SailGP auf dem Genfersee:Ein Alpen-Debüt mit Geschichte
Der größte Schweizer See ist die Bühne, auf der am Wochenende die Segelweltliga SailGP ihre Saison fortsetzt. Team Germany geht gestärkt ins zehnte Saison-Event.
Wollen auch auf dem Genfersee Tempo machen: Die SailGP-Teams aus Deutschland, der Schweiz und Neuseeland.
Quelle: SailGP/Ricardo PintoEin halbmondförmiger See statt offenes Meer, eine prächtige Alpenkulisse statt Strand oder Großstadt-Skyline: Die Segelliga SailGP erlebt am Wochenende eine besondere Premiere auf dem Genfersee. Auch Lac Léman genannt, verbindet der größte See Frankreichs und der Schweiz die beiden Nachbarländer.
Segelnation auch ohne Meer
Am 20. und 21. September sind hier erstmals die zwölf SailGP-Teams im Einsatz. Auf einem See? Auf einem See! Die erste Regatta, an der auch Segelboote teilnahmen, fand auf dem Genfersee schon Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Heute sind rund 140 Segelvereine dem Schweizer Dachverband Swiss Sailing angeschlossen.
Dass die Schweiz als Binnenland auch ohne Meeresanschluss eine Segelnation ist, bestätigen die Geschichte und sportliche Gipfelstürme. Die bekannteste Schweizer Regatta Bol d’Or lockt jedes Jahr Hunderte Boote, die den Genfersee in ein Segelmeer verwandeln.
Schweizer Triumphe im America’s Cup
Unvergessen bleiben die Triumphe im America’s Cup: Unter dem Vereinsdach der am Genfer Port Noir beheimateten Société Nautique de Genève gewann Ernesto Bertarellis Schweizer Team Alinghi 2003 als erstes europäisches Team die wichtigste Trophäe des Segelsports.
40.000 Menschen feierten die Mannschaft bei der Rückkehr nach Genf. Siegreicher "Alinghi"-Steuermann im Schweizer Team war vor 22 Jahren Russell Coutts. Bertarellis und Coutts‘ Wege trennten sich später.
Frankreich siegt beim SailGP vor Rügen im Finale der Top 3 gegen Australien und Großbritannien. Deutschland verpasst es knapp, hat aber am Samstag die erste Wettfahrt gewonnen.
17.08.2025 | 1:27 minCoutts bringt den SailGP nach Genf
Die Schweizer verteidigten den America’s Cup 2007 noch einmal, bevor sie ihn nach einem Gerichtsstreit und dem exklusiven Duell mit dem US-Team BMW Oracle Racing 2010 verloren, auf deren Seite inzwischen Russell Coutts gewechselt war.
15 Jahre später kommt Coutts nun in neuer Mission in die Schweiz. Er ist seit 2019 SailGP-CEO, bringt die mit Oracle-Gründer Larry Ellison entwickelte rasante Liga nach Genf. Dort freuen sich Lokalmatador Sébastien Schneiter und seine Eidgenossen aufs erste Heimspiel in ihrer Teamgeschichte.
Schweizer Heimteam unter Druck
Für Schneiter und Co. kann es dem letzten Platz in Saint-Tropez daheim nur aufwärts gehen. Schneiter sagte: "Jedes Team will ein Heimspiel. Aber Genf war mit Blick auf die Logistik und die Organisation eines Events auf einem See mit beschränktem Platzangebot eine Extra-Herausforderung. Es ist groß für uns, dass es jetzt geklappt hat."
Es hat noch nie etwas wie den SailGP in Genf gegeben.
Sébastien Schneiter, Fahrer Team Schweiz
Schneiter erwartet "ein Festival für Genf und den Segelsport". Die Teams blicken dem ersten Süßwasser-Event der SailGP-Geschichte mit einiger Spannung entgegen. Niemand hat Zweifel daran, dass die Kulisse grandios sein wird. Ob der kapriziöse Genfersee allerdings Wind servieren wird, muss das Wochenende zeigen.
Die SailGP-Piloten Anna Barth, Erik Kosegarten-Heil und Team-Miteigentümer Sebastian Vettel über die Faszination und die Risiken des Highspeedsports.
09.08.2025 | 42:55 minErik Kosegarten-Heil und sein Team sind bereits von Saint-Tropez via Nizza in die Schweiz gereist. Sie kreuzen nach Platz fünf bei ihrem Heimspiel in Sassnitz und Platz vier in Saint-Tropez gestärkt auf dem Genfersee auf.
Der Fahrer sagt: "Es ist eine wunderschöne Location, ein Hammer-Event für viele. Aber die Windchancen sind - übers Jahr betrachtet - nicht sehr hoch."
Neue Technologie für fordernde Bedingungen
Weshalb am Wochenende die neuen großen Ruder und vielleicht auch die größten, 29 Meter hohen Segelflügel auf den Rennkatamaranen eingesetzt werden. Die Crews könnten nur zu viert und nicht in klassischer Sechser-Konstellation im Einsatz sein. Das Motto: minimales Gewicht und maximale Angriffsfläche für möglicherweise wenig Wind.
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21.09.2025Die optimierten T-Profile an den Ruderblättern sollen laut Liga auch ohne viel Druck in der Luft helfen, dass die Boote schon ab sechs Knoten abheben. Über 18 Monate wurden die neuen Ruder getestet. Der Realitätscheck steht noch aus, könnte in der Schweiz aber kommen.
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