Rebellen im Jemen:Huthi lassen Dutzende Kriegsgefangene frei
Zeichen der Entspannung in dem von Krieg geplagten Land? Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mehr als 150 Kriegsgefangene freigelassen. Das Rote Kreuz sprach von einer Erleichterung.
Sanaa: Huthi-Rebellen begleiten freigelassene Gefangene auf dem Weg zu ihren Angehörigen.
Quelle: AFPDie Huthi im Jemen haben 153 Kriegsgefangene freigelassen. Das teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Demzufolge handelt es sich um Häftlinge in der Hauptstadt Sanaa, die das IKRK während ihrer Gefangenschaft regelmäßig besucht und unterstützt habe.
Laut der vom Iran unterstützen Rebellen sollen die meisten der Freigelassenen um kranke und ältere Menschen sein. Die Leiterin der IKRK-Delegation im Jemen, Christine Cipolla, sagte zu dem Schritt:
Diese Operation bringt dringend benötigte Erleichterung und Freude für Familien, die auf die Rückkehr ihrer Angehörigen gewartet haben.
Christine Cipolla, Leiterin der IKRK-Delegation im Jemen
Das IKRK hoffe, dass dieser Schritt weitere Freilassungen anregen wird. Die Huthi selbst sprachen von einem "einseitigem Schritt aus humanitären Gründen". Die Initiative ziele darauf ab, Vertrauen aufzubauen und "eine neue Phase des ernsthaften und ehrlichen Umgangs mit dieser humanitären Angelegenheit einzuleiten".
Die Huthi haben im Nord-Jemen eine totalitäre Herrschaft errichtet. Wer sind die Milizen, die mit Angriffen auf dem Roten Meer den Welthandel stören?
29.02.2024 | 29:30 minRotes Kreuz: Positiver Schritt
Der Schritt wurde als Signal der Entspannung gedeutet. Das Rote Kreuz, sprach von "einem weiteren positiven Schritt" in Richtung einer Wiederbelebung der Verhandlungen über einen Frieden im Jemen.
Zuvor hatten die Rebellen nach UN-Angaben jedoch erneut Mitarbeiter der Vereinten Nationen im Jemen festgenommen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte die unverzügliche und bedingungslose Freilassung aller UN-Mitarbeiter - einige von ihnen werden schon seit 2021 von den Huthi festgehalten.
Der Jemen ist eines der am stärksten mit Minen verseuchten Länder - fast alle davon stammen wohl von der Huthi-Miliz. Für die Räumung fehlt es an internationaler Unterstützung.
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Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung, den Huthis und deren Verbündeten. Nach UN-Angaben steht das Land am Rande einer Hungersnot. Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hatte sich die Lage durch Angriffe der Huthi auf Israel weiter verschärft.
Jüngst hatten die Rebellen allerdings angekündigt, ihre Attacken auf die Schifffahrt im Roten Meer zu begrenzen. Zudem ließen sie die 25-köpfige Crew des Schiffs "Galaxy Leader" frei, das sie im November 2023 gekapert hatten.
Die Huthi gelten als De-facto-Behörden in den von ihnen kontrollierten Gebieten. Unter anderem die Hauptstadt Sanaa steht unter ihrer Kontrolle. International werden sie nicht als legitime Regierung anerkannt.
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