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Islamistische Rebellen:Kongo: Viele Tote bei Angriff auf Kirche
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Blutbad während einer Gebetsstunde: In der Demokratischen Republik Kongo wurden viele Menschen durch Islamisten getötet. Die Region gilt als eine der gefährlichsten der Welt.
Menschen versammeln sich um die verkohlten Überreste eines verbrannten Fahrzeugs.
Quelle: dpa
Bei einem Angriff der islamistischen Miliz "Allied Democratic Forces" (ADF) auf eine Kirche in der Demokratischen Republik Kongo sind zahlreiche Menschen gestorben. Die Rebellen überfielen zuerst während eine Gebetsstunde in der Ortschaft Komanda in der nordöstlichen Provinz Ituri. Anschließend haben sie umliegende Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt.
Es gibt verschiedene Berichte über die Zahl der Todesopfer. Mindestens 34 Menschen wurden umgebracht, wahrscheinlich sind es sogar noch mehr - einige Quellen sprechen von mindestens 43.
Islamisten verüben immer wieder Anschläge im Kongo
"Die Leichen sind noch immer am Schauplatz der Tragödie", erzählt Dieudonne Duranthabo der Nachrichtenagentur AP, ein Vertreter der Zivilgesellschaft. "Freiwillige bereiten sich darauf vor, sie in einem Massengrab auf dem Gelände der katholischen Kirche zu bestatten."
Die von kongolesischen Streitkräften und örtlichen Menschenrechtsorganisation verantwortlich gemachte Rebellengruppe ADF unterhält Verbindungen zur Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Sie verübt immer wieder Anschläge in Uganda und im Kongo. Die Gruppe ist seit Mitte der 1990er Jahre im Nordosten des Kongo aktiv und wird beschuldigt, tausende Zivilisten getötet zu haben.
Demokratische Republik Kongo: Millionen Flüchtlinge
Der Ost-Kongo gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Seit den Kriegen in der Region in den Neunzigern ist die Demokratische Republik Kongo von Gewalt geprägt. Im ganzen Land, das etwa so groß wie Westeuropa ist, sollen rund 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze wie Coltan, Kobalt, Gold und Diamanten.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in dem zentralafrikanischen Land auf der Flucht.
Quelle: AP, AFP, dpa, Reuters, KNA
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