Heidenheim gegen Bochum:Steht am Freitag der erste Absteiger fest?
von Christoph Ruf
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Mit viel Rückenwind geht der FC Heidenheim ins vielleicht vorentscheidende Spiel gegen den Abstieg. Gegner Bochum kann bei einer Niederlage für die Zweite Liga planen.
Die Macher bei Heidenheim: Trainer Frank Schmidt (li.) und Holger Sanwald (Archivbild)
Quelle: IMAGO/Eibner
Es gibt nicht wenige Fans des 1. FC Heidenheim, die Holger Sanwald für die Seele ihres Vereins halten. Der Vorstandsvorsitzende begann 1980 in der C-Jugend des Vorläufervereins Heidenheimer SB.
Seit Jahrzehnten ist der frühere Mittelstürmer unter wechselnden Titeln de facto Vereinschef und oberster Fan in Personalunion.
Die Seele des Vereins ist ein Kiosk
Allerdings würde der Mann, der 2007 einen gewissen Frank Schmidt zum Cheftrainer machte, wohl heftig widersprechen, wenn man ihm den "Seelen"- Titel zuschreiben würde.
Denn die Seele des Vereins, das hat er dem Buchautor Bernd Sautter berichtet, die schlägt beim FCH in "Liko's Kiosk", der nach seinem Freund Ligor Senlikoglu benannten Wurstbude in Block M, die auch dem letzten Stadion-Umbau getrotzt hat.
Die Seele des Klubs: Liko's Kiosk im Heidenheimer Stadion
Quelle: IMAGO/Sportfoto Rudel
Hochspannender Abstiegskampf
"Liko's" ist der einzige Stadionkiosk in Deutschland, der Richtung Spielfeld geöffnet ist. Und wenn es nach Schmidt geht, dann können die Fans auch in der kommenden Saison von dort aus Bundesligaspiele sehen.
Ein Sieg im so wichtigen Heimspiel gegen den VfL Bochum (Freitag, 20:30 Uhr) wäre da allerdings von Vorteil: Doch so spannend wie in dieser Saison war der Abstiegskampf noch selten.
Wird Bochum der erste Absteiger?
Zwar sind de facto mit Holstein Kiel, Heidenheim, Bochum, der TSG Hoffenheim und dem FC St. Pauli nur noch fünf Teams gefährdet, wobei die TSG und St. Pauli den Klassenerhalt so gut wie sicher haben.
Für die drei Erstgenannten jedoch geht es im Prinzip nur noch um das Erreichen des Relegationsplatzes. Zumindest bis Freitag, wenn Heidenheim im Duell mit Bochum für die erste Vorentscheidung sorgen kann.
Es geht um alles, aber nicht um alles oder nichts
Bei einem Sieg gegen den Tabellenletzten aus Bochum wäre nämlich nicht nur der Abstieg eines Konkurrenten besiegelt. Auch Hoffenheim (bei Borussia Mönchengladbach), das fünf Zähler vor dem Team von der Ostalb liegt, geriete dann noch mal unter Druck.
Grund genug für Trainer Frank Schmidt davor zu warnen, die Partie zu einem vorgezogenen Endspiel für Heidenheim hochzustilisieren: Zwar gehe es auch für sein Team "um alles", aber im Gegensatz zum Gegner "vielleicht noch nicht um alles oder nichts". Gegen den VfL gehe es vor allem darum, schnelle Konter über die Außenbahnen zu verhindern.
Wir müssen aufpassen, dass wir ihnen nicht zu viel Raum geben. Da muss ein Stoppschild hingestellt werden.
Frank Schmidt, Trainer 1. FC Heidenheim
Heidenheim mit Rückenwind gegen den VfL
Ziel sei immer gewesen, den Saisonausgang "in der eigenen Hand" zu haben. "Jetzt haben wir's. Jetzt müssen wir's auch zu Ende bringen."
Zudem gehe man mit Rückenwind in die Partie. Vor den Augen von 6.000 FCH-Fans gewann man schließlich am vergangenen Freitag 1:0 beim VfB Stuttgart.
Wichtige Spieler kehren zurück ins Team
Und das auch, weil in Mathias Honsak ein Spieler nach fünfwöchiger Verletzungspause zurückgekommen war, den man zuvor schmerzlich vermisst hatte. Wer sah, wie der Österreicher in Arjen-Robben-Manier nach innen zog und mit dem linken Fuß den Ball unhaltbar zum Tor des Tages versenkte, weiß warum.
Wir wissen, dass es noch ein ganz harter Weg ist, aber so ein Sieg beflügelt.
Kevin Müller, Torwart 1. FC Heidenheim
Gegen Bochum kann Schmidt auch wieder auf Angreifer Budu Zivzivadze zurückgreifen, der seine Sprunggelenks-Probleme überstanden hat.
Negativrekorde bei den abstiegsbedrohten Klubs
Doch auch, wenn das Momentum vor dem Anpfiff auf Seiten des FCH liegt, erklärt ein Blick auf die Tabelle, warum Kiel, Bochum und eben auch Heidenheim seit Wochen in wechselnder Reihenfolge die letzten drei Plätze belegen.
Denn am Freitag empfängt die schwächste Heimmannschaft (zehn Punkte) das schlechteste Auswärtsteam (acht Punkte).
Bei einem Sieg kann der FCH noch von Platz 15 träumen
Und nur der Vorletzte Holstein Kiel hat noch mehr Gegentore kassiert als Heidenheim (60) und Bochum (63). Doch das ändert nichts daran, dass der FCH bei einem Sieg dem Relegationsplatz ein großes Stück näherkommen würde.
Selbst der direkte Klassenerhalt wäre dann keine Utopie mehr. Weitere Rechenspiele sind am Spieltag ab 23 Uhr zu erwarten. Dann startet mitten im Stadion "Liko's Kiosk"-Party.
Quelle: Reuters
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