Der demokratische US-Senator Padilla ist bei einer Pressekonferenz des Heimatschutzministeriums gewaltsam abgeführt worden. Das Ministerium warf ihm politische Inszenierung vor.13.06.2025 | 0:22 min
Der demokratische US-Senator Alex Padilla ist während einer Pressekonferenz mit Heimatschutzministerin Kristi Noem gewaltsam abgeführt worden. Der Politiker aus Kalifornien hatte die Republikanerin unterbrochen, als diese sich vor Ort zu den
Protesten in Los Angeles äußerte.
Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie ein Mitglied des Secret Service Padilla an der Jacke packt und aus dem Raum schiebt, während der Senator seinen Namen ruft. "Ich bin Senator Alex Padilla. Ich habe Fragen an die Ministerin", ruft er mit stockender Stimme. Er wird schließlich von drei Beamten zu Boden gedrückt und von einem weiteren in Handschellen gelegt.
X-Post von Padilla
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Padilla sagte später: "Wenn das die Art und Weise ist, wie diese Regierung auf die Frage eines Senators reagiert. Ich kann mir nur vorstellen, was sie den Landarbeitern, Köchen und Tagelöhnern in der Gemeinde von Los Angeles, in ganz Kalifornien und im ganzen Land antun."
In den USA gehen die Proteste gegen die Migrations- und Abschiebepolitik von Präsident Trump weiter. Laut Polizei seien die Demonstrationen in Los Angeles friedlich geblieben.12.06.2025 | 0:19 min
Parteiübergreifende Kritik an dem Vorfall
Senatoren genießen in den
USA traditionell eine herausgehobene Stellung - entsprechend ungewöhnlich ist der Vorfall. Der Vorgang ruft auch Kritik unter den
Republikanern von Präsident
Donald Trump hervor. "Senator Padilla ist ein großer, hochgewachsener Mann, und zu sehen, wie er aus diesem Raum gezerrt wurde, ist falsch und krank", sagte die republikanische Senatorin Lisa Murkowski.
Der Minderheitsführer im Senat Chuck Schumer erklärte: "Ich habe gerade etwas gesehen, das mir den Magen umgedreht hat - die Misshandlung eines US-Senators." Er forderte: "Wir brauchen sofort Antworten darauf, was zum Teufel da passiert ist."
Trump sei nach 100 Tagen im Amt nicht nur radikaler, er wolle das System rücksichtslos umkrempeln - und das in unglaublicher Geschwindigkeit, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.29.04.2025 | 2:46 min
Senatoren unterstützen Padilla
Im Kapitol in Washington sahen sich die Senatorinnen und Senatoren das Video an. Die Demokratin Lisa Blunt Rochester sagte, sie habe Padilla sofort eine Nachricht geschickt und ihm die Unterstützung seiner Kollegen zugesichert.
Die frühere demokratische Präsidentschaftskandidatin
Kamala Harris bezeichnete den Vorfall als "atemberaubenden Machtmissbrauch". Padilla habe Millionen Kalifornier vertreten, die Antworten zu den Handlungen dieser Regierung fordern, schrieb sie auf X. "Dies ist ein beschämender und atemberaubender Machtmissbrauch."
X-Post von Harris
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Die Ausgangssperre der Stadt Los Angeles solle die tagelangen Proteste beruhigen, so ZDF-Korrespondentin Bates vor Ort, und zugleich die Regierung Trump in die Schranken weisen.11.06.2025 | 2:41 min
Trump-Regierung verteidigt Behandlung von Padilla
Das Heimatschutzministerium gab nach dem Vorfall bei X an, der Secret Service habe gedacht, es handele sich um einen Angreifer und deshalb "angemessen" gehandelt. Padilla habe die Pressekonferenz unterbrochen und sich auf Noem zubewegt, "ohne sich auszuweisen". Noem habe im Anschluss an den Vorfall ein 15-minütiges Gespräch mit Padilla geführt.
Das Weiße Haus kritisierte das Auftreten Padillas. "Padilla wollte keine Antworten, er wollte Aufmerksamkeit", sagte Sprecherin Abigail Jackson. Padilla habe sich selbst und seine Wähler mit einer unreifen, theatralischen Nummer blamiert.
In den USA eskalieren die Proteste gegen Trumps Abschiebepolitik. Die US-Regierung entsandte Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles. Aktuelles zu den Ereignissen im Liveblog.
Quelle: dpa, AP, Reuters