Forscher bleiben gelassen: Ätna spuckt wieder Asche und Lava

Forscher bleiben gelassen:Ätna spuckt wieder Asche und Lava

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Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist erneut ausgebrochen: Der größte aktive Vulkan Europas stieß am Montag eine riesige Wolke aus Asche, Gas und Gestein aus. Forscher bleiben gelassen.

Rauchwolken steigen vom Vulkan Ätna auf der Italienischen Mittelmeerinsel Sizilien auf. Aufgenommen am 02.06.2025.
Eine spektakiläre Wolke aus Asche und Gas steigt vom Vulkan Ätna auf der Italienischen Mittelmeerinsel Sizilien auf.
Quelle: dpa

Der Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut ausgebrochen: Seit den Morgenstunden spuckt der größte aktive Vulkan Europas glühende Lava und Asche, begleitet von kilometerlangen Rauch- und Aschewolken, die auf Videos zu sehen sind. Giuseppe Salerno vom italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) ordnet gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein:

Die heutige Eruptionsaktivität ist für den Ätna recht typisch.

Giuseppe Salerno, Italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV)

Ausbruch des Vulkan «Ätna» in Sizilien
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Bisher nur abgelegener Ort betroffen

Der Experte erklärt, es gehe um eine pyroklastische Strömung - also eine Art feurige Staublawine aus Asche, Gas und Gestein, die durch einen Einsturz an der Nordseite des Südostkraters ausgelöst wurde. Der Höhepunkt einer Eruption dauere meist mehrere Stunden; die Eruptionssäulen könnten dabei Höhen von bis zu zehn bis zwölf Kilometern erreichen, so Salerno.
Nach ersten Erkenntnissen blieb das heiße Material innerhalb des abgelegenen Valle del Leone ("Löwental"). Die Gegend liegt fernab bewohnter Orte. Zwischenzeitlich wurde die Flugwarnstufe auf Rot angehoben - derzeit werde es auf Gelb gesenkt, hieß es. Der internationale Flughafen Catania blieb auch tagsüber in Betrieb.

Die Warnstufen beschreiben die Aktivität eines Vulkans. Sie werden auf Grundlage einer Kombination aus Überwachungsparametern und Daten aktueller Ereignisse ermittelt. Dargestellt werden die Stufen anhand von vier Farben: grün, gelb, orange und rot. Diese zeigen die mögliche Entwicklung der Vulkanaktivität an.

Da diese auch unvorhergesehen und plötzlich auftreten kann, weisen die Behörden darauf hin, dass von dem Vulkan auch bei grüner Warnstufe eine Gefahr ausgehen kann. (Quelle: Katastrophenschutzbehörde der italienischen Regierung)

Rauchwolken steigen vom Vulkan Ätna auf der Italienischen Mittelmeerinsel Sizilien auf. Aufgenommen am 02.06.2025.
Das Naturspektakel zieht viele Touristen an.
Quelle: dpa

Spektakuläre Bilder, aber "nichts besonders Ungewöhnliches"

Laut INGV hat sich die explosive Aktivität zu einer Lavafontäne verstärkt - eine eruptive Phase, bei der flüssige Lava aus dem Krater geschleudert wird. Auch der sogenannte Tremor, also die messbaren Erschütterungen im Untergrund, hatten tagsüber dem Institut zufolge zugenommen. Erste Bodenverformungen im Kraterbereich wurden ebenfalls registriert.
Die Aktivität des Vulkans habe jedoch keine so intensiven Spitzen wie bei den Ausbrüchen 2021 erreicht, sagte der INGV-Direktor Stefano Branca der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Bei früheren Ausbrüchen sei die Außenwand nicht eingestürzt, nun sei es vormittags vor den Augen der Touristen geschehen.
Die Aschewolke habe sich innerhalb weniger Sekunden entwickelt und war äußerst spektakulär, so der Vulkanologe. Aber es sei nichts besonders Ungewöhnliches passiert.
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Ätna spruckt immer wieder

Der etwa 3.350 Meter hohe Ätna in Italien bricht mehrmals im Jahr aus und wird von Fachleuten ständig überwacht. Diese sogenannten strombolianischen Eruptionen - also regelmäßig explosive Ausbrüche - bietet meist einen spektakulären Anblick und ziehen zahlreiche Schaulustige an. Seit Anfang Mai meldete das INGV in der Region mehrere Eruptionen.
Quelle: dpa

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