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In der Mannheimer Innenstadt ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen wurden laut Behörden getötet, ein Tatverdächtiger festgenommen. Die aktuelle Lage.
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In Mannheim rast ein Autofahrer durch die Fußgängerzone. Zwei Menschen sterben, elf weitere werden verletzt. Die Ermittler gehen nicht von einer politisch motivierten Tat aus.
Bislang setzt sich aus den Informationen zum Täter in Mannheim nur ein ungenaues Bild über den Täter zusammen, sagt ZDF-Reporter Sven Class. Klar ist jedoch bereits jetzt: Es wird dauern, bis die Mannheimer die Tat verarbeitet haben.
In Mannheim sollen am Dienstag ab 9 Uhr Notfallseelsorger als Ansprechpartner für Bürger und Augenzeugen auf dem Paradeplatz in einem Container der Mannheimer Feuerwehr vor Ort sein. Das teilt die Stadt Mannheim auf ihrer Internetseite mit.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Mannheim haben sich am Montagabend Politiker betroffen gezeigt. Mannheims Oberbürgermeister Specht, Bundesinnenministerin Faeser, Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretzschmann und Landesinnenminister Strobl gaben Statements ab.
Der Tatverdächtige konnte laut Ermittlern bisher noch nicht vernommen werden. Es gebe Hinweise darauf, dass der Mann sich vor seiner Festnahme mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen habe, sagte der Präsident des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger. Der Verdächtige habe entsprechende Verletzungen aufgewiesen.
Mannheims Polizeipräsidentin Schäfer hat auf der Pressekonferenz der Polizei die Abläufe des Vormittags geschildert. 12.14 Uhr habe die Polizei eine "unzählige Anzahl an Notrufen erhalten“. Aufgrund von Zeugenhinweisen habe man die Fahndung eingeleitet und 12 Minuten später das Tatfahrzeug verlassen aufgefunden. Um 12.43 Uhr sei der Tatverdächtige gut einen Kilometer vom Haupttatort entfernt festgenommen worden. Am Montag seien mehr als 300 Polizeikräfte in den Einsatz involviert gewesen.
Die Straße in der Mannheimer Innenstadt, auf der ein Mann in eine Menschengruppe gefahren sein soll, war laut Polizei nicht mit Pollern oder Absperrungen gesichert. Auf den sogenannten Planken gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.
Es habe am Montag keine besondere Veranlassung für Poller oder Absperrungen gegeben. "Es war ein ganz normaler Tag im Stadtleben von Mannheim", so Schäfer mit Blick darauf, dass dort am Montag keine besondere Veranstaltung anstand. Die Polizeipräsidentin wurde am Montagmorgen selbst Augenzeugin der Tat.
Bei den Opfern handelt es sich laut den Ermittlern um eine 83-jährige Frau und einen 54-Jährige Mann. Spezielle Erkenntnisse, dass unter den Verletzten Kinder wären, habe man nicht, so die Ermittler.
Auf der Pressekonferenz der Polizei sagt ein Ermittler, dass man bislang von insgesamt 11 Verletzten ausgehe. Man schließe aber nicht aus, dass sich noch jemand melde, der bisher noch nicht erfasst worden sei.
Der die Ermittlungen leitende Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler sagt auf der Pressekonferenz, man habe ein Ermittlungsverfahren wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes gegen einen 40-jährigen Deutschen aus Ludwigshafen eingeleitet. Nach bisherigem Erkenntnisstand könne man "ausschließen, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelt". Vielmehr gebe es "konkrete Anhaltspunkte auf eine psychische Erkrankung des Täters". Derzeit werde die Wohnung des Mannes durchsucht.
"Der Täter war bislang nicht in nennenswerten Umfang strafrechtlich in Erscheinung getreten", sagt Schüssler. Es gäbe verschiedene Vorstrafen, die aber länger zurücklägen.
Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) spricht von einem "ganz, ganz schwarzer Tag für die Stadt Mannheim". Am Sonntag habe man noch mit über 200.000 Menschen friedlich gefeiert und alle hätten sich wohl gefühlt. "Nur wenige Stunden später müssen wir eine abscheuliche Tat beklagen", so Specht. Am Dienstag solle es um 17.30 Uhr eine ökumenische Andacht geben.
"Wir sind einfach traurig, dass schon wieder solch eine schlimme Tat passiert ist“, sagt Winfried Kretzschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Man fühle mit den Angehörigen der Getöteten mit. Auch für die Bürgerschaft von Mannheim sei das Ereignis "schwer zu ertragen und auszuhalten".
"Wir tun, was der Staat tun kann, um seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen", sagt Kretzschmann. Nach bisherigen Informationen handele es sich jedoch um eine Tat, bei der man merke, dass es "hundertprozentigen Schutz leider einfach nicht geben kann".
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagt bei der gemeinsamen Pressekonferenz, das Geschehene sei eine "unvorstellbar schreckliche Tat“. Faeser dankt den Einsatzkräften und der Polizei. Diese habe in Mannheim einen "herausragenden Job geleistet".
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl sagt bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesinnenministerin Faeser, Ministerpräsident Kretzschmann und Mannheims Oberbürgermeister Specht, die Polizei sei "nach extrem kurzer Interventionszeit vor Ort" gewesen und habe die Lage geklärt. Nach wenigen Minuten seien bereits starke Polizeikräfte am Tatort im Einsatz gewesen. Jetzt arbeite die Polizei mit Hochdruck daran, die Tat und die Hintergründe aufzuklären.
"Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass die Tat unmittelbar im Zusammenhang mit einer Faschingsveranstaltung geschehen ist", sagt Strobl. Außerdem gebe es "keine Hinweise auf einen extremistischen oder religiösen Hintergrund". Die Motivation könne "eher in der Person des Täters selber begründet sein", so der Innenminister. Das sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach den Geschehnissen in Mannheim den Beistand seines Landes versichert. "An alle Menschen in Mannheim, insbesondere an die Angehörigen der Opfer dieser Gewalttat, an das deutsche Volk. Frankreich steht an Ihrer Seite", schrieb Macron auf X. Der französische Staatschef veröffentlichte die Nachricht sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch.
ZDF-Reporter Sven Class berichtet aus Mannheim, was bislang bekannt ist.
Das Polizeipräsidium Mannheim warnt vor kursierenden Gerüchten und Fotos von Ausweisdokumenten, die angeblich den vermeintlichen Tatverdächtigen zeigen sollen. "Dabei handelt es sich NICHT um den tatsächlich Tatverdächtigen", schreibt die Behörde auf der Plattform X und fordert dazu auf, die Informationen nicht weiter zu teilen.
Die Polizei hat weitere Informationen veröffentlicht. Demnach wurden fünf Menschen durch die Tat schwer verletzt, fünf weitere erlitten leichte Verletzungen. Alle Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Außerdem erklärt die Polizei, dass sie zum jetzigen Stand der Ermittlungen nicht von einem politischen Hintergrund ausgeht.
Bilder und Videos können über das Hinweisportal der Polizei Baden-Württemberg unter bw.hinweisportal.de/2025030314-ueberfahrgeschehen/ übermittelt werden.
Mannheim hat die für Dienstag geplanten Fastnachtsumzüge in den Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen abgesagt. Das teilte die Stadt mit. Zudem finde die Straßenfastnacht in der Innenstadt nicht statt, der Fastnachtsmarkt am Wasserturm habe nach dem Vorfall geschlossen.
Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ordnete Trauerbeflaggung an den städtischen Dienstgebäuden an. "Diese abscheuliche, unmenschliche Attacke auf friedliche Menschen erschüttert uns alle zutiefst", sagte er.