Mobilfunk-Messwoche beginnt: Bürger sollen Funklöcher melden

Mobilfunk-Messwoche startet:Bürger sollen Funklöcher melden

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Heute startet die bundesweite Mobilfunk-Messwoche. Jeder kann helfen, Funklöcher zu finden. Bund, Länder und Kommunen rufen dazu auf. Ziel ist, die Handynetze zu verbessern.

Die Aufschrift "Kein Netz" ist auf dem Bildschirm eines Mobiltelefons zu sehen
Im Funkloch? Das sollen Bürger ab nächster Woche direkt der Bundesnetzagentur melden.
Quelle: dpa

Damit die Handynetze besser werden und letzte Funklöcher verschwinden, sollen die Bürger und Bürgerinnen diese Woche ihr Handy zücken und Messungen durchführen. Zu der ersten bundesweiten Mobilfunk-Messwoche rufen Bund, Länder und Kommunen auf. Sie startet an diesem Montag und endet am Sonntag.
Mitmachen kann, wer die kostenlose Breitbandmessung-App der Bundesnetzagentur herunterlädt. Damit können Nutzer die Netzqualität an ihrem aktuellen Standort messen. Die Daten werden gespeichert und an die Bundesnetzagentur übermittelt. Sollte man sich tatsächlich in einem Funkloch befinden, werden die gemessenen Daten übermittelt, sobald das Handy wieder im Netz ist.
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Daten sollen helfen, Handynetz zu verbessern

Mit den Ergebnissen soll ein präziseres Bild der tatsächlichen Qualität der Handynetze entstehen und sich erkennen lassen, wo noch Handlungsbedarf ist. Im vergangenen Jahr hatte es so eine Mobilfunk-Messwoche bereits in Nordrhein-Westfalen gegeben.
Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) erklärt:

Gemeinsam erheben wir ein aktuelles Bild der Netzverfügbarkeit - und damit die Datenbasis für eine bessere Mobilfunkversorgung überall.

Karsten Wildberger, Digitalminister

Laut Netzagentur-Chef Klaus Müller könne mit den Ergebnissen die Situation vor Ort besser bewertet werden könne.

Immer noch Funklöcher an manchen Orten Deutschlands

Deutschlands Handynetze sind in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden - mancherorts sind die Verbindungen aber noch immer schwach.
Wer Telekom-Kunde ist, landete im Januar laut Bundesnetzagentur auf 1,2 Prozent der Fläche Deutschlands in einem Funkloch - dort war nicht einmal der alte Sprachtelefonie-Standard 2G verfügbar. Auf acht Prozent der Fläche gab es keinen 4G-Funkstandard und auf 15,6 Prozent kein 5G. Die Flächenabdeckung der Netzbetreiber-Konkurrenten Vodafone und O2 Telefónica ist den Zahlen zufolge teils deutlich schlechter.
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Die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, betont, dass ihr Unternehmen die Qualität ihres Netzes analysiere und täglich Messfahrzeuge im Einsatz seien. "Diese prüfen auch vor Ort Abdeckung und Qualität unseres Netzes."
Mit Blick auf die Mobilfunk-Messwoche, in welcher die Verbraucherinnen und Verbraucher messen sollen, sagt Richter: "Gerne nutzen wir auch konkrete Hinweise von Kunden und Kommunen zur kontinuierlichen Verbesserung unseres Netzes vor Ort."
Messungen über die App Breitbandmessung sind schon lange möglich und werden es auch künftig sein. Die in der Messwoche durchgeführten Tests sollen gesondert ausgewertet werden.
Eine erste Version des Artikels wurde am 24. Mai 2025 veröffentlicht.
Quelle: dpa

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