Schäfer besorgt: immer mehr Wölfe

Schäfer besorgt: immer mehr Wölfe

von Jörg Lemmer
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Wieder mehr Wölfe in Deutschland

Der Wolf vermehrt sich immer weiter in Deutschland. Zunehmend verlieren die Tiere die Scheu vor Menschen und sorgen für allerlei Probleme. Viehhalter und Jäger verlangen die Jagd auf die Tiere.

Rund 1600 Wölfe haben von Mai 2023 bis April 2024 etwa 5700 Schafe und andere Nutztiere gerissen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind in Sachsen deutlich mehr Tiere von Wölfen gerissen worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, darunter Hirsche, Weidetiere, Ziegen und vor allem Schafe. Da muss man idealistisch sein, um weiterzumachen, sagen Schäfer. Viele geben auf, fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.
Simon Bartsch ist Schäfer in Hessen. Er macht vorerst weiter, obwohl auch er bzw. seine Tiere schon Bekanntschaft mit dem Wolf machen mussten. Die idyllische Weide vom Vorabend: am nächsten Morgen ein Schlachtfeld. Empfohlene Schutzvorrichtungen und Zäune waren nicht effektiv. Auch der Hund eines Jägers wurde schon Opfer des Wolfs und hat den Angriff nicht überlebt. Der einseitige Schutz des Wolfs geht inzwischen vielen zu weit.
Die EU-Länder haben jetzt einer Gesetzesänderung zugestimmt, die einen schnelleren Abschuss ermöglicht. Wölfe sollen nicht mehr als „streng geschützt“ gelten. Für Schäfer, Jäger und Landwirte, die seit Jahren täglich mit dem Wolf konfrontiert werden, ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Der Wolf dürfe nicht seine Scheu verlieren, sagen Experten. Denn zunehmend wird das Tier inzwischen auch in der Nähe von Wohnhäusern gesichtet.

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Quelle: dpa

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