Drogentod im Pool: Perrys Arzt bekennt sich schuldig

Drogentod im Pool:Perrys Arzt bekennt sich schuldig

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Im Fall um den Drogentod von Matthew Perry hat sich ein angeklagter Arzt schuldig bekannt. Er gab zu, den "Friends"-Darsteller mit dem Betäubungsmittel Ketamin versorgt zu haben.

Dr. Salvador Plasencia bekennt sich im Matthew Perry Fall schuldig
Der Arzt Salvador Plasencia und seine Anwältinnen Debra S. White, rechts, sowie Karen L. Goldstein verlassen das Gericht.
Quelle: AP

Im Zusammenhang mit dem Tod von "Friends"-Star Matthew Perry hat sich ein angeklagter Arzt vor Gericht in Kalifornien schuldig bekannt. Der 43 Jahre alte Mediziner räumte ein, den Schauspieler mit dem Narkosemittel Ketamin versorgt zu haben.
Das Strafmaß soll im Dezember verkündet werden. Dem Arzt droht demnach eine Gefängnisstrafe von bis zu 40 Jahren. Im Gegenzug für sein Schuldeingeständnis wurden weitere Anklagepunkte fallen gelassen, auch wird eine mildere Strafe erwartet.
Tod von Matthew Perry: Arzt räumt Schuld ein
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Mediziner zeigt sich "reumütig"

Ihr Mandant sei "zutiefst reumütig" über seine Behandlungsentscheidungen, hieß es in einer Mitteilung der Anwältin des Arztes. Zwar habe er Perry nicht direkt zum Zeitpunkt von dessen Tod behandelt, aber er hoffe, dass sein eigener Fall als Lieferant von Ketamin als Warnung für andere Mediziner dienen könnte, führte die Anwältin Karen Goldstein weiter aus.
Der Arzt beschaffte demnach zwischen dem 30. September und dem 12. Oktober 2023 mehrfach Ketamin für den Schauspieler. In mehreren Fällen habe er ihm das Mittel persönlich injiziert, unter anderem im Haus des Schauspielers und auf dem Rücksitz von dessen Auto auf einem öffentlichen Parkplatz. Er habe dafür mehrere tausend US-Dollar erhalten. Das Ketamin, das schließlich Perrys Tod verursachte, hatte der Schauspieler aus Sicht der Staatsanwälte aber nicht von ihm erhalten.

Ketamin ist ein starkes Narkose- und Schmerzmittel, eingesetzt sowohl in der Human- als auch Tiermedizin. In den vergangenen Jahren hat es sich auch als experimentelle Behandlungsmethode für eine Reihe von psychiatrischen und schwer zu behandelnden Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und chronische Schmerzen etabliert. Wegen seiner halluzinogenen Nebenwirkungen wird es seit einigen Jahren zunehmend als Partydroge konsumiert, es kann aber auch Angstzustände auslösen.

Fünf Angeklagte nach Tod im Whirlpool

Perry (54) wurde am 28. Oktober 2023 tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden. Zuvor sprach der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen Suchterkrankungen. Berichten zufolge hatte er sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unter ärztlicher Aufsicht unterzogen. Zusätzlich soll er sich das Mittel auf dem Schwarzmarkt besorgt haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten nach Perrys Tod schwere Vorwürfe gegen fünf Festgenommene vorgebracht. Drei von ihnen bekannten sich im vergangenen Jahr vor Gericht schuldig, darunter ein weiterer Arzt, ein Assistent und ein Bekannter des Schauspielers. Die Urteile stehen noch aus.
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Fall der "Ketamin-Königin" ab August vor Gericht

Eine als "Ketamin-Königin" bekannte Drogenlieferantin hatte auf nicht schuldig plädiert, ihr Fall soll Mitte August vor Gericht verhandelt werden.
Ketamin ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Narkosemittel. Ebenso können Menschen mit therapieresistenten Depressionen unter bestimmten Voraussetzungen mit Ketamin behandelt werden. Manche Partygänger nutzen das Mittel auch als illegale Clubdroge.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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