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30 Jahre nach Völkermord:Srebrenica-Jahrestag: Debatte im Bundestag
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Es gilt als schwerstes Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg: der Genozid von Srebrenica. Der Bundestag gedenkt der Opfer - hier im Livestream.
Heute findet anlässlich des 30. Jahrestags des Völkernords von Srebrenica im Bundestag eine Vereinbarte Debatte statt.
Eingeladen haben die Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU) und Adis Ahmetovic (SPD) gemeinsam mit der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV). Verfolgen Sie die einstündige Debatte ab 9 Uhr hier im Livestream.
Was passierte in Srebrenica?
Vor 30 Jahren, am 11. Juli 1995, nahmen bosnisch-serbische Einheiten die Stadt Srebrenica unter Führung des Militärchefs Ratko Mladic ein und töteten in den darauffolgenden Tagen über 8.000 muslimische Bosnier, Männer und Jungen. Es war das größte Verbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
UN-Blauhelme aus den Niederlanden hatten den überlegenen Angreifern unter General Ratko Mladic die Stadt kampflos überlassen.
2009 erklärte das Europaparlament den 11. Juli zum Gedenktag für die Opfer des Völkermords.
Welche Urteile folgten auf den Völkermord?
Urteile des Kriegsverbrechertribunals für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) sowie des Internationalen Gerichtshofs (IGH) haben den Genozid-Charakter des Massakers von Srebrenica juristisch festgestellt.
Der damalige politische Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und der Kommandant der sogenannten Bosnisch-Serbischen Armee (BSA), Ratko Mladic, wurden vom ICTY zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt. Etliche weitere Mittäter wurden von verschiedenen Gerichten verurteilt. Auch in Serbien, das den Vorwurf des Genozids aber nicht anerkennt.
Der frühere Präsident Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, starb vor Abschluss des Prozesses 2006 in seiner Zelle in Den Haag.
Quelle: dpa, AFP, ZDF
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