AfD-Politiker Krah in Spionage-Fall: Mitarbeiter hatte Zugriff

Aussage in Spionageaffäre:Krah: Mitarbeiter hatte Zugriff auf Account

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AfD-Politiker Maximilian Krah hat vor dem OLG Dresden ausgesagt. Sein unter Spionage-Verdacht stehender Mitarbeiter hatte offenbar Zugriff auf sämtliche Daten in Krahs EU-Büro.

Maximilian Krah, Bundestagsabgeordneter der AfD, kommt als Zeuge vor Verhandlungbeginn im Prozess um mutmaßliche Spionage für China am Gerichtsgebäude an, aufgenommen am 03.09.2025

Maximilian Krah in Dresden.

Quelle: dpa

Im Prozess wegen Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst gegen seinen früheren Mitarbeiter hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Krah als Zeuge ausgesagt. Er gab bei der Verhandlung am Oberlandesgericht Dresden an, in seinem damaligen Büro im Europäischen Parlament hätte sein gesamtes Team Zugriff auf seinen persönlichen Account gehabt.

Von diesem Account aus habe man auch Zugriff auf Dokumente und Mails. Aufgaben wie etwa die Verwaltung von Zugriffsrechten und die Sortierung von Mails habe er an sein Team delegiert. "Ich hasse dieses ganze Zeugs", sagte Krah.

Vertrauliche Informationen an chinesische Stellen

Dem Angeklagten Jian G. wirft der Generalbundesanwalt vor, als Assistent in Krahs damaligem Abgeordnetenbüro im Europäischen Parlament von 2019 bis 2024 Informationen gesammelt und teilweise vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergereicht zu haben.

05.08.2025, Sachsen, Dresden: Der Hauptangeklagte Jian G. (2.v.r.) wird vor Prozessbeginn in den Gerichtssaal geführt.

Ein früherer Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah soll für den chinesischen Geheimdienst spioniert haben. Seit heute steht er vor dem Oberlandesgericht Dresden.

05.08.2025 | 1:19 min

Außerdem habe er persönliche Informationen über AfD-Führungspersonal zusammengetragen sowie chinesische Dissidenten ausgespäht. Bereits ab 2002 soll der Deutsche laut Anklage Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes gewesen sein.

Weitere Verhandlungstermine angesetzt

Auf der Anklagebank sitzt zudem eine mutmaßliche Komplizin, die G. als Angestellte eines Logistik-Dienstleistungsunternehmens am Leipziger Flughafen zugearbeitet haben soll. Laut Anklage übermittelte sie G. wiederholt Daten über Flüge, Fracht und Passagiere - insbesondere zum Transport von Rüstungsgütern.

In dem Prozess sind bis Ende September sieben weitere Verhandlungstermine angesetzt. Krah war von 2019 bis 2025 Mitglied des Europäischen Parlaments und ist nun Bundestagsabgeordneter.

Quelle: dpa
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