Trump macht Druck auf Pharmakonzerne: Binnen 60 Tagen sollen die Preise für Medikamente deutlich gesenkt werden.
Quelle: AP
US-Präsident
Donald Trump hat Pharmakonzerne erneut zur Senkung der Arzneimittelpreise in den Vereinigten Staaten aufgerufen. Er gab den Firmen dafür am Donnerstag weitere 60 Tage Zeit, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington mitteilte. Eine von Trump im Mai gesetzte 30-Tage-Frist war ergebnislos abgelaufen.
Innerhalb der nun gesetzten Frist sollten Hersteller wie Eli Lilly, Novartis und Pfizer sicherstellen, dass Geringverdiener stärker von einer "Bestpreisgarantie" für Medikamente profitieren und neue Arzneien automatisch zum niedrigsten Preis angeboten werden.
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Keine staatliche Regulierung für Medikamentenpreise in den USA
Zudem sollen im Ausland erzielte Mehreinnahmen an amerikanische Patienten und Steuerzahler zurückfließen, wie Trumps Sprecherin Karoline Leavitt vor Journalisten erklärte. In Briefen an 17 große Pharmakonzerne - darunter auch an das deutsche Unternehmen Boehringer Ingelheim - setzte Trump die Frist bis zum 29. September.
In den
USA gibt es bislang keine zentrale staatliche Regulierung für Medikamentenpreise. Die Pharmaindustrie entscheidet weitgehend darüber, wie viel Arzneien kosten, während der Staat nur begrenzt Einfluss darauf hat. In Deutschland gibt es hingegen Regulierungen.
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Trump bereits zuvor mit Vorhaben erfolglos
Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump erfolglos versucht, die Erstattungspreise für Medikamente an den niedrigsten Preis wohlhabender Vergleichsländer zu koppeln - damit sollten die Preise in den USA gesenkt werden.
Der Vorschlag wurde nie umgesetzt, es gab rechtlichen und politischen Widerstand. Unklar war nach der Ankündigung Leavitts am Donnerstag, wie genau die "Bestpreisgarantie" für neue Arzneien funktionieren soll.
Das Problem: Neue Medikamente werden üblicherweise als Erstes auf dem US-Markt eingeführt, sodass es keine Vergleichsmöglichkeit für geringere Preise gibt.
Quelle: dpa, AFP, Reuters