Super-G: Venier holt WM-Titel, Aicher stark

Nachdem ein Vorläufer bereits wieder auf der Strecke unterwegs war, wird das Rennen nun fortgesetzt. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Bedingungen auf der verschneiten Piste jetzt wirklich noch schnelle Zeiten zulassen.

14 Läufer standen bisher am Start, von denen zwölf ins Ziel gekommen sind. Damit das Rennen tatsächlich gewertet werden könnte, müssten mindestens 30 Fahrer die Piste herunterkommen. Es führt Viencent Kriechmayr, der eine tolle Fahrt zeigte und mit über einer halben Sekunde vor dem Norweger Fredrik Möller liegt. Raphael Haaser auf Position drei hat dann schon über eine Sekunde Rückstand. Derzeit gibt es keine offiziellen Informationen über eine Fortsetzung des Rennens. Es schneit nach wie vor heftig und bleibt abzuwarten, ob die Piste heute noch einmal befahrbar sein wird.

Das Rennen ist bis auf weiteres unterbrochen! Von Allmen kommt selbständig auf Skiern ins Ziel und wird mit viel Applaus von den Zuschauern empfangen. Die Sicht ist jetzt insgesamt aber wieder zu schlecht und der Schneefall hat zugenommen, weshalb die nächsten Läufer erstmal warten müssen.

Wenn man einem Läufer noch die Bestzeit zutrauen würde dann Franjo von Allmen. Die Bedingungen verschlechtern sich aber wieder und der Wind wird stärker. Und dann passiert es: von Allmen verschlägt es die Ski und der Schweizer knallt mit voller Wucht in den Fangzaun. Der 24-Jährige kann zum Glück aus eigener Kraft aufstehen, wirkt aber gezeichnet von diesem Sturz.

Derzeit liegen zwei Österreicher auf dem Podest. Kann sich Feuerstein dazu gesellen? Der 24-Jährige kommt gut in den Lauf, verfährt sich dann aber im Mittelteil der Strecke und kommt von der Ideallinie ab. Das war nichts für Feuerstein, der weit zurückfällt.

Mit Paris folgt direkt der nächste Italiener. Der Südtiroler-Routinier hat ebenfalls Mühe mit der verschneiten Piste und fährt knapp am Podest vorbei. Kriechmayr bleibt unangetastet in Führung.

Bei Bosca staubt es in den ersten Toren heftig auf und bei einem Linksschwung erwischt er gerade noch das Tor. Der Italiener wirkt verunsichert und hat große Probleme sich im Kurs zu halten. Mit dieser Fahrt geht es für Bosca ganz ans Ende des Feldes.

Wie kommt der Norweger auf der nebligen Birds of Prey zurecht? Moeller erwischt einen guten Lauf und setzt im Mittelteil Zwischenbestzeiten. Im Ziel darf er zurecht jubeln und hat mit einer halben Sekunde hinter Kriechmayr heute gute Chancen auf das Podest.

Raphael Haaser liegt in den ersten Toren fast im Schnee und kann sich gerade noch auf den Beinen halten. Danach kommt der Riesenslalom-Weltmeister aber besser zurecht und hält den Rückstand bei einer knappen Sekunde. Österreichische Doppelführung nach neun Läufern.

Trifft sein Landsmann eine bessere Linie? Rogentin verliert im Steilhang "nur" eine halbe Sekunde auf Kriechmayr, doch dem Österreicher ist hier anscheinend wirklich eine Zauberfahrt gelungen, an die erstmal keiner mehr herankommt. Rogentin ist nur Fünfter.

Und direkt danach folgt der derzeit beste Ski-Fahrer der Welt. Kann Odermatt die Bestzeit von Kriechmayr noch toppen? Der Steilhang gelingt dem Schweizer nicht optimal und er verliert dort eine ganze Sekunde auf den Österreicher. Den Rückstand aus dem oberen Abschnitt kann der 28-Jährige nicht mehr gut machen und gehört damit heute zu den Geschlagenen.

Vincent Kriechmayr eröffnet die Top-Gruppe. Der dritte Österreicher findet die bisher beste Linie durch den schwierigen Steilhang und zeigt wie viel Zeit noch in der oberen Passage liegt. Überragende Vorstellung von Kriechmayr, der über eine Sekunde auf Eichberger herausfährt.

Stefan Babinsky war in Copper Mountain schon Vierter, kann aber erstmal nicht an seine Leistung anknüpfen. Oben leistet er sich einen kleinen Patzer, fährt im Mittelteil zwar eine Zwischenbestzeit, doch am Ende ist er hinter seinem Teamkollegen.

Wie schlägt sich Cameron Alexander im Vergleich zu seinem Teamkollegen? Nach Kreuzbandriss ist der Kanadier wieder zurück im Weltcup, doch sein Comeback ist schnell beendet: Im Mittelteil rutscht Alexander an einem Linksschwung weg und scheidet aus. Der Mann mit der Startnummer vier kommt aber mit dem Schrecken und ohne einen Sturz davon.

Nun folgt der erste von zehn Österreichern. Durch die vermeintliche Schlüsselstelle, die bereits nach zehn Sekunden Fahrzeit wartet kommt Stefan Eichberger besser durch und ist gleichauf mit Crawford. Die Sicht scheint im Mittelteil schon wieder schlechter zu werden, doch Eichberger trotzt den Bedingungen und ist zwei Hundertstel schneller als der Kanadier.

Giovanni Franzoni war an selber Stelle letzte Saison Vierter und ist im Steilhang langsamer als der Kanadier. Der Italiener findet danach aber eine bessere Linie und holt bis ins Ziel kontinuierlich auf. Trotzdem reicht es für Franzoni nicht zu einer neuen Bestzeit.

Nun geht es also endlich los auf der Birds of Prey und James Crawford eröffnet. Der Weltmeister von 2023 muss direkt in den schwierigen Steilhang und hat sichtlich zu kämpfen mit der turbulenten Kurssetzung. Die Piste verlangt Crawford alles ab und nach 1:08,7 ist er ihm Ziel und setzt die erste Richtmarke.

Derzeit hängt zu viel Nebel auf der Piste. Deshalb wurde der Start um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Nun soll es um 19:45 Uhr losgehen.

Neben Top-Favorit Marco Odermatt gibt es vier weitere Schweizer, die immer für ein Top-Resultat gut sind: Stefan Rogentin (8), Franjo von Allmen (14), Alexis Monney (17) und Justin Murisier (26) haben die Speed-Disziplinen mit vielen Podiumsplatzierungen und Siegen im letzten Winter maßgeblich mitbestimmt. Insbesondere die beiden Erstgenannten kommen heute für eine Spitzenplatzierung infrage. Slalom-Weltmeister Loic Meillard (31) wagt sich heute ebenfalls auf die Birds of Prey. Arnaud Boisset (33) und Lenz Hächler (40) können im Schatten der anderen Swiss-Ski-Fahrer befreit auffahren.

In Copper Mountain war die österreichische Flagge gleich vier Mal unter den ersten Sechs vertreten: Neben den bereits erwähnten Vincent Kriechmayr und Raphael Haaser, präsentierten sich auch Stefan Babinsky (5) und Lukas Feuerstein (13) zum Saisonstart in guter Form.  In der gestrigen Abfahrt machte außerdem Stefan Eichberger (3) als guter Siebter auf sich aufmerksam. Mit Routinier Marco Schwarz (21) und Daniel Hemetsberger (23) gehören zwei weitere ÖSV-Läufer zur erweiterten Weltklasse. Andreas Ploier (37), Vincent Wieser (44) und Manuel Traninger (45) komplettieren das zehnköpfige Aufgebot der Österreicher.

Angeführt vom erfahrenen Romed Baumann (46) ist das Ziel für die DSV-Athleten heute unter die besten 30 zu kommen, um sich für die nächsten Rennen eine bessere Startnummer zu erarbeiten. Der 39-Jährige ist aber in der Abfahrt stärker einzuschätzen, in der er gestern auf einem soliden 22. Rang landete. Simon Jocher (34) fuhr in Copper Mountain einen 20. Platz ein und dürfte aus deutscher Sicht auch heute wieder die besten Chancen auf ein Top-20-Ergebnis haben. Der 22-Jährige Maximilian Schwarz (53) ist nach längerer Verletzungspause zurück und darf weitere Weltcup-Luft schnuppern.

Gestern feierte Marco Odermatt (Startnummer 7) seinen 48. Weltcupsieg in der Abfahrt von Beaver Creek. Wenn der Schweizer heute wieder fehlerfrei durch den Lauf kommt, wird er nur schwer zu schlagen sein. Hinter ihm landeten der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (19) und der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (16), die heute auch wieder zu beachten sind. Ähnlich wie in der Abfahrt, wo die ersten Sieben innerhalb von einer Sekunde lagen, sind aufgrund der kurzen Fahrzeit auch heute wieder enge Zeitabstände zu erwarten. Auf dem Zettel der Favoriten sollte man auch das österreichische Duo Kriechmayr (6) und Haaser (9) haben, die im ersten Super G der Saison in Copper Mountain nur um einen Wimpernschlag vom 28-jährigen Schweizer geschlagen wurden.

Aufgrund schwieriger Bedingungen in Colorado, hat die FIS sowohl die Abfahrt als auch den Super G um einen Tag vorgezogen. Ursprünglich sollte noch eine zweite Abfahrt in Beaver Creek ausgetragen werden, die aber aufgrund schlechter Wettervorhersagen flachfällt. Am Sonntag steht dennoch ein Riesenslalom auf dem Plan.

Nachdem für die Speed-Fahrer gestern schon die verkürzte Abfahrt in Beaver Creek auf dem Programm stand, soll heute der zweite Super G des noch jungen Winters über die Bühne gehen. Um 19:15 Uhr wird sich der Kanadier James Crawford als erster von 68 Läufern die legendäre „Birds of Prey“ hinunterstürzen.