Sie gehören zu den ältesten Pflanzen der Welt und sind mit ihren Wedeln ein Hingucker im Zimmer, aber auch im Garten. Anja Koenzen gibt Tipps zur Pflege und Standort.
In der Natur wachsen die Exoten unter den Farnen oft in Regenwäldern, an Flussufern, auf bemoosten Steinen oder auf Baumstämmen. Zwar schmücken sich diese Pflanzen nicht mit Blüten, dafür haben sie attraktive Blätter, die sogenannten Wedel. Diese sind entweder einfach oder mehrfach gefiedert, hin und wieder aber auch riemenförmig. Die Variationen bei ihren Wuchsformen sind faszinierend und mannigfaltig.
Empfehlenswerte Zimmerfarne
Quelle: Imago/Redeleit
Schwertfarne gehören zu den beliebtesten Zimmerfarnen. Sie sind besonders pflegeleicht und auch für Anfänger geeignet. Zudem vertragen sie mehr direktes Sonnenlicht als die meisten anderen Arten. Die hellgrünen, gefiederten Blätter können bis zu 150 Zentimeter lang werden. Aus einer Rosette wachsen die Wedel aufrecht bis leicht überhängend. Die Blattfiedern können je nach Sorte gedreht, gewellt oder auch gekraust sein. Glattere Fiedern hat der tropische Schnurblättrige Schwertfarn (Nephrolepis cordifolia), der als Zimmerfarn ebenfalls verbreitet ist.
Eine besondere, eher seltener angebotene Sorte ist Nephrolepis exaltata ‚Cotton Candy‘ mit besonders feinen Blättchen. Der Farn ist manchmal auch unter dem Namen „Suzi Wong“ im Handel erhältlich. Idealer Standort ist ein Platz mit Morgensonne oder ausschließlich indirektem Tageslicht.
Eine neue Sorte ist der Goldtüpfelfarn ‚Davana‘ (Phlebodium aureum ‚Davana‘) – ein Farn mit schicken, blaugrünen Wedeln, die im Gegensatz zur Wildart auch noch gewellt sind. Er ist sehr pflegeleicht und möchte lediglich regelmäßig gegossen werden.
Der Antennenfarn (Doryopteris Pilosa var. Gemmifera) stammt aus Südafrika und wird lediglich bis maximal 30 Zentimeter groß. Seine Besonderheit sind die antennenartigen Wedel.
Der Nestfarn (Asplenium nidus) ist eine äußerst elegante Erscheinung. Er trägt bis zu einem Meter lange und 15 Zentimeter breite Wedel mit dunkler Mittelrippe. Sie sind ungeteilt, elegant gewellt und besitzen eine stark glänzende Oberfläche. Nestfarne gehören zu den Zimmerfarnen, die mit extrem wenig Licht auskommen, sollten aber mehrmals pro Woche gegossen und ab und zu getaucht werden.
Nicht für helle Standorte geeignet
In Wohnungen stehen Zimmerfarne gerne hell bis schattig, lehnen jedoch direktes Sonnenlicht ganz klar ab. Als Pflanzen der Wälder haben sie einen geringeren Lichtbedarf und eignen sich daher gut als Zimmerpflanze für nicht ganz so helle Standorte.
Die üblichen Zimmertemperaturen zwischen 16 und 22 Grad entsprechen perfekt den natürlichen Ansprüchen der Farne aus den Tropen. Zudem bevorzugen sie eine hohe Luftfeuchte, sodass sie sich in Badezimmer besonders wohl fühlen. „Zugluft sowie trockene Heizungsluft sollte man vermeiden“, ergänzt Gartenexpertin Anja Koenzen.
Manche tropischen Farne legen im Winter eine Wachstumsruhepause ein. Dadurch kann die Pflanze leicht schäbig wirken. Keine Sorge: gegen Ende des Winters steht wieder mehr Licht zur Verfügung und dann bildet der Farn auch neue Wedel.
Benötigen viel Feuchtigkeit, wenig Nährstöffe
Die Wurzelballen von Farnen sollten konstant feucht sein, dennoch möchte kein Farn mit den Füßen im Wasser stehen. Die optimale Pflege ist daher, den Ballen in regelmäßigen Abständen in Wasser zu tauchen, damit sich das humose Substrat vollsaugen kann und die Pflanzen gut versorgt sind. „Eine Alternative ist das Setzen in Tongranulat, weil es die Feuchtigkeit aus einem Reservoir im Gefäß reguliert und gleichzeitig die Wurzeln nicht im Wasser stehen“, so Anja Koenzen. Zudem sollten Zimmerfarne mit weichem Wasser oder Regenwasser besprüht werden. Bei kalkhaltigem Wasser bekommen die Wedel weiße Flecken. Wenn die Spitzen und Ränder der Wedel braun werden, liegt das in der Regel an zu trockener Luft oder schlechter Wasserversorgung.
Die Erde sollte immer locker sein, damit das zimmerwarme, vorzugsweise kalkfreie Gießwasser gut durchlaufen kann. Man gießt, besprüht die Wedel mit einem sehr feinen Nebel aus kalkarmem Wasser ein und schneidet hin und wieder alte Wedel ab.
Was die Nährstoffansprüche betrifft, sind Zimmerfarne sehr genügsam – eine Versorgung mit Flüssigdünger zweimal pro Monat genügt.
Empfehlenswerte Freilandfarne
Farne in einem Schattengarten
Quelle: Imago/blickwinkel
Farnen wurde und wird bei der Gartengestaltung keine so große Beachtung geschenkt. Doch gerade die wintergrünen Farne sind für winterschöne Gärten unverzichtbar. Einige Bucherscheinungen der letzten Jahre widmen sich mehr und mehr den Farnen und in den Staudengärtnereien gibt es ein enorm großes Angebot an Farnen.
Der Schmale Glanzschildfarn (Polystichum neolobatum) gilt als einer der härtesten Farne, der auch mit kurzfristiger Trockenheit halbwegs gut klar kommt. Er hat immergrüne, dunkelgrün glänzende Wedel, die zweifach gefiedert sind und liebt einen schattigen bis halbschattigen Standort am Gehölzrand mit ausreichender Feuchtigkeit. Er kann zwischen 40 und 60 Zentimeter breit und 50 bis 80 Zentimeter hoch werden.
Der Mondsichelfarn (Cyrtomium caryotideum) gehört zur Gattung der Sichelfarne und wird bis zu 60 Zentimeter cm hoch. Man nennt diesen Farn zum Teil auch Fischschwanzfarn.
Der Steile Wurmfarn (Dryopteris sieboldii) stammt aus den Bergwäldern Chinas und Japans. Er ist für mildere Standorte ohne starke Fröste gut geeignet. Für weniger geschützte Standorte ist der Kleine Mondsichelfarn besser geeignet.
Der Champions Waldfarn (Dryopteris championii) gehört zu der großen Gruppe der Schuppenfarne. Diese kommen fast auf der ganzen Welt vor und sind halbwintergrün bis wintergrün.