Wenn das ganze Haus weihnachtlich geschmückt ist, dann dürfen auch Balkon oder Terrasse nicht fehlen. Volle-Kanne-Gartenexperte Elmar Mai hat Tipps für Pflanzen, die wunderbar ins Weinachtsgefühl passen.
Die Zuckerhut-Fichte (Picea glauca ‚Conica‘) eignet sich gut als Miniatur-Weihnachtsbaum. Sie erinnert mit ihrer markanten Wuchsform an einen Zuckerhut und behält diese Form ohne jeglichen Schnitt bei. Diese langsam wachsende kleine Fichte hat weiche, frischgrüne Nadeln. Schmückt man sie mit roten Schleifen oder einer kleinen Lichterkette, bringt sie weihnachtliche Atmosphäre auf den Balkon oder die Terrasse.
Manche Bäume sind auch im kahlen Zustand so schön, dass sie einen hohen Zierwert besitzen, zum Beispiel korkenzieherartiggewachsene Hasel- (Corylus avellana ‚Contorta‘) oder Weidensorten (Salix ‚Tortuosa‘). Eis und Schnee verwandeln sie in Kunstwerke und betonen die außergewöhnlichen Formen. Auch sie lassen sich zur Weihnachtszeit nett schmücken und ergeben dann einen besonderen Blickfang.
Zuckerhut-Fichte (Picea glauca ‚Conica‘)
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Zum Besprühen mit Kunstschnee von lebenden Topfpflanzen hat Elmar Mai ein kritische Einstellung: Kunstschnee nimmt den Blättern jegliches Licht. Will man die Pflanze weiter kultivieren, muss man den Kunstschnee entfernen. „Es hängt von dem Präparat ab, bei einigen geht es leicht ab, andere Präparate sind hartnäckig. Aber mit dem Schnee darauf haben die Pflanzen auf längere Sicht keine Überlebenschance“, sagt der Pflanzenexperte.
Blickfänge im Winter
Die antarktische Scheinbuche (Nothofagus) ist bisher wenig bekannt, obwohl sie außergewöhnliche Eigenschaften aufweist und das ganze Jahr über attraktiv ist. In der warmen Jahreszeit beeindruckt sie mit markanten, manchmal nur Cent-Stück-großen Blättern, die einen zierenden, stark gekräuselten Rand haben. Im Winter werden ihr eigenwilliger Wuchs und die fischgrätenartige Verzweigung besonders deutlich.
Zimt-Ahorn (Acer griseum)
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Die Farbe der Rinde spielt beim Zimt-Ahorn (Acer griseum) eine große Rolle: Sie ist intensiv zimtfarben. Am Stamm und an kräftigen Zweigen rollt sich die Rinde in dünnen Streifen ab. Eine botanische Kostbarkeit ist die sehr langsam wachsende Muschelzypresse (Chamacyparis obtusa ‚Nana Gracilis‘). Ihre kleinen Zweige sind so gedreht und gewellt, dass sie tatsächlich an Muscheln erinnern.
Klee als Glücksbringer
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Jeder kennt die Töpfe mit vierblättrigem Klee, die als Glücksbringer zum neuen Jahr verschenkt werden. Den ersten Platz unter den Glücksbringern nimmt jedenfalls schon seit Jahrtausenden unbestritten der Glücksklee ein. Schon den Germanen brachte er Glück. Den Christen galt der Klee als Kreuzeszeichen, das den Teufel in die Flucht schlagen konnte. Auf mittelalterlichen Mariendarstellungen findet man vierblättrigen Klee zu Füßen der Mutter Gottes. Aber man muss genau hinsehen, denn manchmal macht sich dort auch der dreiblättrige Klee breit, der sich als Symbol der Dreieinigkeit deuten ließ.
Heute winkt das Glück zum Neujahrsfest gleich millionenfach. Alljährlich erwachsen rund 10 Millionen kleine Kleezwiebeln in Töpfen pünktlich zum Jahreswechsel aus ihrem Winterschlaf.
Es handelt sich nicht um den heimischen Wiesenklee (Trifolium pratensis) oder den heimischen Sauerklee (Oxalis acetosella), sondern um den aus Mexiko stammenden Glücksklee (Oxalis deppei), der zuverlässig auf jedem Stängel vier Blätter trägt. Besonders beliebt sind Sorten wie ‚Braunes Herz‘ und ‚Iron Cross‘, die eine dunkle Zeichnung auf jedem Teilblättchen tragen.
Normal gießen, aber nicht zu nass halten! Wenn der Klee oberflächlich eintrocknet, ist er noch lange nicht tot, denn es ist eine Zwiebelpflanze, die im Frühjahr wieder treibt. Also den Topf so wie er ist, kalt aber frostfrei aufbewahren und ab Anfang Mai mit viel guter Erde versehen und mit dem Gießen beginnen. Er kann im Sommer ins Freie gestellt werden und vermehrt sich gut.