Die größte Bombenentschärfung in Köln seit 1945 ist erfolgreich abgeschlossen. Gegen halb acht am Mittwochabend gab die Stadt Köln Entwarnung. Die Kölner können nun in ihre Wohnungen zurückkehren, die Straßen werden nach und nach freigegeben.
In
Köln haben drei Weltkriegsbomben die Stadt in Aufruhr gebracht. Mehr als 20.000 Menschen mussten am Mittwochmorgen die Kölner Innenstadt und Teile des rechtsrheinischen Stadtteils Deutz verlassen. Es war die größte Evakuierung seit 1945.
Rund um den Bombenfundort wurde ein Sicherheitsradius von 1000 Metern gezogen, in dem sich nur noch zwei Experten des Kampfmittelräumdienst zur Bombenentschärfung aufhalten durften.
Die drei Bomben wurden bei Bauarbeiten entdeckt. Das kommt in Köln
häufiger vor. Auf die Stadt wurden im zweiten Weltkrieg viele Luftangriffe geflogen. Nach Angaben der Bezirksregierung Düsseldorf werden pro Jahr etwa 200 solcher Blindgänger in Köln gefunden. Schon in den letzten Wochen waren knapp 8.000 Menschen von zwei weiteren Bombenfunden betroffen.
Wie verlief der Tag in Köln? Worauf kommt es für Sprengmeister bei einer Entschärfung an? Und was, wenn etwas schief geht? ZDFheute live hat dafür mit dem Hamburger Sprengmeister Michael Hein gesprochen. ZDF-Reporter Markus Aust berichtete live aus Köln.
Bomben mit Aufschlagzünder am häufigsten
Bei den Blindgängern in Deutz handelte es sich um Bomben mit sogenannten Aufschlagzündern. Bei diesem Zündsystem explodieren die Bomben direkt nach dem Aufschlag am Boden. Der Großteil aller Weltkriegsbomben war mit diesen Zündern versehen. Weniger häufig und besonders gefährlich sind Bomben mit Langzeitzündern. Diese Bomben explodieren nicht beim Aufschlag. Dafür sorgt ein Säurezünder, der durch einen chemischen Prozess zeitversetzt die Detonation auslöst. Blindgänger mit einem Langzeitzünder stellen daher eine besondere Gefahr dar. Durch den langen Witterungsprozess können diese Bomben auch heute noch ohne äußere Einwirkung zünden.
Mit Material von dpa, ZDF, Stadt Köln.