René Benkos Milliardengrab:Hamburg will Elbtower für Naturkundemuseum nutzen
Mit dem Elbtower sollte ein neues Wahrzeichen entstehen. Doch mit der Pleite von René Benkos Signa-Konzern wurde der Bau 2023 gestoppt. Nun soll das Naturkundemuseum einziehen.
Nachdem der Investor Benko Insolvenz angemeldet hat, will der Hamburger Senat über die Zukunft des Elbtowers entscheiden. Geplant ist unter anderem die Unterbringung des Naturkundemuseums.
14.10.2025 | 1:51 minFür den seit rund zwei Jahren als Rumpf-Rohbau dastehenden Hamburger Elbtower zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadt will Teile des Gebäudes für das geplante Naturkundemuseum nutzen, teilte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit. Die Realisierung im Elbtower sei möglich und ginge auch deutlich schneller als ein eigener Neubau.
Damit wäre eine wichtige Voraussetzung für den Weiterbau am Elbtower erfüllt. Das Konsortium rund um den Immobilienunternehmer Dieter Becken verhandelt seit Mitte Dezember exklusiv mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini über den Kauf der Bauruine.
Die Arbeiten am Elbtower wurden nach der Pleite des Signa-Konzerns im Herbst 2023 eingestellt.
01.11.2023 | 1:41 minBürgerschaft muss Plänen noch zustimmen
In der Vergangenheit hatte Tschentscher mehrfach ausgeschlossen, dass sich die Stadt Hamburg finanziell am Elbtower beteiligt. Allerdings hatte sich die Stadt auch offen gezeigt, den Einzug des Naturkundemuseums zu prüfen.
Sollte auch die Bürgerschaft den Plänen zustimmen - wovon auszugehen ist - will Becken bei einem Zuschlag im kommenden Frühling an dem Gebäude weiterbauen.
Im ersten Prozess gegen den Unternehmer René Benko geht es um den Vorwurf, 660 Tausend Euro beiseite geschafft zu haben. Nach Insolvenz steht Benko europaweit im Visier der Ermittler. Der Elbtower galt als Prestigeprojekt Benkos.
14.10.2025 | 2:06 minBaustopp nach Signa-Pleite
Der Elbtower war ein Projekt des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil dessen kriselnde Signa-Gruppe Rechnungen nicht gezahlt hatte, wurden die Arbeiten an dem Turm in rund 100 Metern Höhe eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht.
Der höchst intransparente Signa-Konzern, zu dem unter anderem Prestige-Objekte wie das New Yorker Chrysler-Building gehörten, war im Herbst 2023 zahlungsunfähig. Steigende Zinsen und Baukosten, der riskante Einstieg ins Handelsgeschäft mit dem Kauf von Karstadt und Kaufhof sowie mögliche Managementfehler hatten den Konzern in Schieflage gebracht. Innerhalb kurzer Zeit stürzte das Konglomerat aus mehr als 1.130 Gesellschaften wie ein Kartenhaus zusammen.
Ex-Immobilien-Milliardär:Staatsanwaltschaft klagt Signa-Gründer Benko an
mit VideoBetrugsvorwürfe gegen Investor:U-Haft für Signa-Gründer René Benko
Benkos riskantes Milliardenspiel:Die teuren Folgen der Signa-Pleite
von Volker Wasmuth