SailGP in St. Tropez: Team Germany will Schwung mitnehmen

SailGP an der Côte d'Azur:Team Germany mit Rückenwind nach Saint-Tropez

von Tatjana Pokorny
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Gerade segelte das Ocean Race Europe mit Boris Herrmann hier vorbei, jetzt kreuzt der SailGP in Saint-Tropez auf. Team Germany will beim Großen Preis von Frankreich punkten.

Jubel beim deutschen SailGP Team

Wollen auch in Frankreich wieder überzeugen: Das deutsche SailGP-Team.

Quelle: Felix Diemer for SailGP

Drei Wochen nach dem erfolgreichen Sassnitz-Heimspiel nimmt Team Germany Kurs auf das neunte Event der fünften SailGP-Saison. Von Sassnitz geht es an die Côte d’Azur. Vor Saint-Tropez kreuzt die Segelrennliga am 12. und am 13. September auf.

Der deutsche Rennstall von Thomas Riedel und Sebastian Vettel startet nach einem Jahr voller Dämpfer und dem Höhenflug bei der Deutschlandpremiere vor Rügen mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein in den Sail Grand Prix.

Eine historische halbe Stunde

Beflügelt werden Team Germanys Segler auch von Erinnerungen an den 16. August. Diesen Tag wird niemand so schnell vergessen. Schwarz-Rot-Gold gewann das Auftaktrennen vor Tausenden tosenden Fans auf den XL-Tribünen.

Frankreichs SailGP-Team sitzt im Boot und feiert den Sieg im Final-Rennen von Sassnitz

Frankreich siegt beim SailGP vor Rügen im Finale der Top 3 gegen Australien und Großbritannien. Deutschland verpasst es knapp, hatte aber die erste Wettfahrt gewonnen.

17.08.2025 | 1:27 min

Dieser Rennsieg hatte nach bis dahin schwerer Saison eine historische halbe Stunde in der Teamgeschichte gekrönt. Geschäftsführer Tim Krieglstein sagte später: "Man hätte es fürs Fernsehen nicht besser schreiben können." Für ihn sei es bis zum Rennsieg sogar "eine ziemlich dramatische halbe Stunde" gewesen.

Team Germany im Vorwärtsgang

Binnen 30 Minuten hatten eine zukunftsweisende Vertragsunterzeichnung für mindestens einen weiteren Sassnitz-SailGP in 2026, die öffentliche Bekanntgabe und der Rennsieg die Weichen für die mittelfristige Zukunft positiv gestellt.

Tim Krieglstein erinnert sich in der Dokuserie "Rennen am Limit": "Wir haben die Vereinbarung mit dem Land und der Stadt darüber unterschrieben, dass wir zurückkommen (Anm. d. Red.: nach Sassnitz). Ein paar Minuten später sind wir im nationalen Fernsehen, wo wir das Comeback verkünden."

Und noch ein paar Minuten später gewinnen wir das erste Rennen bei unserem Heim-Event.

Tim Krieglstein, Geschäftsführer Team Germany

Der Höhenflug nach den Tiefschlägen

Beim Erzählen von den 30 bemerkenswerten Sassnitz-Minuten treten Tim Krieglstein lange nach den Ereignissen fast Tränen in die Augen. Die Emotionen enthüllen, wie dornig der deutsche Weg nach oben im erst zweiten Liga-Jahr verlaufen ist.

Sebastian Vettel

Von der Piste aufs Wasser, vom Kraftstoff zur Windkraft: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spricht im aktuellen sportstudio über die schnellste Liga des Segelsports.

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Sie zeigen auch, wie schwer das desaströse Strafpunktgewitter im Februar in Sydney und weitere Rückschläge zu tragen waren. Und wie entlastend die Befreiungsschläge von Sassnitz waren.

SailGP als enorme Aufgabe

Team Germany hatte dort mit Platz fünf seinen ersten Einzug in ein SailGP-Finale nur knapp verpasst. Jetzt nimmt die Crew um Fahrer Erik Kosegarten-Heil gestärkt Kurs auf Saint-Tropez. Die Herausforderungen im Kampf mit den Besten aber bleiben.

Erik Kosegarten-Heil erklärt das zu beackernde Feld: "Die Kiste SailGP ist einfach so groß. Es ist eine enorme Aufgabe, eine coole Mission, etwas Großartiges, das man erreichen kann - wenn man es gut macht."

Neue Ruder im Einsatz

Das "Gutmachen" beinhaltet auch den Umgang mit immer wieder neuen Technologien, die im SailGP alle Teams fordern. In Saint-Tropez werden die F50-Rennmaschinen nach 18-monatiger Testphase erstmals mit neuen Rudern im Einsatz sein.

Das deutsche Boot segelt beim SailGP-Rennen vor Sassnitz in der Spitzengruppe mit.

Das erste Rennen der SailGP vor Sassnitz im Re-live. Moderatoren: Lili Engels und Alexander Ruda. Es kommentieren Kristin Recke und Nils Kaben.

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Dünner, länger und effizienter als die Vorgängermodelle, sollen sie den Piloten bessere Kontrolle über die rasenden Katamarane geben. Auch werde, so die Liga, die bislang bei etwa 83 km/h einsetzende und nicht ungefährliche Kavitation erst bei 106 km/h eintreten.

Comeback für die Crash-Teams

Die Liga verspricht sich von den neuen Rudern "noch gewagtere Manöver" und "weniger Schäden". Gleichzeitig hieß es, die Teams würden die Boote nun "noch härter als je zuvor ausreizen". Dabei haben viele Fans noch die Sassnitz-Härten vor Augen, als schwerer Bruch Brasilien und die USA zur Aufgabe zwang.

Beide Boote sind nach Intensivbehandlung durch das SailGP-Techteam in Saint-Tropez wieder einsatzfähig. Damit kämpft das gesamte SailGP-Dutzend am Freitag (ab 13.30 Uhr) und am Samstag (ab 12.30 Uhr) um den großen Preis von Frankreich.

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Quelle: Reuters

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