Hohe Einsätze vor Friedensnobelpreis:Verdächtige Wetten: Nobelinstitut vermutet Spionage
Die Welt wartete, aber einige scheinen vorab gewusst zu haben, wer den Friedensnobelpreis erhalten würde, und setzten hohe Summen auf Machado. Das Nobelinstitut tippt auf Spionage.
Den Friedensnobelpreis 2025 erhält die Oppositionspolitikerin Machado aus Venezuela für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes.
10.10.2025 | 3:05 minDer Direktor des norwegischen Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken, geht davon aus, dass Spionage hinter den verdächtigen Wetten im Zusammenhang mit der Vergabe des Friedensnobelpreises steckt. Das sagte Harpviken dem norwegischen Sender TV2.
Fünfstellige Dollarsummen auf Machado gesetzt
Wegen auffälliger Wetteinsätze war zuvor spekuliert worden, dass es eine undichte Stelle bei dem Institut geben könnte. Davon geht Harpviken aber nicht aus. Es sei noch zu früh, um sich eindeutig festzulegen, sagte er laut TV2, doch es handle sich höchstwahrscheinlich um Spionage.
Beim USA-Besuch des israelischen Ministerpräsidenten ging es um Iran und den Gaza-Krieg. Für Trump sehr wichtig: Netanjahu sicherte ihm zu, ihn für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.
08.07.2025 | 2:45 minWer seiner Ansicht nach dahinterstecken könnte, ließ er offen. Es sei aber kein Geheimnis, dass sein Institut zum Ziel von Spionage geworden sei.
Nobelinstitut: Untersuchungen eingeleitet
Das norwegische Nobelinstitut hatte nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin María Corina Machado Medienberichten zufolge Untersuchungen wegen auffälliger Wetteinsätze eingeleitet.
- Der Friedensnobelpreis gilt als die weltweit wichtigste Auszeichnung für Verdienste um Abrüstung, Friedenssicherung und Menschenrechte.
- Der Preis wird vom norwegischen Nobelkomitee vergeben, das vom Parlament in Oslo eingesetzt wurde.
- Gestiftet wurde der Preis vom schwedischen Unternehmer und Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel (1833-1896).
- Die Verleihung findet jedes Jahr am Todestag Nobels, dem 10. Dezember, statt.
- Aktuell ist der Friedensnobelpreis mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (mehr als 920.000 Euro) dotiert.
- Zum ersten Mal wurde der Friedensnobelpreis 1901 verliehen und zwar an den Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, und den Gründer der internationalen Liga für Frieden, den französischen Parlamentarier Frédéric Passy.
2025: Maria Corina Machado, Oppositionspolitikerin aus Venezuela, für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes.
2024: Nihon Hidankyo, eine japanische Friedensorganisation, "für die Bemühungen, eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen"
2023: Narges Mohammadi, eine iranische Menschenrechtsaktivistin, für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen in Iran und ihren Kampf für die Unterstützung der Menschenrechte und der Freiheit für alle".
2022: Menschenrechtler Ales Bjaljazki aus Belarus, die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und das ukrainische Center for Civil Liberties "für die Förderung des Rechts zur Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger sowie für die herausragenden Bemühungen, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren".
2021: Maria Ressa und Kollege Dmitri Muratow, philippinische Journalistin und ihr russischer Kollege, für ihren Einsatz für die Pressefreiheit
2020: Das Welternährungsprogramm (WFP) für die Bekämpfung des Hungers in der Welt
2019: Abiy Ahmed Ali, Äthiopischer Ministerpräsident, für seine Friedensbemühungen mit Eritrea
2018: Denis Mukwege und Nadia Murad für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe
2017: die Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN: für ihr Kampf für ein globales Atomwaffen-Verbot
2016: Juan Manuel Santos, ehemaliger Präsident Kolumbiens, für seine Bemühungen, den Bürgerkrieg in seinem Land zu befrieden
2015: Quartet du dialogue national, eine Gruppe tunesischer Aktivisten, für ihre Arbeit zugunsten einer Demokratisierung Tunesiens
- Gustav Stresemann (1926), Außenminister der Weimarer Republik
- Carl von Ossietzky (1935), Journalist und Pazifist
- Willy Brandt (1971), Bundeskanzler
Quelle: epd, Nobelkomitee
Wie die Zeitungen "Aftenposten" und "Finansavisen" berichteten, schoss die berechnete Wahrscheinlichkeit eines Nobelpreises für die Venezolanerin bei einem Anbieter gegen 1 Uhr in der Nacht zum Freitag plötzlich in die Höhe.
Den Berichten zufolge wurden in der Nacht dann mehrere fünfstellige Dollar-Summen auf Machado gesetzt. Eine Person soll demnach 67.820 Dollar (knapp 58.500 Euro) auf die spätere Preisträgerin gesetzt haben - bei ihrer ersten Wette auf der Plattform überhaupt.
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