Petition gegen Pflegehelfer-Abschiebung erreicht Lauterbach
Pflegehelfer in Niedersachsen:Anti-Abschiebe-Petition erreicht Lauterbach
|
Gesundheitsminister Lauterbach will eine Petition gegen die drohende Abschiebung von zehn kolumbianischen Pflegehelfern persönlich entgegennehmen. Sie hat rund 75.000 Unterstützer.
In Wilstedt droht zehn Pflegehelfern die Abschiebung nach Kolumbien.
Quelle: dpa
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will eine Online-Petition gegen die drohende Abschiebung von Beschäftigten eines Pflegeheims im Landkreis Rotenburg persönlich entgegennehmen.
Der Termin findet am Mittwoch um 13 Uhr in Berlin statt, wie eine Sprecherin von "Haus Wilstedt" am Freitag mitteilte. Rund 75.000 Menschen hätten inzwischen unterzeichnet.
In einem Pflegeheim im niedersächsischen Wilstedt arbeiten mehrere Kolumbianer. Einigen von ihnen droht die Abschiebung, das hätte aber auch Konsequenzen für das Pflegeheim, möglicherweise sogar die Schließung.25.11.2024 | 1:53 min
Abschiebung würde Aus für Pflegeheim bedeuten
Der Heimbetreiber, Pflegekräfte und Angehörige protestieren seit vier Wochen gegen die mögliche Abschiebung von zehn kolumbianischen Beschäftigten, die vor allem im Pflegebereich arbeiten. Zuvor waren ihre Asylanträge abgelehnt worden.
Da aber die Betroffenen ein Drittel der Belegschaft stellten, würde deren Abschiebung das Aus für das Heim bedeuten, so der Betreiber. Er hatte sich deshalb mit einem Brief an Bundes- und Landesregierung gewandt und darum gebeten, die Abschiebungen auszusetzen.
In der aktuellen Migrationsdebatte drängt der Städte- und Gemeindebund darauf, die Zahl der Abschiebungen zu erhöhen. Auch Union und FDP fordern eine Verschärfung des Asylrechts.09.09.2024 | 0:30 min
Heimbetreiber: "Hoffentlich hat Lauterbach eine Lösung"
Heimbetreiber und Angehörige seien erleichtert, dass sich der Bundesgesundheitsminister des Problems annehme, erklärte die Sprecherin.
"Wir hätten Karl Lauterbach sehr gern unser Pflegeheim in Wilstedt gezeigt, damit er sich selbst einen Eindruck verschafft, wie sehr die kolumbianischen Pflegekräfte für unsere Bewohnerinnen und Bewohner da sind", so Heimbetreiber Tino Wohlmacher. "Wir kommen aber auch nach Berlin. Hoffentlich hat Karl Lauterbach eine Lösung für uns gefunden."
Kurz nach dem Termin haben wir Mitarbeiterweihnachtsfeier. Ich möchte wissen, was ich da verkünden kann.
„
Tino Wohlmacher, Heimbetreiber
Ein Gespräch im niedersächsischen Innenministerium am 28. November war ergebnislos geblieben. "Wir haben großes Verständnis für die Situation vor Ort. Wir können aber die geltenden Gesetze nicht außer Kraft setzen", erklärte ein Sprecher. Er verwies zugleich auf die Zuständigkeit des Bundes.
Über das Abschieberecht von Schutzsuchenden diskutieren Thorsten Frei, Geschäftsführer Unions-Bundestagsfraktion, sowie Julian Pahlke (B‘90/Die Grünen), Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Seenotretter.11.06.2024 | 12:01 min
Unterschied zwischen Asylverfahren und Erwerbsmigration
Bereits zuvor hatte Oliver Grimm, Pressesprecher des niedersächsischen Innenministeriums, die Gründe für die Ablehnung der Asylanträge genannt:
Es ist offenbar so, dass in Kolumbien Fehlinformationen kursieren, unter welchen Voraussetzungen man in Deutschland arbeiten und leben kann.
„
Oliver Grimm, Pressesprecher des niedersächsischen Innenministeriums
Und weiter: "Offenbar denkt man, über das Asylverfahren kann man hier leicht einen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten und das ist leider das falsche Tor nach Deutschland."
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.