DFB-Pokal: VfB Stuttgart lässt Arminia Bielefeld nur kurz hoffen

Der VfB Stuttgart ist seiner Favoritenrolle im Finale des DFB-Pokals gerecht geworden. Gegen Arminia Bielefeld gewannen die Schwaben über weite Strecken souverän mit 4:2 (3:0). Die Landeshauptstädter feierten zum insgesamt vierten Mal den Sieg im prestigeträchtigen Pokal-Wettbewerb - zum ersten Mal seit 1997.

Schon den ganzen Tag über spürte man die Vorfreude auf dieses Endspiel. Fans beider Lager fluteten Berlin und sorgten für eine ausgelassene Atmosphäre. Entsprechend war auch die Stimmung im Stadion schon weit vor Anpfiff hervorragend.

Alle Vorzeichen deuteten auf einen stimmungsgeladenen und spannenden Finalabend des DFB-Pokals hin. "Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal in so einem lauten Stadion war", merkte ZDF-Experte Christoph Kramer zu Beginn der Übertragung an.

Und auch beide Fankurven überzeugten schon beim Einlaufen der Mannschaften mit imposanten Choreografien.

Der Zweitliga-Aufsteiger machte seine Sache zu Beginn gut, störte die Schwaben früh im Aufbauspiel. So zwang er Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel regelmäßig zu langen Bällen - und kam selbst zur ersten richtigen Chance der Partie.

Joel Grodowski entwischte der VfB-Defensive auf der linken Seite und flankte von der Grundlinie in die Mitte, wo der Ball an Mittelstädt und Oppie vorbei zu Noah Joel Sarenren Bazee gelangte. Der kam an der Fünfmeterlinie vollkommen frei zu Abschluss und hämmerte die Kugel an die Latte - das hätte das 1:0 sein müssen (12.).

Stuttgart schien dadurch wachgerüttelt und reagierte sofort - und wie. Nach Fehler von Arminia-Kapitän Mael Corboz setzte der rechtzeitig genesene Angelo Stiller Stürmer Nick Woltemade in Szene.

Der Neu-Nationalspieler behauptete sich gegen Bielefelds Stefano Russo und blieb auch im eins gegen eins mit Keeper Jonas Kersken cool - 1:0 für den Favoriten (15.).

Das Führungstor wirkte wie ein Brustlöser für den VfB. Nur sieben Minuten nach dem 1:0 lief Deniz Undav am Ende einer gelungenen Umschaltaktion allein auf Bielefeld-Keeper Joans Kersken zu, legte im Strafraum quer auf Enzo Millot, der nur noch ins verwaiste Tor einschieben musste.

Wiederum sechs Minuten später war es Undav selbst, der nach herrlichem Steckpass von Angelo Stiller wuchtig aus rund sechs Metern halbrechter Position flach ins lange Eck traf - 3:0, das Finale war vorentschieden. Bielefeld hatte zu dem Zeitpunkt so viele Gegentore kassiert wie in den fünf Runden zuvor insgesamt.

Die Führung zur Halbzeit hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch zunächst spielten die Schwaben einen Konter nicht sauber zu Ende (32.) und wenig später scheiterte Woltemades Schuss am Oberschenkel von Bielefelds Russo (38.).

Der VfB kam auch besser aus der Kabine - Woltemade scheiterte in der 47. Minute aus halbrechter Position am gut reagierenden Jonas Kersken, Undav setzte den Ball wenig später von der Strafraumkante knapp rechts vorbei (51.).

Den Stuttgartern war die Leichtigkeit ob der komfortablen Führung anzusehen, deshalb agierten sie vorne deutlich weniger zwingend als noch in Halbzeit eins und fingen mitunter sogar an zu zaubern - und erhöhten dennoch.

Enzo Millot stibitzte den Bielefeldern den Ball, dribbelte in den Strafraum der Arminia und schloss aus halbrechter Position platziert ins lange Eck ab (66.).

Aufgeben war aber keine Option für die Bielefelder, die selbst nach dem Treffer von Millot noch zu guten Chancen kamen. Zunächst zwangen sie Nübel im VfB-Tor zweimal zu guten Paraden (75.) und erzielten in der 82. Minute durch den eingewechselten Julian Kania sogar noch den Ehrentreffer - der von den mitgereisten Fans frenetisch bejubelt wurde.

Und damit noch nicht genug - drei Minuten später köpfte Stuttgarts Vagnoman vollkommen unbedrängt ins eigene Tor - 2:4 kurzzeitig kam nochmal Spannung auf. Doch Stuttgart brachte die Führung über die Zeit und krönte sich so zum DFB-Pokalsieger.