Vorsorgeuntersuchung: Diese Check-ups zahlt die Krankenkasse

Früherkennung von Krankheiten:Wie Männer und Frauen vorsorgen können

von Jenna Busanny
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Durch gezielte Untersuchungen können gesundheitliche Risikofaktoren früh erfasst und behandelt werden. Gesetzlich Versicherten stehen einige Untersuchungen zu. Hier eine Übersicht.

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Die meisten Menschen gehen nur dann zum Arzt, wenn sie Probleme oder Schmerzen haben. Diese Erfahrung macht Maren Sommer, niedergelassene Hausärztin in Hamburg, sehr häufig. Dabei gibt es einige Früherkennungs-Untersuchungen für Frauen, Männer und Kinder, die von den Kassen gezahlt werden. "So können Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt und behandelt werden", sagt Sommer.

Wird ein Befund früh erkannt, sind die Heilungschancen oftmals größer.

Maren Sommer, Hausärztin und zweite Vorsitzende des Hamburger Hausärzteverbandes

Durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist geregelt, welche Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Einige Krankenkassen übernehmen freiwillig weitere Leistungen. Daher sei es sinnvoll, sich bei der eigenen Krankenkasse zu erkundigen, rät Sommer.
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Untersuchungen zur Früherkennung für Frauen

18 bis 35 Jahre

Ab 20 Jahren

Jährliche Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs und Krebserkrankungen der Genitalien; im Alter von 20 bis 34 Jahren wird dabei jährlich ein PAP-Abstrich gemacht, durch den Veränderungen des Gebärmutterhalses erkannt werden können. Ab 35 Jahren gibt es den PAP-Abstrich alle drei Jahre kombiniert mit einem Test auf HPV, denn die Infektion mit Humanen Papillomviren verursacht häufig eine Krebserkrankung.

Ab 30 Jahren

Jährliches Abtasten der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs.
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Ab 35 Jahren

Alle drei Jahre wird ein erweiterter Check-up durchgeführt, inklusive eines einmaligen Bluttests zur Überprüfung der Leber auf Hepatitis B oder C. Alle zwei Jahre besteht Anspruch auf eine Untersuchung durch ein Hautkrebs-Screening, um möglichst früh ungewöhnliche Hautveränderungen zu erkennen.

50 bis 75 Jahre

Alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs. Zu dem Screening werden alle Frauen zwischen 50 bis 75 systematisch eingeladen.

Ab 50 Jahren

Ab April 2025 können zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren in Anspruch genommen werden. Allternativ zur Darmspiegelung kann alle zwei Jahre ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut durchgeführt werden. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.
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Untersuchungen zur Früherkennung für Männer

18 bis 35 Jahre

Einmaliger Gesundheits-Check-up zur Früherkennung von Krankheiten wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Nierenkrankheiten.

Ab 35 Jahren

Alle drei Jahre ist ein erweiterter Check-up möglich, inklusive eines einmaligen Bluttests zur Überprüfung der Leber auf Hepatitis B oder C. Alle zwei Jahre besteht Anspruch auf eine Untersuchung durch ein Hautkrebs-Screening, um möglichst früh ungewöhnliche Hautveränderungen zu erkennen.

Ab 45 Jahren

Jährliche Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Prostata und der äußeren Genitalien.
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Ab 50 Jahren

Ab April 2025 können zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren in Anspruch genommen werden. Allternativ zur Darmspiegelung kann alle zwei Jahre ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut durchgeführt werden. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.

Ab 65 Jahren

Einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader.

Auch für Menschen unter 18 Jahren gibt es Untersuchungen zur Früherkennung. Darauf weist das Bundesministerium für Gesundheit hin:

  • bis 6 Jahre: zehn U-Untersuchungen (U1 bis U9, inklusive U7a)
  • 6 Monate bis 6 Jahre: sechs Früherkennungs-Untersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
  • 6 bis 18 Jahre: Halbjährliche Untersuchung zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen
  • 13 bis 14 Jahre: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands

Termine für Vorsorgeuntersuchungen selbst vereinbaren

Da es für die meisten Untersuchungen keine systematischen Erinnerungen gibt, sollten sich Patientinnen und Patienten selbst kümmern und beraten lassen. Generell empfiehlt Sommer jedem, eine feste Hausärztin oder einen festen Hausarzt. Denn sie sind eine zentraler Anlaufpunkt für alle Gesundheitsfragen. Sollten doch einmal andere fachärztliche Disziplinen nötig sein, werden dort die Behandlungen koordiniert und die Ergebnisse ausgewertet. Das vermeide unnötige Untersuchungen und manchen Krankenhausaufenthalt, so die Expertin.

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Quelle: dpa

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