Neue AfD-Jugend: Polizei erwartet Großeinsatz in Gießen

Gründungstreffen in Gießen:Neue AfD-Jugend: Polizei erwartet Großeinsatz

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In Gießen will sich am Samstag die AfD-Jugend neu formieren. Zehntausende werden zu Gegendemos erwartet. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor.

Aktivisten mobilisieren für einen Gegenprotest gegen die Neugründung der AfD-Jugend in Gießen - Banner am Olympiastadion in Berlin mit der Aufschrift: "Faschos stoppen, Klima retten, komm mal Gießen, 29.11.2025 widersetzen"

Banner am Olympiastadion in Berlin: Aufruf zu Protesten gegen Neugründung der AfD-Jugendorganisation in Gießen

Quelle: Imago

Die Polizei stellt sich anlässlich des Gründungstreffens der neuen AfD-Jugendorganisation an diesem Samstag auf Proteste mit rund 50.000 Teilnehmern ein.

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) sprach in Gießen von einer "herausfordernden Großlage", auf die sich die Polizei seit Monaten "mit Hochdruck" vorbereite.

Dorthe Ferber

In Gießen soll am Wochenende eine neue AfD-Jugendorganisation gegründet werden. Demonstranten wollen die Stadt deswegen aus Protest lahmlegen. Ist das undemokratisch?

26.11.2025 | 1:47 min

Der überwiegende Teil der Protestierenden werde voraussichtlich friedlich demonstrieren, man müsse aber auch damit rechnen, dass wenige gewaltbereite und auch gewalttätige Teilnehmer dabei sein werden. Poseck sprach von einer voraussichtlich dreistelligen Zahl solcher Teilnehmer, auch eine vierstellige Zahl sei aber nicht ausgeschlossen. Es gebe auch entsprechende Gewaltaufrufe aus dem linken Spektrum, sagte Poseck.

Polizisten aus Hessen und 14 weiteren Ländern im Einsatz

Im Einsatz werden Polizeihubschrauber, Drohnen, Wasserwerfer und die Pferdestaffel der Polizei sein, insgesamt sei eine mittlere vierstellige Zahl an Polizeikräften aus 14 Bundesländern sowie der Bundespolizei im Einsatz, hieß es. 

Es wird hier an diesem Tag der größte Polizeieinsatz in Deutschland stattfinden.

Roman Poseck (CDU), innenminister Hessen

Der Minister appellierte an die Teilnehmenden, friedlich zu protestieren, dies sei "ein Grundpfeiler der Demokratie". Die Gegendemonstrationen dürften zudem nicht darauf ausgerichtet sein, eine andere Versammlung zu verhindern, sagte Poseck mit Blick auf die angekündigten Blockaden.

Das Recht, seine Meinung kundzutun, dürfe nicht dazu führen, anderen dieses Recht zu entziehen. Das Bündnis "widersetzen" hatte angekündigt, die Zufahrtswege zum Veranstaltungsgelände des Gründungstreffens zu blockieren - mit dem Ziel, dieses zu verhindern.

Die AfD will am Samstag die neue Jugendorganisation gründen. Die alte Organisation "Junge Alternative" war im Frühjahr aufgelöst worden, nachdem sich die AfD von ihr per Parteitagsbeschluss gelöst hatte. Sie war ein weitgehend eigenständiger Verein.

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Quelle: dpa
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