Armut in Deutschland: Junge Menschen am häufigsten betroffen
Paritätischer Armutsbericht 2025:Armut in Bremen doppelt so häufig wie in Bayern
von Luisa Billmayer
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13 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm. Grafiken zeigen, welche Gruppen besonders betroffen sind und wo aktuell die Armutsgrenze verläuft.
13 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm. Grafiken zeigen, welche Gruppen besonders betroffen sind und wo aktuell die Armutsgrenze verläuft.29.04.2025
15,5 Prozent der Menschen in Deutschland leben unterhalb der Armutsgrenze. Das geht aus dem neuen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands hervor. Der Verband definiert diese Grenze so: Wer weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung hat, gilt als einkommensarm.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil einkommensarmer Menschen demnach um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Seit 2020 schwankt der Wert zwischen 16,1 und 14,4 Prozent.
Junge Menschen häufiger von Armut betroffen
Eindeutig am häufigsten von Armut betroffen sind junge Menschen: 24,8 Prozent der 18- bis 24-Jährigen leben unter der Armutsschwelle. "Mit 24,8 Prozent ist ein Viertel der Menschen, die sich vielfach in beruflicher Ausbildung oder am Beginn ihrer Erwerbstätigkeit befinden, arm", heißt es dazu im Paritätischen Armutsbericht.
Armutsquote nach Alter
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Frauen zwischen 18 und 24 Jahren sind mit 26,9 Prozent noch etwas häufiger von Armut betroffen als junge Männer, bei denen die Quote bei 22,7 Prozent liegt.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland weiter auseinander.21.01.2025 | 28:45 min
Alleinerziehende weisen hohe Armutsquote auf
Haushalte ohne Kinder sind insgesamt häufiger einkommensarm als Haushalte mit Kindern. Unter den Haushalten, in denen Kinder leben, sind besonders Alleinerziehende betroffen.
Armutsquote nach Haushaltstypen
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Heidi Thiemann spricht über die Sorgen von Alleinerziehenden. 07.10.2024 | 7:58 min
Wie die Armutsgrenze berechnet wird
Gemessen am Einkommen gelten Menschen laut EU-Definition ("EU-SILC") als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung haben - Armut wird also relativ zum Einkommen anderer gemessen.
Mithilfe des Mikrozensus können Armutsschwellen für unterschiedliche Haushalte in Deutschland berechnet werden. Alleinlebende ohne Kinder zählen als einkommensarm, wenn sie im Monat weniger als 1.381 Euro zur Verfügung haben. Bei Paaren mit einem Kind bis 13 Jahre liegt der Wert bei 2.486 Euro.
Armutsschwelle nach Haushaltstyp
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Wärme, Essen, Duschen: Menschen in Armut mangelt es oft an Grundlegendem - auch an einer politischen Stimme. 23.12.2024 | 3:00 min
Inflation verschärft die Situation einkommensarmer Menschen
Allerdings haben viele von Armut betroffene Menschen ein noch geringeres Einkommen. Laut Armutsbericht haben sie im Median monatlich 1.099 Euro zur Verfügung - und damit 281 Euro weniger als den Betrag, der die Armutsgrenze markiert.
Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Einkommen gestiegen. Berücksichtigt man aber die Inflation, hat die Kaufkraft von Armut betroffener Menschen seit 2020 abgenommen.
Einkommensentwicklung Armutsbetroffener
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Die Inflation führte zu einer Verschärfung der Armut: Gleicht man die Entwicklung der Medianeinkommen der Armen mit der Preisentwicklung ab, so zeigt sich, dass die Armen seit 2020 real noch ärmer geworden sind.
Immer mehr Seniorinnen und Senioren müssen weiter arbeiten, weil die Rente nicht reicht. 07.12.2024 | 4:43 min
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Zudem zeigen die Daten des Berichts, dass Unterschiede zwischen den Bundesländern bestehen. In Bayern ist nur rund jede achte Person von Armut betroffen, in Bremen jede Vierte.
Armutsquote in den Bundesländern
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Die Armutsquote unter erwerbstätigen Personen zeigt eine positive Entwicklung: Während 2021 noch 8,6 Prozent der arbeitenden Bevölkerung von Armut betroffen waren, liegt der Wert 2024 bei 6,5 Prozent. Der Paritätische Wohlfahrtsverband führt dies auf konkrete politische Maßnahmen zurück und lobt in diesem Zusammenhang die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro im Jahr 2022 sowie die Wohngeldreform.
Redaktion: Kathrin Wolff
Quelle: dpa
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