Haarentfernung vom Profi

Haarentfernung vom Profi

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Vor allem unter den Achseln und an den Beinen stören sie – kleine Härchen, die sich nur mühselig entfernen lassen. Dauerhafte Haarentfernungsmethoden vom Profi versprechen Abhilfe.

Zu Hause ist die Haarentfernung oft mit Rasierern praktisch, allerdings ist sie auch zeitaufwendig und kann bei empfindlicher Haut Irritationen auslösen. Bei einer professionellen Behandlung, egal ob beim Dermatologen oder bei einer Kosmetikerin, sollte zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch stattfinden – mit einer fundierten Analyse von Haut und Haaren und gegebenenfalls einer Testbehandlung. Es gibt verschiedene Haarentfernungsmethoden.

Haarentfernung durch Waxing

Beim Waxing werden die Haare mithilfe von Heißwachs entfernt. Dieses wird zuvor auf etwa 40 Grad erwärmt und auf die etwa fünf Millimeter langen Haare aufgetragen. Doch Vorsicht: Empfindliche Haut kann Entzündungsreaktionen davontragen, da durch das Abziehen des Wachsstreifens ein physikalischer Reiz entsteht, der auf die Haut ausgeübt wird. Dabei entstehen Mikro-Risse, oder sogar kleine Wunden, durch die Bakterien in die Haut eindringen und somit Infektionen auslösen können. Man sollte sich also im Vorfeld professionell beraten lassen, ob das Waxing individuell die richtige Methode ist.
Zu Hause sollte man die Haut mit einem Peeling vorbereiten. Dadurch wird die oberste Hautschicht abgetragen und neue Haare können nach dem Waxing sauberer herauswachsen. So wird auch die Gefahr des Einwachsens von Haaren reduziert.

Den Behandlungstermin legt man am besten in die Nachmittagsstunden, denn dann funktioniert das Schmerzhemmsystem des Körpers am besten. Am Nachmittag werden mehr körpereigene, schmerzhemmende Stoffe wie Cannabinoide, Serotonin und Endorphine ausgeschüttet. Nach der Behandlung sollte man auf alkoholhaltige Produkte verzichten, die die Haut reizen. Ärzte empfehlen außerdem, zunächst auf Sport und Saunagänge wegen des Schwitzens zu verzichten, da Feuchtigkeit die Haut aufweicht, die Poren sich öffnen und Bakterien besser eindringen können.

Bei entzündlichen Hautveränderungen wie Haarbalgentzündungen, Neurodermitis, Sonnenbränden oder Austrocknungsekzemen empfehlen Ärzte auf die Haarentfernung mit Wachs zu verzichten, da sonst starke Hautirritationen auftreten können. Menschen, die zu Ekzemen oder Schuppenflechte neigen, können an der gereizten Hautstelle neue Ekzeme oder Schuppenflechten bekommen.

Haarentfernung mittels Sugaring

Auch beim Sugaring ist der Gang zum Experten empfehlenswert. Hier wird eine Zuckerpaste auf die entsprechende Stelle gegeben, gut verstrichen und dann mit der Haarwuchsrichtung abgerissen. Dadurch wird die natürliche Struktur der Haare nicht gestört und es entstehen weniger Irritationen.
Diese Haarentfernungsmethode eignet sich besonders für Menschen mit empfindlicher Haut, denn sie ist verträglicher. Die Paste besteht nur aus natürlichen Inhaltsstoffen, welche die Haut weniger reizen. So entstehen bei der Behandlung auch seltener Pickelchen und eingewachsene Haare treten seltener auf. Vor der ersten Behandlung sollten die Härchen etwa einen halben Zentimeter lang sein. Danach kann das Sugaring aber schon ab einer Länge von zwei Millimetern angewendet werden.

Haarentfernung mit dem Laser

Die Haarentfernung mittels Laser wird in dermatologischen Praxen angeboten und sollte zwingend nur von einem Arzt oder einer medizinischen Kosmetikerin durchgeführt werden, die eine spezielle Qualifikation zur Benutzung des Lasers haben. Bei falscher Benutzung können Nebenwirkungen, wie schwere Verbrennung oder Pigmentverschiebungen, entstehen. Das Licht des Lasers trifft bei der Behandlung auf die Haarbalgwurzeln, in denen das Pigment Melanin vorhanden ist. Dieses absorbiert die Lichtenergie. Es kommt zu einer Umwandlung in Wärme, durch die die Haarbalgwurzeln verödet oder zerstört werden. Die Haare werden innerhalb von 10 Tagen ausgehen.
Haarentfernung mittels Laser
Haarentfernung mit dem Laser
Quelle: Imago/Olaf Döring

Vor der Behandlung sollte die Haut nicht gebräunt sein, da es auf Grund des vermehrten Melanins zu Verbrennungen kommen kann. Zudem sollten die entsprechenden Hautpartien rasiert sein. Dann kann die Energie am besten auf die Haarbalgwurzeln treffen. Sind die Haare nicht rasiert, kann die Energie des Lasers aufgrund der Länge des Haares nicht ganz bis in die Wurzeln vordringen, die dann nur teilweise geschädigt werden. Für die Laserbehandlung eignen sich vor allem dunkle Haare, da sie entsprechend viele Melanin-Pigmente enthalten, die die Hitze weiterleiten können.

Die Laserepilation gilt als langfristig, weil die Haarbalgwurzeln bei der Behandlung zerstört werden. Das heißt aber nicht, dass man für immer haarfrei ist. Bei hormonellen Veränderungen, zum Beispiel in den Wechseljahren, oder bei zu schwach dosierter Energie, können einzelne Haare nachwachsen. Dermatologen schätzen, dass durch die Laserepilation dauerhaft etwa 80 Prozent der Haare entfernt werden können.

Haarentfernung durch Intense Pulsed Light

Die Intense-Pulsed-Light-Technologie nutzt, ähnlich wie der Laser, Wärme als Energieträger, die über Melanin in die Haarbalgwurzel geleitet wird und sie zerstört. Allerdings kommt bei dem sogenannten Licht-Blitz-System eine breitere Wellenlänge zum Einsatz – zwischen 400 und 1400 Nanometer. Durch die Nutzung des breiten Lichtspektrums kann deshalb nicht nur das Melanin in der Haarbalgwurzel getroffen werden, sondern auch Hämoglobin oder das Wasser in den Zellen. Dadurch kann es häufiger zu Nebenwirkungen kommen.

IPL-Geräte gibt es auch für den Hausgebrauch. Diese arbeiten allerdings mit viel weniger Energie. Das heißt, dass die Haarbalgwurzeln nicht zerstört werden und die Haare nicht langfristig entfernt werden. Sie gehen lediglich aus und werden nach einiger Zeit wieder nachwachsen.

Die Lichtblitztechnik sollte nur von einem Arzt oder einer medizinischen Kosmetikerin ausgeführt werden. Immer häufiger werden IPL-Behandlungen auch von Kosmetikstudios angeboten. Darauf sollte man aber verzichten, um wirklich sicher zu gehen, dass die Behandlung fachgemäß und professionell ausgeführt wird. Ein qualifizierter Arzt oder eine medizinische Kosmetikerin mit entsprechender Weiterbildung kann Patienten auch Auskunft über den Wellenbereich des IPL-Geräts geben. Je definierter das Lichtspektrum, desto geringer ist die Gefahr, dass Nebenwirkungen auftreten.

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