EU-Kommission: Ältere Autos sollen öfter zur Hauptuntersuchung
Pflichtinspektion:EU-Kommission: Ältere Autos sollen öfter zum Tüv
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Nach dem Willen der EU-Kommission sollen ältere Autos häufiger zur Hauptuntersuchung müssen. Dafür müssten allerdings Europaparlament und die EU-Staaten zustimmen.
Mit der neuen Maßnahme will die EU-Kommission die Zahl der Verkehrstoten senken.
Quelle: dpa
Die EU-Kommission will eine jährliche Pflichtinspektion für Autos einführen, die älter als zehn Jahre sind. Bevor der Vorschlag in Kraft treten kann, müssen auch das Europaparlament und die Staaten der Europäischen Union zustimmen.
Der Vorschlag sei eine Maßnahme, die die Zahl der Verkehrsunfälle und der Unfallopfer senken könne, hieß es von der EU-Kommission. Sie rechnet damit, dass die Einführung jährlicher Prüfungen von Pkw und Kleintransportern zu einem Prozent weniger Verkehrstoten und Verletzten führe.
EU-Kommission: Inspektion kann "erheblichen Unterschied machen"
Ältere Fahrzeuge seien pannenanfälliger, zudem hätten Studien gezeigt, dass sie häufiger in Unfälle verwickelt seien und einen höheren Anteil an Fahrzeugen mit hohem Schadstoffausstoß hätten, so die Brüsseler Behörde weiter.
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"Da Autos für den weitaus größten Teil der Todesfälle verantwortlich sind, und selbst wenn technische Defekte nur einen relativ geringen Anteil an den Unfallursachen ausmachen, kann die jährliche Inspektion älterer Autos einen erheblichen Unterschied machen", hieß es von der Kommission.
Dies gilt insbesondere für die Sicherheit.
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Mitteilung der EU-Kommission
EU-Verkehrskommissar: Großer Schritt nach vorne
EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sprach von einem "großen Schritt nach vorne, um unsere Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen". Ziel der neuen Regeln sei es, "Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß zu erkennen, einschließlich manipulierter Fahrzeuge", teilte die Kommission weiter mit. Für Elektroautos will Brüssel spezifische Kontrollen einführen.
Damit dürfte Brüssel unter anderem die Lehren aus der sogenannten Dieselgate-Affäre ziehen, die 2015 ins Rollen gekommen war. Volkswagen räumte damals nach US-Ermittlungen ein, in Millionen von Fahrzeugen eine Software eingebaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid nur auf dem Prüfstand senkt, nicht aber im Straßenverkehr.
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CDU-Verkehrspolitiker: EU-Pläne "prinzipiell gut"
Die Überarbeitung der europäischen Kontrollvorgaben sei "prinzipiell gut", erklärte der CDU-Verkehrspolitiker und EU-Abgeordnete Jens Gieseke. Den Vorschlag für einen jährlichen TÜV für ältere Fahrzeuge lehnte er mit Verweis auf höhere Kosten für Autofahrerinnen und Fahrer jedoch ab. Das bisherige System sei "auch für ältere Pkw ausreichend".
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In Deutschland liegt das Pkw-Durschnittsalter laut Kraftfahrt Bundesamt bei 10,6 Jahren. Demnach wären hierzulande rund 46 Prozent aller Pkws von den neuen EU-Plänen betroffen.
Hauptinspektion in Deutschland grundsätzlich alle zwei Jahre
In Deutschland müssen Fahrzeuge in der Regel alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung, unabhängig davon, wie alt ein Fahrzeug ist. Für Neuwagen steht die erste Inspektion erst nach 36 Monaten an.
Wer die Frist für den Termin verpasst und sich nicht rechtzeitig eine neue Tüv-Plakette abholt, muss im Fall einer Fahrzeugkontrolle mit einem Bußgeld rechnen. In vielen EU-Staaten müssen ältere Autos bereits jährlich zur Inspektion.
Quelle: dpa
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