Feldrittersporn zur "Blume des Jahres 2026" gekürt

Zeichen gegen Artenschwund:Feldrittersporn zur "Blume des Jahres 2026" gekürt

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Der seltene Feldrittersporn ist "Blume des Jahres 2026". Die Loki Schmidt Stiftung würdigt die Pflanze mit den blau-violetten Blüten als Symbol gegen den Artenschwund.

Der Feldrittersporn ist zur "Blume des Jahres 2026" gekürt worden.

Feldrittersporn ist "Blume des Jahres 2026".

Quelle: dpa

Der Feldrittersporn ist die "Blume des Jahres 2026". Das gab die Loki Schmidt Stiftung, welche die Auszeichnung seit 1980 vergibt, am Donnerstag in Hamburg bekannt. Nach eigenen Angaben will sie mit der Wahl der blau-violett blühenden Wildblume auf einen "dramatischen Artenschwund in der Agrarlandschaft" hinweisen. Der früher auf Äckern und Brachflächen häufige Feldrittersporn sei heute kaum noch zu finden.

Laut Stiftung gehören traditionelle Ackerwildkräuter aufgrund der Anbaumethoden in der modernen Landwirtschaft heutzutage zu den am stärksten vom Aussterben gefährdeten Pflanzen überhaupt. Sie seien unter anderem durch den großflächigen Einsatz von Herbiziden und Dunstdünger sowie die maschinelle Bodenverdichtung stark zurückgedrängt worden. Der Feldrittersporn etwa stehe in allen Bundesländern auf der roten Liste.

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Stiftung: Die Pflanzen "verschwinden"

Der Feldrittersporn (Consolida regalis) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Er wird bis zu 50 Zentimeter hoch und blüht von Mai an und bis in den September hinein. Zur "Blume des Jahres 2025" wurde das Sumpf-Blutauge gekürt, das ebenfalls in allen Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht. Hintergrund ist der Rückgang der Moore. Stiftungsgeschäftsführer Axel Jahn erklärte:

Die Pflanzen und Tiere, die uns Menschen jahrhundertelang als Kulturfolger begleitet haben, die unsere Landschaften bunt und lebendig gestaltet haben, verschwinden.

Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki-Schmidt-Stiftung

Stiftung geht auf Ehefrau von Helmut Schmidt zurück

Die Stiftung versuche, auf gekauftem Land gegenzusteuern. Sie lege dort schonend genutzte Wiesen und artenreiche Hecken an, um Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere zu schaffen. Auch jeder Einzelne könne etwas beitragen, etwa durch Balkon- und Gartengestaltung.

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Die Stiftung geht auf die Aktivitäten der 2010 gestorbenen Ehefrau des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) zurück. Hannelore "Loki" Schmidt hatte die Aktion 1980 ins Leben gerufen. Die Biologin engagierte sich mit einem Kuratorium und einer Stiftung für den Erhalt gefährdeter Pflanzen. Später wurde die Stiftung erweitert und begann unter anderem, Grundstücke für Naturschutzprojekte anzukaufen.

Quelle: AFP, dpa

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