Kräuter sind nicht nur ein Genuss in der Küche, sondern auch ein echter Hingucker auf Balkon oder Terrasse. So haben Sie die schmackhaften und gesunden Pflanzen griffbereit und vor allem die tollen Düfte direkt vor der Nase.
Kräuter sind ein wahres Wunderwerk der Natur: Sie liefern Würze und Aromen für Küche und Bad, sind vitaminreich und desinfizieren. Von den rund 500.000 Pflanzenarten auf der Erde nutzt man etwa 10.000 als Kräuter.
Für den sofortigen Gebrauch
Die meisten Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt sind für den sofortigen Gebrauch bestimmt. Im Gewächshaus werden sie häufig schnell und eher auf Optik gezüchtet.
Wer länger etwas von seinen Kräutern haben möchte, sollte sie in einen größeren Topf umpflanzen oder sie gleich selbst aussäen. Hier sollte man beachten, dass alle Pflanzen unterschiedliche Bedürfnisse an Böden, Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Nährstoffen haben. Möchte man die Kräuter lieber fertig im Gartencenter kaufen, sollte man auf komplett durchwurzelte Topfballen und dichte Blätter achten.
Auf Pflegeansprüche achten
Die Möglichkeiten, vielfältige Kräuter zu pflanzen, sind fast unbegrenzt – solange man sich daran hält, immer nur Kräuter mit ähnlichen Pflegeansprüchen in einem Gefäß zu kombinieren.
Mediterrane Kräuter, wie Thymian und Oregano, stammen aus Regionen, die im Sommer heiß und trocken sind, mit steinigen und nährstoffarmen Böden. Andere dagegen, etwa Basilikum oder Ingwer, kommen aus den Tropen, wo zur Wachstumszeit viele Niederschläge fallen und die Temperaturen hoch sind. Die Böden sind sehr humusreich. Pflanzt man Basilikum und Oregano in einen Topf, wird einer von beiden eingehen, je nachdem welche Erde verwendet wird.
Würzige Kräuter zum Essen
Die Gewürzpflanze wird in vielen Gerichten verwendet, wie zum Beispiel Grillfleisch, Fisch, Ragouts, Kartoffeln und mediterranen Gemüsegerichten. Sie bevorzugt einen sonnigen, trockenen Standort mit sandigem, kalkhaltigem Boden.
Die Lorbeerblätter werden gerne zum Würzen von Suppen, Eintöpfen, Fisch- und Fleischgerichten verwendet. Zudem sind die ätherischen Öle verdauungsfördernd. Die Pflanze gedeiht in einer humosen, nährstoffreichen Erde.
Rosmarin ist ein beliebtes Gewürz der mediterranen Küche. Es verfeinert Fleisch- und Fischgerichte, aber auch Kartoffeln. Da die Pflanze Trockenheit bevorzugt, sollte der Boden nicht zu lehmig sein.
Oregano ist hauptsächlich als Pizza-Gewürz bekannt, eignet sich aber auch in Marinaden für Grillfleisch, in Frikadellen und Suppen. Er wächst sowohl in trockener Erde als auch in normaler.
Strauch-Basilikum gehört zu einer robusten Basilikumart, die zu einem Busch oder Hochstamm wachsen kann. Damit es nicht das Aroma verliert, sollte es zum Ende der Garzeit dem Gericht hinzugefügt werden. Ein lockerer Boden, ausreichend Feuchtigkeit und ein sonniger Standort liefern ideale Wachstumsbedingungen.
Während die fliederfarbenen Blüten einen dekorativen Effekt haben, werden die Blätter gerne in Kräuterquark, Kräuteröl, Salaten und Fleisch- und Fischgerichten verwendet. Garten-Knofi wächst im humosen und nährstoffreichen Boden
Kräuter für die Gesundheit
Kräuter können zwar den Gang zum Arzt nicht immer ersparen, doch können sie bei der Behandlung von bestimmten auftretenden Symptomen wie Erkältung oder bei Verletzungen wie Schürfwunden unterstützend wirken.
Aloe Vera gilt in Fachkreisen als probates Mittel gegen allerlei Probleme mit der Haut: Der Saft hat eine heilende Wirkung bei kleineren Schürfwunden, lindern Sonnenbrand oder Insektenstiche.
Gewürz-Thymian ist zum einen eine beliebte Gewürzpflanze, zum anderen hat sie auch eine heilsame Wirkung: Sie hilft bei Husten und wird zur Desinfektion verwendet.
Zumindest in der asiatischen Volksmedizin gelten Kräuter, die das allgemeine Wohlbefinden stärken, als „heilig“ und werden entsprechend verehrt: So soll ein Tee aus dem Kraut der Unsterblichkeit ein langes Leben bescheren. Das Kraut eignet sich als Hängepflanze oder Rankpflanze.
Kennzeichnend ist der intensive Coladuft, den das Kraut versprüht. Es wirkt verdauungsfördernd und enthält ein ätherisches Öl, das sich positiv bei Hauterkrankungen, Rheuma und Gicht auswirkt. In Tee erzielt es eine erfrischende Wirkung.
Fruchtiges für Getränke, Süßspeisen, Salate
Die Blätter liefern ein fruchtig-saures Aroma und erzielen eine erfrischende Wirkung in Getränken – ideal im Sommer. Aber auch Obstsalate und Kompott können mit den Blättern verfeinert werden.
Eignen sich in Desserts, Tess oder Cocktails. In der Pflege sind sie besonders anspruchslos.
Zitronenmelisse eignet sich für Süßspeisen, Marmeladen, frischen Salaten, aber auch zu Fleisch und Fisch. Sie bevorzugt einen durchlässigen und feuchten Boden, ist robust und winterhart.
Die Blätter duften nach Zitrone und Anis und eignen sich für die Zubereitung erfrischender Limonaden oder fruchtiger Tees. Sie ist nur bedingt winterhart. Selbst wenn sie älter ist, sollte sie im Garten nur mit einer Abdeckung überwintern.
Kräuter ernten und vemehren
Quelle: Imago/Westend 61
Ernten Sie Ihre Kräuter richtig: Schneiden Sie bei Salbei, Basilikum, Thymian und Rosmarin nur die Triebspitzen ab. Bei Minze oder Melisse dagegen besser den ganzen Trieb bodennah abschneiden, denn sie treiben schön wieder aus dem Boden aus. Die nicht wintergrünen Kräuter rechtzeitig vor den ersten Frösten ernten und trocknen – so erhält man noch lange in den Winter hinein die köstlichen Aromen: an einem schattigen Platz mit möglichst wenig Luftfeuchtigkeit trocknen.
Ende August/September ist auch für die Kräuter der richtige Zeitpunkt, um sie über Stecklinge zu vermehren, beziehungsweise nicht frostharte Kräuter über den Winter zu bringen. Hierfür die oberen Triebspitzen mit circa drei Blattpaaren dicht unterhalb von einem Blattknoten abschneiden, das unterste Blattpaar entfernen, über dem nächsten Blattpaar die Spitze abkappen. Den Steckling in nährstoffarme Anzuchterde (oder ein Gemisch aus Torf beziehungsweise Kokosfaser und Quarzsand) setzen, befeuchten, mit einer Abdeckhaube vor dem Austrocknen schützen und hell aufstellen.