Frei zu Koalition: "Werden andere Migrationspolitik erleben"

Interview

Abstimmung zu Koalitionsvertrag:Frei: "Werden andere Migrationspolitik erleben"

|

Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU, rechnet mit breiter Zustimmung seiner Partei zum Koalitionsvertrag. In der Migrationspolitik kündigt er einen Wechsel an.

Thorsten Frei  CDU | Parlamentarischer Geschäftsführer Unionsfraktion
Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion Thorsten Frei, CDU, glaubt an die mehrheitliche Zustimmung für den Koalitionsvertrag. "Wir haben die Grundlagen für einen Politikwechsel geschaffen".28.04.2025 | 5:09 min
Gut eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler entscheidet ein kleiner Parteitag der CDU über den mit CSU und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag.
Thorsten Frei, aktuell noch Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Fraktion im Bundestag und künftiger Chef des Bundeskanzleramts, sprach im ZDF-Morgenmagazin über die Kritik aus eigenen Reihen, der Koalitionsvertrag trage zu wenig die Handschrift der CDU. Frei äußerte sich aber dennoch zuversichtlich, dass die notwendige Mehrheit für die Koalition mit den Sozialdemokraten stimmen wird.
Sehen Sie das Interview oben in voller Länge und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagte Frei über ...

... die Abstimmung zum Koalitionsvertrag am Nachmittag:

Frei betonte, er rechne mit einer breiten Zustimmung auf dem kleinen Parteitag der CDU:

Denn als wir die Ergebnisse des Koalitionsvertrags vorgestellt haben, gab es auch viel Zustimmung, weil wir die Grundlagen dafür gelegt haben, einen Politikwechsel in Deutschland zu schaffen.

Thorsten Frei

Als Beispiele nannte der Parlamentarische Geschäftsführer die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik. Seine Wahrnehmung sei, dass Verhandlungserfolge in diesen Bereichen auch gesehen würden, so Frei.
CDU-Bundesausschuss - Vorbereitungen
Aktuell gibt es in Berlin ein Machtvakuum. Doch am 6. Mai soll die neue Bundesregierung ihre Arbeit aufnehmen. Noch stellt sich die Frage, wie die Ministerposten vergeben werden.27.04.2025 | 2:50 min

... die Handschrift der CDU im Koalitionsvertrag:

Er sei der Meinung, dass genug Positionen der CDU im Koalitionsvertrag vertreten seien, bejahte Frei eine Frage zur - auch von Teilen der Union - geäußerten Kritik, es stecke zu viel SPD im Vertrag. "Am Ende ist ein Koalitionsvertrag immer ein Kompromiss unterschiedlicher Partner, die zuvor noch Wahlkampf gegeneinander gemacht haben." Dass es nun Ausnahmen für Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse gebe, sei auch ein Anliegen der Union, betonte Frei.
SPD-Spitze fürchtet wohl „Zorn der Basis“
Die SPD will ihr Personaltableau am 5. Mai bekanntgeben. Die Personalie Saskia Esken sei dabei wahrscheinlich das größte Problem, weil sie in Teilen der Basis unbeliebt sei, sagt Korrespondentin Andrea Maurer in Berlin.27.04.2025 | 2:28 min

... einen Kurswechsel in der Migrationspolitik:

In Bezug auf die Migrationspolitik kündigte Frei einen Politikwechsel an:

Wir werden ab der Regierungsübernahme von Friedrich Merz eine andere Migrationspolitik in Deutschland erleben.

Thorsten Frei

Es brauche Ordnung, Steuerung und vor allen Dingen auch Begrenzung, sagte Frei. Dies sei im Koalitionsvertrag angelegt. "Wir haben ganz klare Abmachungen getroffen, was die Rückführungen beispielsweise nach Afghanistan und Syrien anbelangt, was Grenzkontrollen und Zurückweisungen anbelangt, was unsere Initiativen auf europäischer Ebene betreffen."
Eine Rote Ampel neben einem Schild mit der Aufschrift "Asyl".
Union und SPD wollen die Migration deutlich begrenzen. Gegen die geplanten Maßnahmen wurde protestiert.12.04.2025 | 1:41 min
Zum Vorstoß seines Parteikollegen und möglichen Kandidaten für den Fraktionsvorsitz, Jens Spahn, der AfD wieder den Vorsitz von Ausschüssen im Bundestag zu ermöglichen, nahm Frei auch auf mehrfache Nachfrage nicht Stellung. "Wir werden das gemeinsam mit der SPD besprechen und dann auch zu einem guten gemeinsamen Ergebnis kommen", sagte er.
Die Fragen stellte Moma-Moderatorin Mirjam Meinhardt. Zusammengefasst hat das Interview Anja Engelke.

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

Thema

Mehr zur Regierungsbildung