Geheim in Russland (2/3): Wo Soldaten erniedrigt werden
Wo Soldaten erniedrigt werden
von Ksenia Bolchakova und Veronika Dorman | Deutsche Bearbeitung: Joachim Bartz
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Teil zwei der Doku-Serie "Geheim in Russland" zeigt den Widerspruch zwischen Kreml-Propaganda zum Angriffskrieg in der Ukraine und der Wirklichkeit in der russischen Gesellschaft.
Zum einen werden Soldaten als „Helden Russlands“ plakatiert, auf der anderen Seite in einem sinnlosen Krieg verheizt, in dem nach Angaben der NATO 200.000 russische Soldaten getötet oder verwundet wurden.
Wir treffen Ruslan, der von der Front verletzt nach Hause zurückkehrte und traumatisiert ist. Aus seiner 114-köpfigen Einheit haben nur zwei überlebt. Pawel Filatjew ist aus dem Ukraine-Krieg geflohen, lebt jetzt in Paris, weil er keine Kriegsverbrechen begehen wollte.
Wie sehr Gewalt die russische Gesellschaft prägt, zeigt sich nirgends prägnanter als in der Armee: die Erniedrigung jüngerer Soldaten durch ältere ist grausame Tradition. So wurde der Soldat Stanislaw Kosjoma im Wehrdienst durch seine Vorgesetzten schikaniert und ermordet. Stanislaws Mutter trauert und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie ihn in die Armee ziehen ließ.
Die Recherche basiert auf der ZDF-frontal-Dokuserie "Geheim in Russland". Darin ist es den Journalistinnen Ksenia Bolchakova und Veronika Dorman gelungen, unter anderem Eindrücke aus dem Inneren der Junarmija zu sammeln. Ende 2022 reisten die Journalistinnen mit russischen Wurzeln drei Wochen lang durch Russland und filmten heimlich, wie die Militarisierung des Landes seit dem Angriff auf die Ukraine auch unter den Jüngsten voranschreitet.
Die dreiteilige Dokuserie "Geheim in Russland" mit den Folgen "Wo Kinder töten lernen", "Wo Soldaten erniedrigt werden" und "Wo Familien am Krieg zerbrechen" ist ab dem 7. Juni 2023 exklusiv in der ZDF Mediathek abrufbar.