Eiskanal Innsbruck: Keine Freigabe nach Umbau

Freigabe wäre "unverantwortlich":Eiskanal in Innsbruck: Weltmeister-Testfahrt schlägt fehl

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Der Eiskanal in Innsbruck sollte durch einen Umbau für die Rodler entschärft werden. Nach missglückten Testfahrten von Weltmeister Jonas Müller ist die Zukunft der Bahn offen.

Der Olympia-Eiskanal Innsbruck, aufgenommen am 1. Dezember 2022

Der Olympia-Eiskanal Innsbruck, aufgenommen im Dezember 2022

Quelle: Imago / Michael Kristen

Nach neuerlichen Rückschlägen bei den Tests in der umgebauten Bob- und Rodelbahn in Innsbruck-Igls bangt der Österreichische Rodelverband (ÖRV) um die Austragung des Heim-Weltcups in diesem Winter - und sogar um die Zukunft der Olympiabahn von 1976.

ÖRV-Chef Prock: "Desaster für Sport und Region"

Nach einer missglückten Probefahrt des zweimaligen Rodel-Weltmeisters Jonas Müller wurde entschieden, von der weiteren Homologierung des Eiskanals Abstand zu nehmen. "Unsere Befürchtungen sind leider wahr geworden, es ist ein Desaster für den Sport und die Region. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Bahn zu sanieren, jetzt ist sie für uns nicht befahrbar", sagte ÖRV-Präsident Markus Prock.

Es wird jetzt einen wohl gröberen Eingriff brauchen, das wirft natürlich viele Fragen auf, zumal es um sehr hohe Investitionen geht.

ÖRV-Präsident Markus Prock

Nach 20 Monaten Bauzeit wurde unter anderem der untere Teil der Bahn erneuert. Vor allem die aggressive Zielkurve inklusive Ausfahrt sollte entschärft werden.

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Selbst vom Junior-Start gefährlich

Als Reaktion auf die fehlgeschlagene Homologierung am vergangenen Wochenende wurde die Bahn in den Kurven 13 und 14 mit zusätzlichen Holzbanden verengt, um so ein massives Abweichen von der Ideallinie zu verhindern. Zudem wurde intensiv am Eisausbau gearbeitet, um die Kurvenprofile zu optimieren.

Müller hatte bei seiner Testfahrt nach Verbandsangaben jedoch "grobe Linienprobleme" und "kassierte wieder zwei harte Banden" - und das, obwohl er nur vom Junior-Start losfuhr.

Die Bahn freizugeben wäre aus meiner Sicht im Augenblick unverantwortlich.

Der zweimalige Rodel-Weltmeister Jonas Müller

Auch Kritik aus Bob- und Skeleton-Verband

"Wir hatten angeführt von Rene Friedl ein erfahrenes fünfköpfiges Trainerteam an der Bahn, um die Situation bestmöglich einschätzen zu können. Das Feedback aus Igls war leider nicht gut", sagte ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler.

Wir werden unsere Sportler nicht einem derart hohen Verletzungsrisiko aussetzen.

ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler

Anfang Dezember ist eigentlich der Weltcup-Auftakt der Rodler in Innsbruck geplant, der nun massiv infrage steht. Zuvor soll schon die Bob- und Skeleton-Elite (29. und 30. November) auf der Bahn an den Start gehen. Deren Athleten hatten bereits vor einer Woche nach Testfahrten das Sturz- und Verletzungsrisiko als zu hoch eingestuft.

Sollten tatsächlich größere Umbauten an der Anlage nötig werden, droht ein Rechtstreit um die Kosten zwischen dem Auftraggeber und Bahnbetreiber Olympiaworld und dem deutschen Generalplaner.

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Quelle: Reuters

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Quelle: SID, dpa

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