Trotz Widerstand im Rechtsstreit:US-Gericht: Trump darf Nationalgarde nach Portland schicken
Ein US-Berufungsgericht hat Präsident Donald Trump vorläufig die Entsendung von Nationalgardisten in die Stadt Portland im Nordwesten des Landes erlaubt. Zuvor gab es Widerstand.
US-Präsident Donald Trump hatte die Nationalgarde unter anderem bereits nach Washington geschickt.
Quelle: ddpUS-Präsident Donald Trump hat in einem Rechtsstreit um die Entsendung der Nationalgarde einen juristischen Sieg erzielt. Ein Bundesberufungsgericht entschied am Montag, dass Trump die Truppen trotz des Widerstands der Stadtverwaltung und des Bundesstaates Oregon nach Portland vorläufig schicken darf.
Das Gericht setzte damit die Anordnung einer Richterin aus, die die Entsendung zunächst blockiert und Trumps Vorgehen als mutmaßlich rechtswidrig eingestuft hatte. Bundesrichterin Karin J. Immergut hatte zuvor geurteilt, es gebe weder einen "Aufstand in Portland noch eine Bedrohung für die nationale Sicherheit".
US-Präsident Trump hat rund 200 Soldaten der Nationalgarde nach Portland geschickt. Ein US-Bundesgericht stoppte Trumps Vorhaben zunächst per einstweiliger Verfügung Anfang Oktober.
06.10.2025 | 0:23 minAm Montag stimmten von den drei Berufungsrichtern zwei für den Einsatz und einer dagegen. Das Gericht nannte es "wahrscheinlich, dass der Präsident seine gesetzlichen Befugnisse rechtmäßig ausgeübt" habe.
Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, hebt das Urteil eine von zwei Entscheidungen eines untergeordneten Gerichts auf, die den Einsatz während des Berufungsverfahrens blockiert hatten. Da die zweite Entscheidung jedoch weiterhin in Kraft ist, können die Truppen nicht sofort eingesetzt werden.
Es ist daher zunächst unklar, wann und ob Trump die Nationalgarde in der Großstadt Portland im Nordwesten der USA einsetzen wird, um dort Beamte und Einrichtungen des Bundes - etwa der Einwanderungsbehörde ICE - zu schützen."
Anwälte des Bundesstaats Oregon und der Stadt Portland ersuchten sofort eine Anhörung vor einem größeren Richtergremium des zuständigen US-Berufungsgerichts. Die Anhörung könnte übereinstimmenden Medienberichten zufolge noch diese Woche stattfinden.
Die US-Regierung darf vorerst keine Soldaten der Nationalgarde in Chicago einsetzen, das hat ein Bundesgericht entschieden. Man sehe keine Beweise für die Gefahr einer Rebellion.
10.10.2025 | 0:22 minNationalgardisten in weiteren demokratisch regierten US-Städten
Trump hat bereits Nationalgardisten in die Städte Los Angeles, Washington und Memphis verlegt, die ebenfalls von Demokraten geführt werden. Zudem hat er einen Einsatz in Chicago angekündigt. Dieser war vorerst von der Justiz gestoppt worden.
Der US-Präsident begründete die Entsendung nach Portland mit Protesten gegen seine Einwanderungspolitik und bezeichnete die Stadt im Nordwesten der USA als "vom Krieg verwüstet".
Polizeiakten zufolge waren die Proteste Mitte Juni jedoch "klein und ruhig". Demnach habe es damals 25 Festnahmen gegeben, seit dem 19. Juni dann keine weiteren mehr.
In den USA gibt es heftige Proteste gegen Donald Trumps Pläne, die US-Nationalgarde nach Portland und Chicago zu entsenden. Trump sagt der Schritt sei nötig, um die Beamten vor Ort zu schützen.
07.10.2025 | 1:57 minKritiker: Trumps Vorgehen verletzt die Verfassung
Die Nationalgarden dienen als Miliz der jeweiligen Bundesstaaten und unterstehen den Gouverneuren, es sei denn, der Präsident beruft sie in den Dienst der Bundesregierung. Mehrere von Demokraten geführte Bundesstaaten und Städte haben gegen die Einsätze geklagt und argumentieren, Trumps Vorgehen verletze die Verfassung und die Rechte der Bundesstaaten. Bislang haben die Bundesberufungsgerichte dazu uneinheitlich geurteilt.
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