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Sichtung in Sachsen-Anhalt:Suche nach Großkatze: Tier könnte Puma sein
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Experten hätten "bestätigt, dass es sich um eine Großkatze handelt": In Sachsen-Anhalt suchen die Behörden nach einem Tier, das möglicherweise ein Puma sein könnte.
Im Süden von Sachsen-Anhalt sind die Behörden auf der Suche nach einer Großkatze. Das Raubtier wurde am Freitagabend im Bereich des Hafens am Geiseltalsee in Braunsbedra im Saalekreis gesichtet, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz in einer Warnmeldung mitteilte.
"Die Polizei überwacht das Gebiet großräumig", hieß es. Dabei wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt, wie ein Sprecher des Saalekreises sagte. Die zuständige Referentin des Saalekreises, Sabine Faulstich, erklärte außerdem, es seien auch Drohnen im Einsatz. Sollte das Tier gesichtet werden, soll ein Experte das Tier betäuben. Anschließend soll es zu einem Zoo gebracht werden.
Großkatze gesichtet: Warn-App Nina aktiviert
Die Bevölkerung wurde über die Warn-App Nina informiert: "Nähern Sie sich keinesfalls dem Tier! Vermeiden Sie es, sich in Wiesen und Wäldern aufzuhalten." Wer das Tier sehe, solle sofort die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst unter der 112 informieren.
Ein Anrufer habe den Landkreis am Montag darüber informiert, dass es ein Video von einem mutmaßlichen Raubtier in den sozialen Medien gebe, sagte der Sprecher. Der Geiseltalsee ist ein gefluteter Braunkohletagebau - und einer der größten künstlichen Seen in Deutschland. Einen Zoo gibt es in Braunsbedra nicht.
Der Geiseltalsee ist ein Tagebaurestsee im südlichen Sachsen-Anhalt.
Quelle: ddp | dapd
Sprecherin: Video zeigt möglicherweise Puma
Ordnungsdezernentin Faulstich sagte der "Mitteldeutschen Zeitung" dazu: "Es ist kein Fake". Eine glaubhafte Quelle habe am Freitag in der Nähe der Marina eine Großkatze gesehen. Es gebe auch ein Video von dem Tier, sagte sie der Zeitung. Das habe man Experten vorgelegt:
Sie haben bestätigt, dass es sich um eine Großkatze handelt.
Sabine Faulstich, Ordnungsdezernentin Saalekreis
Unklar sei aber, was genau. Wie Faulstich später mitteilte, handele es sich jedoch "mit 80-prozentiger Sicherheit" um einen Puma.
Der Sprecher des Bergzoos Halle (Saale), Tom Bernheim, erklärte allerdings:
Leider ist das Videomaterial so schlecht, dass eine schlüssige Auswertung nicht möglich ist.
Tom Bernheim, Sprecher des Bergzoos Halle (Saale)
Der Zoo habe, wie andere Einrichtungen ebenfalls, das Videomaterial gesichtet. "Vom Videomaterial kann man höchstens sagen, es könnte eine Großkatze, ein Raubtier sein." Jede andere Aussage wäre unseriös. Der Zoo stehe mit den zuständigen Behörden im Saalekreis in Kontakt.
Fall im letzten Sommer: Der "Löwe" von Kleinmachnow
Im Sommer vor knapp zwei Jahren Jahr sorgte ein ähnlicher Vorfall in Kleinmachnow südwestlich von Berlin für Aufsehen: Dort jagten Polizei, Jäger und Tierärzte rund 30 Stunden lang samt Hubschrauber und Drohnen eine vermeintliche Löwin - ausgelöst durch ein Handyvideo.
Die internationale Aufmerksamkeit war groß, am Ende stellte sich das angebliche Raubtier als Wildschwein heraus. Der Vorfall hatte bundesweit für Debatten über den Umgang mit gefährlichen Tieren zur Folge.
Quelle: dpa
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