Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs. Besonders der Helle Hautkrebs vermehrt sich in den letzten Jahren stark: Er kommt fast zehnmal häufiger vor als der schwarze Hautkrebs und ist die häufigste Tumorart.
Die Zahl der Patienten, die an Hautkrebs erkrankt sind, steigt seit einigen Jahren stark an. Nach Schätzungen der WHO werden weltweit mehrere Millionen neue Fälle registriert. Zwei Arten von Hautkrebs werden dabei unterschieden: Der helle Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom und das Basaliom, und der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom.
Sonnenbaden erhöht bekanntermaßen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Doch nun gibt es Erkenntnisse aus Schweden, die genau das Gegenteil belegen sollen. Zu wenig Sonne kann auch krank machen.
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Der helle Hautkrebs tritt eher in späteren Jahren auf, kann aber besser behandelt werden, wenn er frühzeitig erkannt wird. Man unterscheidet hierbei das Plattenepithelkarzinom vom Basaliom. In der Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms bilden sich aktinische Keratosen, die an rauen oft rötlichen Veränderungen im Gesicht erkennbar sind. Häufig bilden sich beim Plattenepithelkarzinom auch Metastasen aus. Diese entstehen hingegen seltener beim Basaliom, deshalb wird es als semimaligne, also als halb bösartig, bezeichnet. Es entsteht ohne Vorstufen. Wird es nicht rechtzeitig entfernt, zerstört es jegliche Arten von Zellen. Es kann also im schlimmsten Fall auch Knochen oder das Gehirn angreifen.
Das maligne Melanom, auch als "schwarzer Hautkrebs" bezeichnet, ist die gefürchtetste Form. Der Krebs ist aggressiv, weil er binnen kurzer Zeit über Lymph- und Blutwege streuen kann. Er entsteht aus pigmentbildenden Hautzellen, oft aus entarteten Leberflecken.
Um Hautkrebs vorzubeugen, sollte man sich immer schützen, sobald man UV-Strahlung ausgesetzt ist. Das klappt am einfachsten mit Sonnencremes oder Sprays, die vor UVA- und UVB-Strahlung schützen. Die Cremes sollten unbedingt photostabil sein, das heißt: Die Wirkstoffe dürfen sich bei Sonneneinstrahlung nicht zersetzen.
Wichtig: Eincremen sollte man sich nicht nur bei praller Sonne, denn auch wenn der Himmel bewölkt ist, können noch bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen durchkommen.
Lichtschutzfaktor - was ist das genau?
Auf den Sonnenschutzmitteln ist immer ein Faktor angegeben, der die Intensität des Schutzes angibt. Dieser Lichtschutzfaktor ist ein Multiplikator der Eigenschutzzeit. Die Eigenschutzzeit bestimmt, wie lange eine Person ohne Sonnenschutz in der Sonne bleiben kann, ohne dass die Haut rot wird, also ohne dass sie erste Schädigungen von der UV-Strahlungen abbekommt.
Ein heller Hauttyp (blonde oder rote Haare, blaue Augen, Sommersprossen) kann in der Regel nur etwa zehn Minuten ohne Schutz in der Sonne bleiben. Trägt dieser einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 auf, verlängert sich die geschützte Zeit um Faktor 30. Also 10 Minuten mal LSF 30 ergibt 300 Minuten geschützte Sonnenzeit. Allerdings sollte man spätestens nach zwei Stunden nachcremen, um den Sonnenschutz aufrecht zu halten. Neben der richtigen Sonnencreme mit einem für den Hauttyp geeigneten Lichtschutzfaktor kommt es aber auch auf die richtige Menge an Creme an, die man auf dem Körper verteilt.
Beim Eincremen mit Sonnencreme sollte auf den richtigen Lichtschutzfaktor und die Menge geachtet werden.
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Bei der Sonnencreme gilt: Die Menge macht’s! Denn oft wird zu wenig Sonnenschutz verwendet und Partien, wie zum Beispiel an den Schultern, schlichtweg vergessen.
Deshalb die Faustregel: Etwa die Menge von 2 bis 3 Esslöffeln auf Armen, Beinen, Rumpf und Füßen verteilen. Das entspricht den empfohlenen 30 bis 40 Millilitern Sonnenschutz auf der Haut. Im Gesicht sollte dann zusätzlich noch die Menge verteilt werden, die auf einen Teelöffel passt.
Methoden des Sonnenschutzes
Der Markt bietet ganz unterschiedliche Darreichungsformen von Sonnenschutz: Cremes, Sprays, transparente Sprays oder Gele. Alle bieten aufgrund der strengen Kontrollen guten Schutz. Doch sie enthalten unterschiedliche Inhaltsstoffe. Man unterscheidet zwischen zwei Wirkprinzipien: dem physikalischen und dem chemischen Schutz.
Diverse Sonnencremes verschiedener Marken stehen in den Regalen der Drogerien. Doch es gibt Unterschiede in der Zusammensetzung.
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Der physikalische Schutz ist in mineralischen Sonnencremes enthalten. Diese Filter wirken wie kleine Spiegel auf der Haut, reflektieren also die Strahlung noch bevor sie in die Haut eindringen. Deshalb ist die Creme auch wie eine Art Schutzschicht auf der Haut zu sehen, das heißt es bleibt ein weißer Film zurück. Sonnencremes mit physikalischen Filtern, die zum Beispiel oft in Naturkosmetik oder bei Produkten für Kinder verwendet werden, werden deshalb auch als weißmachende Sonnencreme bezeichnet. Man erkennt physikalische Sonnencremes, wenn auf der Packung das Stichwort „mineralisch“ angegeben ist oder die Inhaltsstoffe Titaniumdioxid und Zinkoxid enthalten sind.
Die chemischen Filter schützen anders: Sobald die UV-Strahlen auf die Haut treffen, also noch bevor sie in tiefere Hautschichten gelangen und diese schädigen können, absorbieren die Wirkstoffe die schädliche Strahlung und wandeln sie in eine andere Wellenlänge um. Dadurch kann sich die Hautoberfläche wärmer anfühlen als bei physikalischen Sonnencremes. Außerdem sollte hier das angegebene Haltbarkeitsdatum beachtet werden. Ist dieses überschritten, verliert der Sonnenschutz auch seine Wirkung.
Regelmäßig kontrollieren
Ab 35 Jahren bezahlt die gesetzliche Krankenkasse alle zwei Jahre das Hautkrebsscreening beim Dermatologen. Besonders Menschen, die bereits familiär vorbelastet sind, sollten sogar jährlich Veränderungen beim Hautarzt mittels Auflichtmikroskop untersuchen lassen.
Regelmäßig sollte man auch die eigene Haut im Blick behalten und Leberflecken kontrollieren, die sich verändert haben könnten. Denn diese könnten auf den schwarzen Hautkrebs hindeuten. Beim Kontrollieren hilft die ABCDE-Regel:
A steht dabei für Asymmetrie, also ob der Leberfleck symmetrisch ist oder nicht. B für Begrenzung, also ob das Areal scharf oder unscharf begrenzt ist. C für Colorit, also Farbe: Ist der Leberfleck einfarbig? D für Durchmesser: Ist er über 0,5 Zentimeter groß, sollte man ihn im Auge behalten. E für Entwicklung oder Erhabenheit, also verändert sich dieser Leberfleck oder ist er erhaben geworden. Ein symmetrischer, begrenzter, einfarbiger, unter 0,5 Zentimeter großer Leberfleck, der sich nicht verändert hat und nicht erhaben ist, ist ungefährlich. Wachsen Häarchen aus dem Leberfleck ist das ebenso ein gutes Zeichen und spricht dafür, dass er nicht entartet ist.