Sarkozy: Sohn von Frankreichs Ex-Präsident will in die Politik

Sohn von Frankreichs Ex-Präsident:Sarkozy junior will in die Politik

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Ex-Präsidenten-Sohn Louis Sarkozy will Bürgermeister der französischen Kleinstadt Menton werden. Zu seinen Vorbildern zählt er Napoleon Bonaparte, Javier Milei - und Donald Trump.

Louis Sarkozy gibt bei einer PK seine Kanditatur für die Kommunalwahlen 2026 bekannt

Louis Sarkozy, der Sohn von Ex-Präsident und Ex-Häftling Nicolas Sarkozy, will in die Politik. Der 28-Jährige wird bei der Kommunalwahl 2026 im französischen Menton antreten.

13.12.2025 | 0:33 min

Er hat einen Ex-Präsidenten und Ex-Häftling zum Vater, besitzt eine Waffensammlung und trinkt seinen Kaffee aus Napoleon-Tassen: Der 28 Jahre alte Louis Sarkozy will im März bei der Kommunalwahl in der südfranzösischen Stadt Menton antreten - aber er macht schon jetzt deutlich, dass er sich zu Höherem berufen fühlt, als Bürgermeister zu werden.

Sollte es ihm gelingen, dann wäre es ein ziemlich exakter Tritt in einen der Fußstapfen seines Vaters Nicolas Sarkozy, der im selben Alter Bürgermeister des Pariser Vororts Neuilly wurde. Um seinen Sohn im Wahlkampf zu unterstützen, reiste Sarkozy senior an diesem Freitag eigens nach Menton, um dort sein neues Buch "Tagebuch eines Häftlings" vorzustellen.

Den verurteilten ehemaligen Präsidenten Sarkozy im Gericht in Paris. Um ihn herum sind viele Menschen von der Presse

Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Grund dafür ist die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung.

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Louis Sarkozy verbrachte Jugend in USA

Louis Sarkozy war zehn Jahre alt, als sein Vater Präsident wurde. Seine Leibwächter, mit denen er im Garten des Elysée-Palast Verstecken spielte, weckten sein Interesse am Militär.

Nach der Scheidung seiner Eltern zog Louis mit seiner Mutter Cécilia Attias in die USA, wo er mit 14 Jahren auf eine elitäre Militärakademie kam. "Ich habe dort zehn Kilo abgenommen", sagte er später. Die strenge Disziplin habe ihm geholfen, "nicht zum Idioten zu werden".

Als sein großer Traum einer Militärkarriere in den USA wegen seiner Herkunft platzte, beschloss Sarkozy junior, sich diese Herkunft in seiner alten Heimat Frankreich zunutze zu machen.

Nicolas Sarkozy

Weiteres Urteil gegen Nicolas Sarkozy: In einem Verfahren um Wahlkampffinanzierung bestätigt Frankreichs höchstes Berufungsgericht eine Haftstrafe gegen den Ex-Präsidenten.

26.11.2025 | 0:38 min

Konkurrenz zum Rassemblement National in Menton

Ohne in die Partei seines Vaters eingetreten zu sein, rannte er bei den führenden Vertretern der Republikaner offene Türen ein. Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, empfahl ihm eine Kandidatur in Menton, der Grenzstadt zu Italien, in der die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) zuletzt auf 56 Prozent gekommen ist.

Zwar gibt es dort bereits eine RN-Kandidatin, aber inhaltlich steht Louis Sarkozy der migrationsfeindlichen Partei so nahe, dass er ihr durchaus Wähler abjagen könnte. Noch hat er sich nicht entschieden, ob er in Menton für eine Partei oder ohne Etikett antritt.

Vorbilder Donald Trump und Javier Milei

Seit Anfang des Jahres hat er sich mit seiner Frau Natali, einer Diplomatentochter mit deutschen und jugoslawischen Wurzeln, in Menton niedergelassen. Kürzlich kam sein erster Sohn Sylla Nicolas auf die Welt.

"Er redet ständig über Geschichte und Kriege", sagte seine Frau kürzlich über Sarkozy junior. Auf seinen Wunsch höre sie sich mit ihm Reden von Winston Churchill, Charles de Gaulle und seinem Vater Nicolas Sarkozy an.

Louis Sarkozy strebt auch nach landesweiter Aufmerksamkeit. Als "USA-Spezialist" tritt er im Fernsehen auf. Für einen Podcast für den Sender Europe1 führte er ein einstündiges Interview mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei - neben US-Präsident Donald Trump ein weiteres seiner politischen Vorbilder.

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Quelle: AFP
Über dieses Thema berichtete ZDFheute im Beitrag "Louis Sarkozy will Bürgermeister werden" am 13.12.2025 um 15:36 Uhr.

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