ISTAF Indoor: Duplantis will wieder allen die Show stehlen

Torben Blech saß am Donnerstag, einen Tag nach seinem 30. Geburtstag, mit seiner Trainerin Christine Adams im Auto in Richtung Berlin und war guter Dinge. Der Stabhochspringer aus Leverkusen fuhr mit soliden 5,80 Meter im Gepäck, gesprungen in der vergangenen Woche beim ISTAF Indoor in Düsseldorf, zur Hauptstadtausgabe des Hallen-ISTAF am Freitag (ab 17:50 Uhr live im ZDF) in der Uber-Arena.

Dort erwarten ihn ausverkaufte Ränge mit 12.000 Zuschauern, was sehr speziell ist für ein Hallenmeeting der Leichtathletik. Und Blech wird auf hochkarätige Konkurrenz treffen, die vom Superstar der internationalen Leichtathletik angeführt wird – dem Schweden Armand Duplantis.

Der 25 Jahre alte Olympiasieger, Weltmeister und Europameister – alle drei Titel hat er doppelt bis dreifach mit Höhen jenseits der sechs Meter gewonnen – wird in Berlin in die Saison einsteigen. Duplantis plant nur mit vier Auftritten unter dem Hallendach.

Im vergangenen Jahr flog "Mondo" Duplantis in Berlin über 6,06 Meter, höher sei noch kein Athlet in der langen Geschichte der ISTAF-Meetings gesprungen, weder drinnen noch draußen. Das teilte der Veranstalter am Donnerstag mit. So eine großartige Stimmung wie in der Berliner Arena habe er noch nie erlebt, sagte der Ausnahmeathlet. Und über seinen erneuten Auftritt:

Ziel sei wieder ein Meetingrekord. Für die Zuschauer ist das eine gute Nachricht. Schließlich liegt der Weltrekord des Schweden bei 6,26 Meter. Allein im vergangenen Jahr hat er ihn dreimal verbessert, insgesamt ist er in seiner Karriere schon zehn Weltrekorde gesprungen. Zuletzt feierte er auf Instagram ein Jubiläum: Am 8. Februar schrieb Duplantis dort, dass Weltrekord Nummer eins auf den Tag fünf Jahre her sei. "Grateful for it all" - dankbar für alles.

Ob Duplantis nun gerade einen Weltrekord springt oder nicht, Torben Blech genießt es jedes Mal, mit ihm im Wettbewerb zu stehen. Dem Schweden zuzusehen, sei "eine Augenweide". Zwar ist der Sieg dann mit allergrößter Wahrscheinlichkeit vergeben. Dennoch sagte Blech: "Wenn Mondo dabei ist, ist das die Kirsche auf der Sahnetorte." Davon könne er eines Tages seinen Kindern und Enkeln erzählen:

Stabhochsprung-Bundestrainerin Christine Adams, Blechs Begleiterin, sagt über Duplantis, die Sprünge des Schweden seien "krass beeindruckend". Und weiter: "Es ist absolut erstaunlich, dass er seine Leistung auf diesem Niveau so wiederholbar macht." Sie habe die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass auch andere mal wieder eine Siegchance haben: "Vielleicht wird er ja noch irgendwann menschlich."

Mit dabei sind in Berlin neben Blech auch Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf) und Oleg Zernikel (Landau). Außerdem Sechs-Meter-Springer Emmanouil Karalis aus Griechenland, der bei den Olympischen Spielen in Paris auf Rang drei kam. In der Halle ist ihm bislang kein Sechs-Meter-Satz gelungen, aber mit zuletzt 5,92 Metern kam er schon nah dran.

Die Bestleistung von Torben Blech steht bei 5,86 Meter. Im letzten Winter konnte er verletzungs- und krankheitsbedingt nicht durchgängig trainieren. Aktuell laufe es jedoch gut, sagte Blech, er sei deutlich fitter als vor einem Jahr. Sein Ziel, ein Satz über 5,90 Meter, rückt wieder in realistische Bereiche. Blech sagt: