Der Rückenmarksinfarkt

Seltener Rückenmarksinfarkt

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Rückenmarksinfarkt

Bei einem Infarkt denken die meisten Menschen zuerst ans Herz oder ans Gehirn. Infarkte können aber auch an anderen Stellen im Körper auftreten. Sehr selten – also in etwa ein Prozent aller Fälle – ist das Rückenmark betroffen.

Beim sogenannten Rückenmarksinfarkt handelt es sich um eine Durchblutungsstörung in der Wirbelsäule. Durch ein verstopftes Blutgefäß wird das Rückenmark nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Nervenzellen werden meist dauerhaft geschädigt. Impulse und Befehle vom Gehirn können in der Folge nicht mehr über das Rückenmark weitergeleitet werden.
Patienten sind meist querschnittsgelähmt. Das durchschnittliche Alter der Betroffenen liegt beim Rückenmarksinfarkt zwischen 50 und 60 Jahren. Auch Diabetiker tragen ein erhöhtes Risiko. Nur in seltenen Fällen sind Kinder und Jugendliche von einem Infarkt im Rückenmark betroffen.   
Verbindung von Gehirn zu Rückenmark
Wenn Befehle des Gehirns über das Rückenmark nicht mehr richtig weiter geleitet werden, können schwerwiegende Symptome auftreten, bis hin zu Lähmungserscheinungen.

Ursachen

Für den Rückenmarksinfarkt gibt es verschiedene Ursachen. Zum einen kann er durch ein Blutgerinnsel ausgelöst werden. Vor allem bei Menschen, die zu Gerinnungsstörungen neigen, ist das Risiko relativ hoch. Am Häufigsten wird der Rückenmarksinfarkt jedoch durch Gefäßmissbildungen, vor allem im Bereich der Bauchaorta, ausgelöst. Von dort laufen Gefäße Richtung Rückenmark. Die Anomalien können eine Blutung hervorrufen, durch die letztendlich auch der Blutfluss im Rückenmark zum Erliegen kommt.

Symptome

Ein Rückenmarksinfarkt tritt plötzlich auf und kann verschiedene Symptome auslösen. Erste Anzeichen können Rückenschmerzen sein oder Schmerzen in einem anderen Bereich, der von den Nerven aus dem Rückenmark versorgt wird. Weiter kann die Schmerzwahrnehmung aber auch gestört sein, so wie das Temperaturempfinden.
Im späteren Verlauf kommt es zu Muskelschwäche und daraufhin zu Lähmungserscheinungen. Entscheidend ist hierbei, welcher Wirbelsäulenbereich vom Infarkt betroffen war: je weiter oben, umso mehr Körperfunktionen sind beeinträchtigt. Oftmals kommt es zu Lähmungen der Arme und Beine. Die Blasen- und Darmfunktion kann gestört sein, ebenso wie die Sexualfunktion. Bei einem Infarkt im oberen Rücken kann auch die Atmung mitbeeinträchtigt sein.

Diagnose

Erkenntnis darüber, ob ein Infarkt im Rückenmark aufgetreten ist, liefert eine MRT-Untersuchung. Um andere Erkrankungen auszuschließen, wird zudem eine Liquoruntersuchung durchgeführt. Dabei wird eine Probe des Nervenwassers entnommen. So lässt sich beispielsweise eine Entzündung ausschließen.

Behandlung

Nach Möglichkeit richtet sich die Behandlung nach der Ursache des Rückenmarkinfarktes. Für alle Patienten empfiehlt sich ein frühzeitiger Beginn mit den Rehabilitations-Maßnahmen. So wird verhindert, dass sich die Muskulatur zurückbildet. Mit einer regelmäßigen Bewegungstherapie wird dies gewährleistet. Außerdem können spezielle krankengymnastische und ergotherapeuthische Übungen angewendet werden, um die Beweglichkeit wieder zu verbessern.
Bewegungstherapie
Bewegungstherapie hilft nach einem Rückenmarksinfarkt, wieder ins normale Leben zurück zu kommen.

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