Zucker statt gesunder Ernährung
von Jörg Göbel und Heiko Rahms
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Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen und durch eine entsprechende Ernährung fit sein für den Alltag. Deshalb fördert die Europäische Union Milch und Milchprodukte an Schulen und Kindergärten mit Steuergeldern.
Ziel ist es, dass jedes Kind durch die Unterstützung täglich einen viertel Liter Schulmilch trinken kann. Doch in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierungen entschieden, dass mit dem Geld auch gezuckerte Milchprodukte wie Kakao subventioniert werden. Das verstößt unter anderem gegen die freiwilligen Richtlinien zur Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Auch Wissenschaftler und Ärzte kritisieren, dass Schüler mit einer 0,25-Liter-Packung Kakao fast so viel zugesetzten Zucker konsumieren, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für einen ganzen Tag empfiehlt. Außerdem sollten sich Kinder und Jugendliche nicht daran gewöhnen, ständig gesüßte Lebensmittel zu sich zu nehmen. Die Realität zeigt, dass sich nur etwa zehn Prozent der Schüler für Vollmilch und fast 90 Prozent für gezuckerte Milchmixgetränke wie Kakao entscheiden.