Krieg gegen die Ukraine:So groß ist die Gefahr für Europa
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Drei Jahre Krieg gegen die Ukraine. Welche Gefahr für Europa besteht und was die künftige Bundesregierung tun muss, analysiert ZDFheute live mit Militärhistoriker Sönke Neitzel.
Drei Jahre ist es her, dass Russland die Ukraine überfallen hat. Drei Jahre, in denen zehntausende Menschen ihr Leben verloren haben, Millionen ihr Zuhause verlassen mussten und die Ukraine um ihr Überleben kämpft. Unterstützt vom Westen, allen voran den USA – doch diese Zeit ist vorbei.
Während die USA und Russland ohne ukrainische Beteiligung über ein mögliches Kriegsende sprechen, muss sich Europa zunehmend selbst um seine Sicherheit kümmern. Allen voran um die der Ukraine. In Anbetracht der schwierigen Lage des Landes werde die EU eine geplante Hilfszahlung in Höhe von 3,5 Milliarden Euro vorziehen. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew an.
In diesem Überlebenskampf steht nicht nur das Schicksal der Ukraine auf dem Spiel. Es ist Europas Schicksal.
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Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Anlässlich des Jahrestags sind von der Leyen und weitere europäische Spitzenpolitiker in die Ukraine gereist.
Im Falle eines Truppenabzugs der USA aus Europa müssten die US-Soldaten durch europäische Armeeangehörige ersetzt werden. Zurzeit sind 100.000 von ihnen auf dem europäischen Kontinent stationiert. Für die Bundeswehr würde das eine Herausforderung darstellen. Denn ihre Zahl an Soldaten ist zuletzt wieder gesunken.
Sollte es zu einem Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine kommen, müsste Europa diesen wohl selbst absichern. Denn schon jetzt ist klar: Donald Trump will keine eigenen Friedenstruppen in die Ukraine schicken. Wie viele Soldaten zur Friedenssicherung dann gebraucht würden, ist unklar. Der ukrainische Präsident spricht von rund 200.000 Soldaten. Frankreichs Präsident Macron hingegen würde mit bis zu 100.000 Soldaten planen. Die bisherige Bundesregierung hält die Debatte für verfrüht.