Stärke 7,6:Japan: Tsunami-Warnung nach Erdbeben vor Pazifikküste
In Japan warnen die Behörden nach einem schweren Seebeben vor einem Tsunami. Bis zu drei Meter hohe Wellen könnten im Nordosten auf die Küste treffen.
Ein starkes Erdbeben vor der nordöstlichen Küste Japans lässt die Bevölkerung zittern. Das mit einer Stärke von 7,6 gemessene Beben könnte meterhohe Tsunami-Wellen auslösen, warnen Behörden.
08.12.2025 | 0:48 minNach einem schweren Erdbeben vor der Pazifikküste Japans ist eine Tsunami-Warnung für den Nordosten des Landes ausgegeben worden. Es könnten bis zu drei Meter hohe Wellen auf die Küste treffen, teilte die japanische Wetterbehörde (JMA) mit.
Gefährdet sind demnach vor allem südliche Küstengebiete der Insel Hokkaido sowie nordöstliche Gebiete von Honshu. Das Erdbeben hatte laut der Behörde eine Stärke von 7,6 und ereignete sich um 23:15 Uhr Ortszeit (15:15 Uhr MEZ).
Die Momenten-Magnituden-Skala misst, wie stark ein Erdbeben war.
Wetterbehörde: Erste Wellen bis 50 Zentimeter hoch
In einigen Regionen Japans wurden Evakuierungen angeordnet. Die Regierung in Tokio erklärte in einer ersten Stellungnahme, sie sei dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Laut dem Sender NHK führten Atomkraftwerke in der Gegend Sicherheitsüberprüfungen durch.
Erst im Juli hatte ein Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka ebenfalls eine Tsunami-Warnung im Pazifik ausgelöst. Meterhohe Wellen trafen Japan und Hawaii, die befürchteten Schäden blieben aber aus.
30.07.2025 | 1:43 minDas Epizentrum des Bebens lag 80 Kilometer vor der Küste der Großstadt Aomori in einer Tiefe von 50 Kilometern und damit im Osten der Tsugaru-Straße, die die Hauptinseln Honshu und Hokkaido trennt. Die Warnung galt zunächst für die Präfekturen Hokkaido, Aomori und Iwate. Die ersten verzeichneten Wellen waren laut JMA bis zu 50 Zentimeter hoch.
Das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) erklärte, etwaige Wellen könnten eine Bedrohung für Küsten in einer Entfernung von bis zu 1.000 Kilometern darstellen. Später gab das Zentrum bekannt, Russland, Guam und die Philippinen dürften mit Wellen von weniger als 30 Zentimetern rechnen.
Tsunami löste 2011 Fukushima-Katastrophe aus
Am 11. März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 die Region vor der Nordostküste Japans erschüttert. Das Epizentrum lag vor der Halbinsel Oshika und damit weiter südlich als das jüngste.
Die Tsunami- und Atomkatastrophe von Fukushima kostete bis zu 20.000 Menschen das Leben und rund 160.000 Japaner ihre Heimat. Was hat Japan aus dem größten Nuklearunfall seit Tschernobyl gelernt?
09.03.2021 | 43:28 minAuf das Beben folgte damals ein Tsunami, der entlang der Küste schwere Schäden verursachte und im Atomkraftwerk Fukushima eine Kernschmelze auslöste. Durch das Erdbeben und die Flutwellen starben fast 20.000 Menschen.
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