Will Trump den Regimewechsel in Iran?

Nach US-Angriff:Will Trump den Regimewechsel in Iran?

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US-Präsident Donald Trump vor einer Karte des Irans

US-Präsident Trump schließt nach dem Angriff auf Iran einen "Regime Change" nicht aus. Wie es in Teheran weitergehen könnte – Iran-Experte Cornelius Adebahr bei ZDFheute live.

Iran startet Vergeltungsangriffe auf US-Militärbasen in Katar und Irak

Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen startet Iran am Montagabend Vergeltungsangriffe auf US-Militärstützpunkte im Nahen Osten. Darunter die Basen in Katar und im Irak. US-Präsident Trump schließt einen "Regime Change" nicht aus. Wie es in Teheran weitergehen könnte, erklärt Iran-Experte Cornelius Adebahr bei ZDFheute live.
Auf seiner Plattform Truth Social schreibt Trump: Es sei nicht politisch korrekt, den Begriff "Regimewechsel" zu verwenden. "Aber wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder großartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regimewechsel geben??? MIGA!!!" Mit dem Kürzel "MIGA" spielt Trump auf seinen eigenen Slogan "MAGA", also "Make America Great Again" an – hier bezogen auf Iran.
Weiter unklar ist, wie groß die Schäden an den iranischen Atomanlagen Natans, Isfahan und Fordo wirklich sind. Wie das israelische Militär mitteilte, habe man bei einer neuen Angriffswelle Zufahrtswege zur Anlage Fordo blockieren können. Auch Iran beschießt Israel weiter mit Raketen.
Derweil ist Irans Außenminister nach Russland gereist. Dort traf er Präsident Putin, der Teheran seine Unterstützung zusicherte. Erst im Januar hatten Russland und Iran eine strategische Partnerschaft geschlossen. Die Lage in Nahost ist auch Thema beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel.
Was über den iranischen Vergeltungsangriff bekannt ist und ob Trump den "Regime Change" in Iran will, darüber spricht Christian Hoch bei ZDFheute live mit Iran-Experte Cornelius Adebahr von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Außerdem dabei: Die ZDF-Korrespondenten David Sauer in Washington, Phoebe Gaa in Istanbul und Golineh Atai in Kairo.

Widerstand in der islamischen Republik Iran

Seit einem Jahr ist der als moderat geltende Massud Peseschkian iranischer Präsident. Im Wahlkampf sprach er sich noch gegen Polizeigewalt und für Frauenrechte aus. Das Mullah-Regime unter Staatsoberhaupt und geistigem Führer Ayatollah Ali Chamenei regiert weiter mit harter Hand.   
In dem ultra-konservativen System werden oppositionelle Stimmen unterdrückt. Viele Frauen leiden zudem auch unter strengen Kontrollen durch die sogenannte "Sittenpolizei". Internationale Aufmerksamkeit erregte 2022 der Tod der 22-jährigen Kurdin Jani Mahsa Amini, die kurz zuvor wegen eines angeblich falsch sitzenden Kopftuchs festgenommen worden war. Das brutale Vorgehen der Behörden löste im ganzen Land Massenproteste gegen den Kopftuchzwang, die Sittenpolizei und die konservativ-religiöse Regierung aus. Die Führung des Landes ließ die Unruhen gewaltsam niederschlagen.
Bis heute sitzen viele Aktivistinnen und Aktivisten der Proteste von 2022 im Gefängnis, einige wurden hingerichtet. Andere sind im Exil.
Quellen: dpa, Reuters, AFP

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