Regisseur Oliver Stone suchte Nähe zu Autokraten
von Carina Huppertz, Julia Klaus, Jaya Mirani und Ulrich Stoll
Er gewann dreimal den Oscar und wurde bekannt mit Filmen über die ganz großen amerikanischen Themen: der Starregisseur Oliver Stone. Nun belegen interne Dokumente, dass mit seinem bekannten Namen Autokraten-Porträts geplant waren.
So war eine "Oliver Stone Dokumentation" über den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko sowie über Aserbaidschans Langzeit-Herrscher Ilham Aliyev in Planung. Die Papiere über die millionenschweren Filmprojekte liegen "frontal", dem "SPIEGEL", dem "Tages-Anzeiger", dem russischen Investigativmedium "iStories", dem Rechercheverbund "OCCRP" und dem kasachischen Investigativportal "Vlast" vor.
Stones Blockbuster über den Vietnam-Krieg oder die Ermordung von John F. Kennedy machten ihn berühmt. Doch der Hollywood-Regisseur suchte auch die Nähe zu Autokraten, darunter die des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Seine Interview-Reihe mit dem Kreml-Chef von 2017 wurde als "Propaganda-Porno" kritisiert.