Problempflanze Ambrosia

Problempflanze Ambrosia

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Ein ungebetener Gast aus Nordamerika macht Allergikern auch im Hochsommer noch zu schaffen. Die Beifuß-Ambrosie blüht ab Juli am Straßenrand und verursacht in Verbindung mit Autoabgasen eine gefährliche Reiz-Mischung.

Die Ambrosia wird auch Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) genannt. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze hat sich in den letzten Jahren auch in einigen Teilen Deutschlands vermehrt ausgebreitet. Sie wird leicht mit einigen einheimischen Pflanzen wie dem Beifuß verwechselt, und gilt als sehr widerstandsfähig und hitzeresistent. Ihre Pollen zählen zu den stärksten Allergieauslösern in der Pflanzenwelt.



Warum ist Ambrosia gefährlich?

Zunächst ist sie ein landwirtschaftliches Problem. Sie verdrängt viele Nutzpflanzen auf Anbauflächen durch ihr sehr üppiges Wachstum. Dieses stellt auch ein Problem für den Naturschutz dar. Die Ambrosia bildet in einer Staude bis zu einer Milliarde Pollen und etwa sechzigtausend Samen, was ihre extrem schnelle Ausbreitung an einigen Standorten erklärt.
Am stärksten sind allerdings die gesundheitlichen Probleme, die für Allergiker entstehen. Die Ambrosia löst bei einigen Pollen-Allergikern starke Symptome aus. Besonders Asthma, geschwollene Augen, Kopfschmerzen, gereizte Schleimhäute in der Nase und auch Hautreaktionen können auftreten.

Wie erkennt und behandelt man eine Allergie gegen Ambrosia?

Bei einem Allergologen oder HNO-Arzt lässt sich eine allergische Reaktion über den üblichen Allergie-Test bestimmen. Die Auswertung einer Blutprobe kann das Ergebnis genau verifizieren. Bei Hautreaktionen kann gegebenenfalls auch ein Hautarzt helfen. Da die Allergie auf Ambrosia auch Bestandteil des üblichen Allergie-Tests ist, gibt es Möglichkeiten der Desensibilisierung in Form von Tropfen oder Spritzen.
Für die akute Behandlung der allergischen Beschwerden stehen diverse Mittel wie Augentropfen, Nasensprays oder Medikamente gegen Allergien in Tablettenform oder als Spritze zur Verfügung. Allergologen können in der Regel für jeden Betroffenen die individuell beste Therapie benennen.

In Deutschland sind etwa fünf Prozent der Allergiker auch von einer Allergie gegen die Ambrosia betroffen - meist mit sehr stark ausgeprägten Symptomen. In Gebieten, in denen die Ambrosia üppig wächst, können es bis zu zwanzig Prozent der Pollen-Allergiker sein.

Ausrottung der Ambrosia

Kleinere Bestände der Ambrosia werden am besten mit Handschuhen aus der Erde komplett entfernt und entsorgt. Dabei sollte das Unkraut in einer Plastiktüte im Hausmüll, nicht etwa über den Kompost oder in der Biomülltonne entsorgt werden, da das einer weiteren Verbreitung der Pflanze förderlich ist.
Großflächige Bestände können abgemäht werden. Wichtig ist, die Pflanzen möglichst komplett zu entfernen, bevor sie zur Samenreife gekommen ist und blüht. Sonst können sich Samen und Pollen bei der Entfernung ungewollt weiter verbreiten. Eine weitere gängige Maßnahme auf Feldern und Äckern zur Eindämmung von Ambrosia-Beständen ist die Pflanzung anderer Arten um die Ambrosia herum. Bisher unentdeckte öffentliche Bestände der Pflanze sollten beim Umweltamt gemeldet werden.

Da es für die Handhabung mit Ambrosia keine gesetzliche Regelung gibt, müssen Privatpersonen sie nicht zwingend von ihrem Grundstück entfernen. Diese Maßnahme wird allerdings empfohlen. In den Umweltämtern steht speziell geschultes Personal zur Entfernung der Pflanze zur Verfügung. Weitere Informationen über die Entsorgung finden Sie auf den Seiten des Umweltbundesamtes.

Experten vermuten, dass dieses Problem im Zusammenhang mit dem Klimawandel noch größer werden könnte. Einige Kommunen wie Berlin gehen bereits gezielt gegen die Verbreitung der Ambrosia vor.

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