Leichtathletik-WM 2025: kompakt - 7. Wettkampftag

Leichtathletik-WM:kompakt - 7. Wettkampftag

von Eike Schulz
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Zieleinlauf des 200-Meter-Finales der Leichtathletik-WM in Tokio.

Die Höhepunkte des Tages kompakt zusammengefasst. Unter anderem mit Emil Agyekum im 400-Meter-Hürden-Finale, den Schnellsten über 200 Meter und Tag 1 im Siebenkampf.

Lyles zieht nach 200-Meter-Gold mit Bolt gleich

Noah Lyles zeigte nach seiner Sprintshow vier Finger in die Kamera und posierte dann mit der US-Flagge. Der Leichtathletik-Star hat seine Siegesserie bei Weltmeisterschaften über die 200 Meter verlängert und ist nun gleichauf mit der jamaikanischen Legende Usain Bolt. Lyles gewann in Tokio zum vierten Mal in Folge den WM-Titel. Schon 2019 in Doha, 2022 in Eugene und ein Jahr später in Budapest bejubelte der 28-Jährige Gold. So viele WM-Titel über 200 Meter wie Bolt Damit ist er - zumindest was die Titel angeht - mit Bolt gleich gezogen. Der Weltmeister lief die 200 Meter in 19,52 Sekunden. Hinter Lyles wurde Teamkollege Kenneth Bednarek (19,58 Sekunden) Zweiter vor Bryan Levell aus Jamaika (19,64 Sekunden). Ein deutscher Sprinter war über die 200 Meter nicht am Start.

Bei den Frauen siegte über die 200 Meter Melissa Jefferson-Wooden, die sich damit zur Sprintkönigin krönte. Schon die 100 Meter hatte die Amerikanerin in der japanischen Millionenmetropole für sich entschieden. Jefferson-Wooden gewann mit einer Weltjahresbestleistung von 21,68 Sekunden vor Amy Hunt aus Großbritannien (22,14 Sekunden) und der Jamaikanerin Shericka Jackson (22,18 Sekunden). Sophia Junk war als beste Deutsche im Halbfinale ausgeschieden.

Siebenkampf: Hall führt, Grimm gibt auf

Topfavoritin Anna Hall (USA) geht bei der Leichtathletik-WM im Siebenkampf als Führende in den entscheidenden zweiten Wettkampftag. Die US-Amerikanerin hat nach vier Disziplinen 4154 Punkte gesammelt und damit schon einen ordentlichen Vorsprung im Kampf um Gold. Titelverteidigerin Katarina Johnson-Thompson (3893/Großbritannien) lauert zunächst auf Rang drei, die dreimalige Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (Belgien) liegt nur auf Platz sechs (3818) - kann aber am Samstag eine Aufholjagd starten.

Die deutsche Meisterin Sandrina Sprengel erwischte einen richtig guten ersten Tag, die 21-Jährige liegt bei ihrem WM-Debüt zunächst auf Rang neun. Die U20-Europameisterin von 2023 kann mit ihren Stärken im Weitsprung, Speerwurf und über die abschließenden 800 m am zweiten Wettkampftag noch Plätze gutmachen. Vanessa Grimm musste den Wettkampf vorzeitig abbrechen, nachdem sich die 28-Jährige beim Hochsprung verletzt hatte.

Agyekum toller Sechster über 400 Meter Hürden

Emil Agyekum ist über 400 Meter Hürden beim Triumph von Rai Benjamin auf einen starken sechsten Platz gerannt. Der Berliner lief in Tokio erneut ein couragiertes Rennen und kam nach 47,98 Sekunden ins Ziel. Im Halbfinale hatte Agyekum in 47,83 Sekunden eine persönliche Bestzeit aufgestellt und war damit auf Platz zwei der ewigen deutschen Bestenliste hinter Harald Schmid (47,48) gelaufen. Gold ging wie bei Olympia in Paris nach 46,52 Sekunden an Benjamin. Silber sicherte sich der Brasilianer Alison dos Santos (46,84), Dritter wurde überraschend Abderrahman Samba aus Katar (47,06). Damit ging Titelverteidiger und Weltrekordhalter Karsten Warholm sensationell leer aus.

Bei den Frauen war in Abwesenheit von Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA) Topfavoritin Femke Bol nicht zu schlagen. Die Niederländerin verteidigte ihren Titel mit neuer Jahresweltbestleistung von 51,54 Sekunden und setzte sich damit gegen Jasmine Jones (52,08/USA) und Emma Zapletalova (53,00/Slowakei) durch.

Abdilaahi verpasst 5.000-Meter-Finale

Der deutsche Rekordhalter Mohamed Abdilaahi hat bei der Leichtathletik-WM das Finale über 5.000 Meter verpasst. Der 26-Jährige hatte im Vorlauf auf der letzten Runde nichts mehr zuzusetzen und verfehlte als Elfter in 13:44,68 Minuten den zum Einzug in die Entscheidung am Sonntag nötigen achten Platz deutlich. Der frühere deutsche Meister Florian Bremm schied als 16. (13:31,09) des ersten Vorlaufs aus.

Der norwegische Titelverteidiger Jakob Ingebrigtsen, der 2022 und 2023 sowie bei Olympia 2024 triumphiert hatte, hinterließ erneut keinen guten Eindruck, schaffte es aber als Achter in Abdilaahis Rennen ins Finale.