Team Germany beim SailGP Achter:Auf Messers Schneide in der "City of Sails"
Bruch, Beinahe-Kenterungen und Action pur: Der zweite SailGP-Gipfel der Saison, bei dem Team Germany Achter wurde, war ein Blockbuster. Doch wie hoch ist das Gefahrenpotenzial?
Beim SailGP vor Auckland siegte Team Australien um Steuermann Tom Slingsby vor Neuseeland. Team Germany um Skipper Erik Heil sicherte sich den achten Rang.
19.01.2025 | 0:36 minAuf einer der bekanntesten Segelbühnen der Welt wurde an diesem Wochenende ein Segelthriller serviert: Der SailGP war zu Gast in Auckland. Am Ende siegte Team Australien um Steuermann Tom Slingsby vor Neuseeland. Team Germany um Skipper Erik Heil sicherte sich den achten Rang. Die "City of Sails" bot den kleinsten und spannendsten Kurs für die schnellste Segelliga der Welt. Dazu ein ausverkauftes Segelstadion mit 8.000 Zuschauern auf der XXL-Tribüne.
Atemlos wie im Action-Film
Nach moderaten Windbedingungen am Vortag, ging es am Super-Sonntag im Waitematā Harbour atemlos wie in einem Action-Film zur Sache. In Starkwinden bis zu 26, 27 Knoten waren die Crews extrem gefordert. Das dänische Team entging nur knapp einer Kenterung.
Nils Kaben kommentiert den Auckland Sail Grand Prix vom 19. Januar 2025
19.01.2025 | 47:44 min
Team Kanada konnte die letzten drei Rennen bis zum Finale nicht bestreiten, weil sich ein Crew-Mitglied im Vorab-Training vermutlich das Schlüsselbein gebrochen hat. Auch in anderen Teams kam es zu Verletzungen, während das Germany SailGP Team den Kurs ohne stärkere Blessuren in der Crew meisterte.
Steuerbruch für Team Germany am Samstag
Nach unverschuldetem Steuerbruch am Vortag, ging es für die Deutschen am Finaltag beim ruppigen Kräftemessen vor imposanter Kulisse wieder aufwärts. Fahrer Erik Heil und sein Team konnten sich am Sonntag in der Flotte der elf rasenden Rennkatamarane deutlich besser behaupten.
- Gegründet: 2019
- Gründer: Russell Coutts (Neuseeland, fünfmaliger America’s-Cup-Gewinner, Olympiasieger); Larry Ellison (USA; Gründer US-Software-Konzern Oracle)
- Format: 12 zweitägige Events mit sieben Rennen für alle Teams plus Finale der besten drei
- Teams: 12 aus 12 Nationen
- Rekordsieger: Australien (3 Meisterschaften)
- Titelverteidiger: Spanien
- Saisons bislang: 4
- Boote: F50-Katamarane auf Foils (Tragflächen)
- Deutsches Team: Germany SailGP Team
- Fahrer: Erik Kosegarten-Heil, Steuermann (plus max. 5 Personen in der Crew)
Erik Heil sagte mit Blick auf die druckvollen Winde: "Wir waren uns ziemlich sicher, dass sich die Teams ihre Boote alle zerschießen. Wenn du es selbst sicher hälst, fährst du so um die Top-Sechs herum." Genau das taten sie.
Knieverletzung bei Team Spanien
Mit den Rängen 6, 7 und 5 ging es im Auckland-Klassement fürs Team unter deutscher Flagge noch bis auf Platz acht hinauf.
Wir hatten auch ein paar wilde Momente und es gab bei einigen Teams Verletzungen heute. Bei den Spaniern konnte die Hälfte der Crew nicht mehr ganz gerade laufen.
Erik Heil, Team Germany
So hat sich Strategin Nicole van der Velden eine Knieverletzung zugezogen. Das hielt die 30-Jährige der spanischen Titelverteidiger aber nicht davon ab, die Rennen bis ins Finale zu Ende zu segeln, wo ihr Team die australischen Sieger stark forderte, aber nicht bezwingen konnte.
Nils Kaben kommentiert den Auckland Sail Grand Prix vom 18. Januar 2025.
18.01.2025 | 50:31 minTeam Germany will sich einiges beim Sieger abschauen
Zu Platz acht für das Germany SailGP Team in Auckland sagte Coach Lennart Briesenick aus Flensburg: "Wir sind insgesamt zufrieden, aber wir haben noch viel zu lernen. Wir werden uns genau anschauen, wie die Australier das Boot mit den neuen T-Foils bei diesen Bedingungen so souverän gesteuert haben."
In Neuseelands Segelhochburg Auckland wurden am Wochenende über 10.000 Fans zum SailGP-Gipfel erwartet. Das deutsche Team mit Erik Heil ist eine von zwölf Crews am Start.
17.01.2025
Gut für die neueren Teams der Liga wie die deutsche Mannschaft: In der Formel 1 des Segelsports sind die Daten aller Teams für die anderen zugänglich. So können Neueinsteiger wie Team Germany genau studieren, wie die Top-Teams die Hightech-Geschosse erfolgreich in Fahrt bringen.
Unser Bestes ist gut genug, um jedes Team zu schlagen.
Tom Slingsby, Team Australien
Am besten gelang das beim zweiten SailGP-Gipfel der fünften Saison vor Auckland den neuseeländischen Erzrivalen aus Australien. Die dreimaligen SailGP-Rekordsieger um Steuermann Tom Slingsby stahlen den Kiwis in ihrem Heimatrevier die Schau.
Mit den neuen Titan-Foils kamen die Australier am besten zurecht, besiegten im Triple-Finale die Spanier und die Briten. Neuseelands Superstars um die America’s-Cup-Gewinner Peter Burling und Blair Tuke hatten das Nachsehen. Sie verpassten den Finaleinzug um einen Punkt.
Gefahrenpotenzial zu hoch im SailGP?
Ob die Liga sich mit den neuen T-Foils, dem zunehmenden Speed von bis zu 100 Stundenkilometern und angesichts der Verletzungen zu sehr in den roten Bereich bewegt? Erik Heil bleibt optimistisch: "Es ist immer noch die beste Liga, die der Sport je hatte." Seine Überzeugung: "Hier werden ja nicht irgendwelche Segler auf die Boote gelassen. Alle sind erfahrene Profis."
Sport:SailGP - Highspeedrennen
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