Relegation gegen Heidenheim: Elversberg vor dem großen Coup?

Relegation gegen Heidenheim:SV Elversberg vor dem großen Coup?

von Christoph Ruf
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Im Relegations-Rückspiel heute Abend gegen Heidenheim könnte die SV Elversberg der dritte Aufstieg im vierten Jahr gelingen. Die Chancen dafür stehen nach dem 2:2 im Hinspiel gut.

Maurice Neubauer und Robin Fellhauer vom SV Elversberg.
Im Relegationshinspiel trennten sich die Teams aus Elversberg und Heidenheim mit 2:2. Im Rückspiel im Saarland ist nun noch alles offen. 26.05.2025 | 1:51 min
Am 35. Spieltag der Saison 2013/2014 stand der 1. FC Heidenheim als erster Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest - nach einem 1:1 bei der SV Elversberg, die nach der Saison zurück in die Viertklassigkeit musste. 1.886 Zuschauer wollten die Partie damals sehen.
Nun, elf Jahre später, treffen sich beide Mannschaften wieder an der Kaiserlinde. Diesmal allerdings, um den letzten noch offenen Startplatz der Bundesligasaison 2025/2026 auszuspielen.

Elversberg hat sich bundesweit Respekt erarbeitet

Und geht es nach den Platzherren, sollen es diesmal die eigenen Fans sein, die vor natürlich längst ausverkauftem Haus etwas zu feiern haben.
Nun ist es müßig zu diskutieren, ob Elversberg nach dem 2:2 im Hinspiel nicht vielleicht sogar leicht favorisiert in die Partie geht. Dass sich die Saarländer mit ihrem mutigen Auftritt auf der Ostalb viel Respekt erarbeitet haben, steht indes fest.
Aufstiegschancen für den SV Elversberg
Der Aufstieg in die Bundesliga wäre "die absolute Krönung", berichtet ZDF-Reporterin Claudia Oberst vor dem Relegations-Rückspiel der SV Elversberg gegen den 1. FC Heidenheim.26.05.2025 | 2:31 min

Über den "Dorfico" spottet niemand mehr

"Werbung für den Fußball" hatte jedenfalls nicht nur SVE-Trainer Horst Steffen gesehen. Auch neutrale Zuschauer waren von der Dramatik und dem fußballerischen Niveau der Partie begeistert. Über den vermeintlichen "Dorfico" spottet jedenfalls niemand mehr.
Zumal das Team von der Kaiserlinde am Donnerstag mit fast 126 abgespulten Kilometern auf dem gleichen Niveau wie der bekanntermaßen bestens austrainierte Bundesligist (knapp 122) agiert und so einen Beitrag zu 90 Minuten Dynamik geleistet hatte.
Heidenheims Patrick Mainka (re.) im Zweikampf Fisnik Asllani von der SV Elversberg
Der 1. FC Heidenheim und die SV Elversberg haben sich mit einem Remis getrennt. Der FCH holte im Relegations-Hinspiel einen 0:2-Rückstand auf.22.05.2025 | 8:47 min

Die SVE ist spielerisch eine Klasse für sich

Weniger überraschend ist es, dass Elversberg spielerisch derart überzeugte und sich zeitweise spielerisch durch die Heidenheimer Reihen kombinierte. Unter Steffen ist ein Team gereift, das viele für das fußballerisch stärkste der zweiten Liga halten.
Elversbergs Trainer Horst Steffen im Relegations-Hinspiel in Heidenheim.
Vorfreude auf das "Mega-Spiel" gegen Heidenheim: Elversbergs Trainer Horst Steffen, hier im Hinspiel der Relegation.
Quelle: ddp

"Beide Mannschaften haben mutig gespielt. Das ist ja bekanntlich die Art und Weise, die ich gerne mag", sagt dann auch Steffen, dessen Team sich allerdings nicht darauf verlassen sollte, dass Heidenheim wieder einen solchen Chancenwucher betreibt wie im Hinspiel.

Hinspiel: SVE spielt plötzlich lange Bälle

Grundsätzlich ist also alles im Lot in Elversberg, wo in den vergangenen Tagen vor allem an der taktischen Herangehensweise gefeilt wurde. Denn wenn sich der Zweitligist im Hinspiel etwas vorwerfen lassen musste, dann war es die unzureichende Antwort auf die Heidenheimer Druckphase in der zweiten Hälfte, als die Schwaben nach 0:2 Rückstand erst den Anschlusstreffer und dann den Ausgleich erzielten.
Torjubel nach dem Tor zum 0:2.
Ein Dorfverein feiert in der großen Arena: Mit einer ganz starken Vorstellung und einem 2:1-Sieg auf Schalke sichert sich die SV Elversberg die Bundesliga-Relegation.18.05.2025 | 7:49 min
Plötzlich spielte die SVE, die auch während der Saison immer dann überzeugte, wenn sie dem Gegner ihr Spiel aufzwingen konnte, lange Bälle und beraubte sich so ihrer eigenen Stärken.

Lukas Pinckert ist zurück

Auch das dürfte Steffen meinen, wenn er davon spricht, man habe sich bei der Vorbereitung aufs Rückspiel darauf beschränkt, "bei unseren Themen zu bleiben" und sich nicht von den Eventualitäten bei der gegnerischen Aufstellung beeinflussen zu lassen.
Weitgehend klar ist hingegen die eigene Startelf, die sich gegenüber dem Hinspiel vielleicht nur auf einer Position ändert. In Heidenheim hatte die SVE auf den gelbgesperrten Innenverteidiger Lukas Pinckert verzichten müssen. Maximilian Rohr, der ihn auf der Ostalb ersetzt hatte, dürfte für ihn wieder weichen. Auch Mittelfeldmann Paul Stock steht wieder im Kader des "Megaspiels" (Steffen), das die SVE ohne größere Nervosität angehen will.

Vor dem dritten Aufstieg in vier Jahren?

"Wir hatten in den vergangenen Jahren genügend andere Entscheidungsspiele", sagt Steffen. "Die Mannschaft hat oft gezeigt, dass sie einfach drauflos spielt und sehr genau arbeiten kann. Und wenn mehrfach das Tor-Jingle zu hören ist, ist die Freude noch größer."
Für die SVE würde ein Sieg heute Abend den dritten Aufstieg in vier Jahren bedeuten. Aber: Seit der Wiedereinführung der Relegation 2008/2009 hat sich in 13 von 16 Fällen der Erstligist durchgesetzt.

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Quelle: Reuters

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