Tatort Callcenter
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Gewinne, die gegen Bezahlung abgeholt werden müssen, angeblich nicht beglichene Abo-Gebühren oder Reisegutscheine, die doch nicht kostenfrei sind: Wege, Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, gibt es viele; längst hat der Betrug am Telefon System.
Die Betrüger melden sich per Telefon bei ihren Opfern und geben vor, dass diese bei einem Gewinnspiel eine hohe Summe, ein hochwertiges Auto oder einen anderen Sachwert gewonnen hätten. Der Gewinn könne allerdings nur nach Zahlung einer „Bearbeitungsgebühr“ übergeben werden. Um ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen, behaupten sie, im Auftrag von Rechtsanwälten und Notaren anzurufen und teilen den angeblichen Gewinnern eine Rückrufnummer für die weitere Gewinnabwicklung mit.
Melden sich die „Gewinner“ darauf hin bei den „Notaren“ oder „Rechtsanwälten“, werden sie dazu aufgefordert, angeblich angefallene Kosten zu zahlen, bevor sie den Gewinn entgegen nehmen können. Den versprochenen Gewinn allerdings bekommen die Opfer nie zu Gesicht. Und das Geld, das sie überwiesen haben, ist weg.
Vermeintlicher Gutschein, angebliches Abo
Wer einen Anruf von einem Reisevermittler bekommt, der Gutscheine für anscheinend kostenlose oder stark rabattierte Hotelübernachtungen anbietet, sollte hellhörig werden. Nicht selten entpuppt sich diese vermeintlich nette Geste als Betrug: Postwendend folgt nach dem Anruf die Rechnung, mit der die Kosten für die Gutscheine bezahlt werden sollen.
Weit verbreitet ist auch die Abo-Masche: Die Betrüger melden sich bei ihren Opfern und behaupten, dass angeblich Gebühren für ein Abonnement – etwa zur Teilnahme an einer Tippgemeinschaft – nicht beglichen wurden. Ein Abonnement hat das Oper zwar nie abgeschlossen, doch Widerspruch ist zwecklos. Denn weigert sich das Opfer zu bezahlen, nimmt die Häufigkeit der Anrufe zu und der angeblich ausstehende Betrag schraubt sich schnell in schwindelerregende Höhen.
Druckkulisse aufbauen
So unterschiedlich die Vorwände auch sein mögen, eins ist den Betrügern gemein: Sie üben massiven psychischen Druck auf ihre Opfer aus. Sie sind zumeist sehr gut in Gesprächsführung geschult und wirken überzeugend. Um Zweifel auszuräumen, verwenden die Täter für ihre Anrufe eine spezielle Technik, die es ermöglicht, auf der Rufnummernanzeige der Telefone ihrer Opfer eine andere Nummer anzuzeigen, zum Beispiel die Telefonnummer eines Rechtsanwalts, einer Behörde oder der Polizei.
Ist der Angerufene kritisch und nicht so leicht zu überzeugen, üben die Täter oft massiv Druck aus und drohen nicht selten mit „Konsequenzen“ wie zum Beispiel einer Strafanzeige, wenn das Opfer nicht zahlen will. Zahlt das Opfer dagegen, melden sich die Täter oft erneut, um unter verschiedenen Vorwänden weiter Geld zu fordern. Die Täter geben klare Zahlungsanweisungen: Sie schicken ihre Opfer beispielsweise zur Post oder Bargeld-Transferdiensten, um die angeblichen Kosten – häufig eine Summe von mehreren hundert bis über tausend Euro – zu überweisen. Eine andere Masche: Sie fordern ihre Opfer dazu auf, Prepaid-Karten für Online-Käufe zu erwerben, mit denen man auch Geld ins Ausland überweisen kann.
Ist der Angerufene kritisch und nicht so leicht zu überzeugen, üben die Täter oft massiv Druck aus und drohen nicht selten mit „Konsequenzen“ wie zum Beispiel einer Strafanzeige, wenn das Opfer nicht zahlen will. Zahlt das Opfer dagegen, melden sich die Täter oft erneut, um unter verschiedenen Vorwänden weiter Geld zu fordern. Die Täter geben klare Zahlungsanweisungen: Sie schicken ihre Opfer beispielsweise zur Post oder Bargeld-Transferdiensten, um die angeblichen Kosten – häufig eine Summe von mehreren hundert bis über tausend Euro – zu überweisen. Eine andere Masche: Sie fordern ihre Opfer dazu auf, Prepaid-Karten für Online-Käufe zu erwerben, mit denen man auch Geld ins Ausland überweisen kann.
Besonders beliebte „Opfer“ der Call-Center-Abzocker sind ältere Menschen. Sie leben oft allein, freuen sich über Gespräche und Abwechslung. Aufgrund ihres Lebensalters oder einer Erkrankung sind sie schlichtweg damit überfordert, den Tätern gegenüber energisch aufzutreten. Die Täter halten Senioren für weltfremd, hilflos, ängstlich und vergesslich. Sie gehen davon aus, dass die Kritikfähigkeit im Alter nachlässt und dass ältere Menschen in Stresssituationen nicht so reagieren können wie Jüngere. Dazu kommt: Bei Alleinlebenden gibt es auch keine Zeugen.
So schützen Sie sich!
Um sich vor solchen Betrügern zu schützen, sollte man folgenden Ratschlag befolgen: Lassen Sie Ihre Telefonnummer entweder gar nicht erst im Telefonbuch eintragen, oder, falls Sie einen Eintrag wünschen, dann nur mit abgekürztem Vornamen. Verzichten Sie auch auf Straßenangaben. Sie können bei Ihrem Telefonanbieter jederzeit eine Löschung oder Änderung des Telefonbucheintrags beantragen.
Achten Sie darauf, wo Sie Ihre Daten im Internet hinterlassen: Nicht selten schöpfen Call-Center Telefonnummern und E-Mail-Adressen ihrer Opfer aus Datenbanken von angeblichen Gewinnspielen ab.
Achten Sie darauf, wo Sie Ihre Daten im Internet hinterlassen: Nicht selten schöpfen Call-Center Telefonnummern und E-Mail-Adressen ihrer Opfer aus Datenbanken von angeblichen Gewinnspielen ab.
Seien Sie vorsichtig bei Gewinnversprechen, insbesondere dann, wenn die Übergabe an Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an das Zahlen einer Geldsumme, an den Besuch einer Veranstaltung oder an den Anruf einer kostenpflichtigen Hotline. Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch an einem Gewinnspiel – und zwar bei einem seriösen Unternehmen – teilgenommen haben. Ein seriöses Unternehmen wird die Gewinnausschüttung niemals an eine Bedingung knüpfen.
- Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigte Rufnummer und den Inhalt des Gesprächs.
- Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielt Fragen an den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel oder Abonnement es sich handelt.
- Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn abzufordern, zahlen Sie keine Gebühren und rufen Sie keine kostenpflichtigen Hotlines an.
- Ganz wichtig: Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
- Achten Sie auf ihr Bauchgefühl und lassen Sie sich bei Zweifeln nicht in ein Gespräch verwickeln.
- Vermeiden Sie es, auf Fragen mit „Ja“ zu antworten. Nicht selten werden die Gespräche aufgezeichnet, ein „Ja“ kann dann als Ihre Einwilligung für einen untergeschobenen Vertrag ausgelegt werden.
- Legen Sie einfach auf!
- Melden Sie einen unerlaubten Werbeanruf der Bundesnetzagentur.