Radsport: Fünf Teams wegen GPS-Streit mit UCI suspendiert

Tour de Romandie:Radteams wegen GPS-Streit mit UCI suspendiert

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Der Radsport-Weltverband UCI testet bei der Romandie-Rundfahrt ein neues GPS-Sicherheitssystem. Mehrere Teams verweigerten die Montage und wurden kurz vor Rennstart ausgeschlossen.

Rennradfahrerin Katarzyna Niewiadoma am 06.04.2025 bei dem Ronde van Vlaanderen Women 2025 in Oudenaarde, Belgien.
Auch die Mitfavoritin Katarzyna Niewiadoma vom deutschen Team Canyon-SRAM ist vom Rennausschluss betroffen.
Quelle: Imago

Nach dem Tod der Schweizerin Muriel Furrer im vergangenen Jahr bei den Weltmeisterschaften in Zürich waren die Rufe nach GPS-Trackingsystemen im Radsport laut geworden. Die 18-Jährige war im Rennen zunächst unbemerkt in einem Waldstück gestürzt.
Eine Auseinandersetzung um ein neues GPS-Trackingsystem zur Ortung der Fahrerinnen sorgt nun vor dem Start der Romandie-Rundfahrt der Frauen in der Schweiz (15. bis 17. August) für einen Eklat. Der Radsport-Weltverband Union Cycliste Internationale (UCI) schloss kurz vor dem Start des Auftakt-Bergzeitfahrens fünf Teams aus.

Auch Favoritin Niewiadorna Rennausschluss betroffen

30 der 93 gemeldeten Fahrerinnen werden damit nicht an den Start gehen. Darunter ist mit dem deutschen Team Canyon-SRAM und der Polin Katarzyna Niewiadoma, 2024 Gewinnerin der Tour de France der Frauen, auch eine der Favoritinnen auf den Gesamtsieg.
Wie die UCI am Freitag mitteilte, hätten sich die Rennställe geweigert, das GPS-Trackingsystem zu Testzwecken einzusetzen. Die UCI erklärte: "Die Entscheidung der Teams [...] ist überraschend und untergräbt die Bemühungen der Radsportfamilie, durch die Entwicklung dieser neuen Technologie die Sicherheit aller Fahrerinnen im Straßenradsport zu gewährleisten." Zudem wies der Weltverband darauf hin, dass "die meisten der betroffenen Teams" Teil einer Organisation seien, die ein eigenes GPS-Trackingsystem entwickelt.
Die Entscheidung der Disqualifikation sorgte indes bei den betroffenen Mannschaften für großes Unverständnis.
Gedenkveranstaltung für die nach einem Sturz verstorbene junge Radsportlerin Muriel Furrer
Der Tod von Muriel Furrer bei der WM schockt den Radsport. ZDF-Experte Marcel Kittel sieht das Thema Sicherheit bei der UCI zwar priorisiert, es müsse aber noch mehr getan werden.28.09.2024 | 3:03 min

GPS-System auch bei Straßen-WM im Einsatz

Das neue GPS-Sicherheitstrackingsystem soll die Ortung der Fahrerinnen vor allem bei einem Sturz erleichtern. Die Technologie soll auch bei der Straßen-WM im September zum Einsatz kommen.
Der Weltverband testet das System bei der Romandie-Rundfahrt erstmals. Pro Team bekommt eine Fahrerin einen GPS-Tracker mit einem 63 Gramm schweren Chip.

Teams wehren sich: Disqualifizierung "schockierend"

In einem gemeinsamen Statement wehrten sich die Teams ihrerseits gegen die Disqualifikation und kritisieren den Weltverband. Sie hätten gegenüber der UCI "ernsthafte Bedenken" mitgeteilt und den Willen zur Kooperation gezeigt.
Die Rennställe kritisierten unter anderem, dass das System nur an einer Fahrerin pro Team getestet werden sollte, und betonten, dass es bereits ein anderes funktionierendes System für das komplette Peloton gebe. Die Disqualifikation sei "schockierend" und missachte unter anderem die Rechte der Teams und Fahrer.

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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa, SID
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