Mit seinem Rückzug als Präsidentschaftskandidat habe Joe Biden "Größe gezeigt", sagt Transatlantik-Koordinator Michael Link. Berlin werde den Wahlkampf "sehr genau beobachten".
Biden habe "eigene Interessen nach hinten" und "die Interessen des Landes nach vorne gestellt", so Michael Link, FDP, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung über dessen Rückzug.
22.07.2024 | 4:13 minDer Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link, hat den Rückzug des US-Präsidenten Joe Biden von einer Kandidatur für eine zweite Amtszeit gelobt. Link sagte im ZDF-Morgenmagazin:
Ich glaube, Präsident Joe Biden hat Größe gezeigt. Er hat eigene Interessen nach hinten gestellt, er hat die Interessen des Landes nach vorne gestellt.
Michael Link, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung
Link zufolge brauche das Land "wieder einen offenen Wahlkampf". Es sei klar gewesen, "dass dieses Land gegenwärtig mit der sehr starken Polarisierung und mit seiner weiteren Kandidatur wahrscheinlich in eine Situation gekommen wäre, wo es nicht möglich ist, tatsächlich zwischen zwei wirklich aktiven Kandidaten zu entscheiden".
Mit dem Vorschlag, Vizepräsidentin Kamala Harris zur neuen Präsidentschaftskandidatin zu machen, habe Biden deutlich gemacht, wen er sich als Nachfolgerin vorstellen kann. "Aber jetzt ist es an den Demokraten, an dem Parteitag, zu entscheiden, wer tatsächlich antritt."
Der Rückzug Bidens sei eine "Zäsur", so Link. "Denn so etwas ist im amerikanischen Wahlkampf sehr selten vorgekommen." Für Deutschland, für Europa, bedeute dies zunächst einmal keine weitere Veränderung. "Aber wir beobachten sehr genau, wie der Wahlkampf weitergeht."
Wir bereiten uns ganz intensiv vor auf die beiden möglichen Wahlkampfausgänge - also eine erneute demokratische Präsidentschaft oder eine Wiederwahl Donald Trumps.
Michael Link, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung
Biden hatte am Sonntag angesichts der massiven Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness erklärt, nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.